Donnerstag, 25. Mai 2017

Darmstadt Destruction – 20ter Mai 2017 @ Goldene Krone, Darmstadt



Wie leite ich diesen Bericht gebührend ein? War er irgendwie kraftzehrender Höhepunkt meines einwöchigen Urlaubs, verdienter Abschluss eines grandiosen, verlängerten „Du-hast-Geburtstag-lass-dich-überraschen-und-verwöhnen“-Wochenendes und nicht ganz punktegenauer, sondern um knapp drei Wochen vorgezogener Nostalgietrip, hier haben wir uns kennen gelernt, lass uns doch mal wieder zusammen dorthin gehen, so wie damals vor einem Jahr. Mit vollem Programm: Kneipe, Rockybar, Disco und Konzert im Saal, möglichst ungezwungen. Generell lange nicht mehr hier gewesen, Ende Juni 16 zuletzt, aber geändert hat sich nicht viel, der Kicker oben ist neu und kostet 50 Cent, früher war es meines Wissens umsonst, aber da möchte ich meine Hand nicht ins Feuer legen für. Aber lässt sich immer noch gut bespielen und drei gewonnene Partien waren ein guter Egopush, bevor alles erst anfing, und ja – das musste ich erwähnen, konnte ich mir nicht verkneifen.

Neben meiner Freundin stieß Domi später noch hinzu, absolut nicht seine Musik, aber dennoch tapfer geschlagen. Meine leider auch nicht gänzlich, erwartet hatte ich auch ehrlich gesagt nicht sonderlich viel, zu viel gesehen in letzter Zeit, zu zweitranging das Geschehen auf der Bühne und die bloßen Schlagwörter Death und Thrash allein müssen noch nichts heißen. Eine Band davon habe ich scheinbar davor schon mal gesehen, wie die nachträgliche(!) Recherche ergab, aber ist mir leider offenbar nicht in Erinnerung geblieben. Und wurde an dem Tag auch nicht besser, aber erst mal chronologisch aufgeschlüsselt…

Roots of Unrest
Den Auftakt bildeten Roots Of Unrest, schafften es aber noch nicht wirklich, den Funken überspringen zu lassen, trotz mehrmaligen Animierens. Die Band wirkte nicht unsympathisch, aber hatte dennoch nicht die notwendige Strahlkraft. Musikalisch war es sicher kein Reinfall, aber konnte nicht wirklich hervorstechen und verfing sich so im Durchschnitt. Der versprochene Groove hat mir definitiv gefehlt, Melodien konnten sich nicht im Ohr festbeißen und auch gesanglich tangierte es nur, zu wenig Akzente, nicht sonderlich aggressiv, emotional, dynamisch oder mitreißend. Mehr Mut für Ausreiser kann ich nur empfehlen, mit irgendwas sollte man da hervorstechen um wahrgenommen zu werden, dafür ist das Genre viel zu überlaufen.

Nochmal Roots of Unrest, ich hab wie gesagt
an dem Abend kaum Bilder gemacht,
Videos kann ich wie gewohnt mit
unverhältnismäßiger Verspätung nachreichen,
aber mein Internet ist gerade eh nicht das beste
Bei Bloodgoat hatte ich schon mehr Zugang, diese kamen zielgerichteter auf den Punkt, auch wenn mir nicht alles gefiel, die doch sehr deutliche und klare Thrashausrichtung war zwar in der Darbietung nicht falsch, aber ich bin nur bedingt ein Thrashfan. Trotzdem war ich jetzt ohne Zweifel warm gelaufen und generell herrschte mehr Bewegung vor der Bühne. Darmstadt war aufgewacht.

Das Problem dabei ist und war nur, dass ich mich ab jetzt nur bedingt noch an Details erinnern kann. Ich bekomme nicht mal mehr die Reihenfolge auf die Kette, ob zuerst Profet oder Lunatic Dictator aufspielten. Ich meine es war so rum, könnte aber auch anders gewesen sein. Dass ich nach der zweiten Band aufhörte zu fotografieren und Filmen war auf jeden Fall keine so prickelnde Idee, grundsätzlich aber ein gutes Zeichen, weil ich offensichtlich besseres zu tun hatte. Profet waren auf jeden Fall die mit der Frau, die mir bisschen vertrackter und grooviger erschienen, Lunatic Dictator waren hingegen mehr anarchisch und roher. Zwischendurch pendelte ich mehrfach zur Bar oder Toilette, zur Freundin oder verabschiedete Domi und hatte auch mit den Bands meinen Spaß, aber es war nix umwerfendes. Wenn dort von hinten bis vorne nur Bretter gespielt worden wären, wäre ich sicherlich nicht so oft auf Wanderschaft gewesen. Dem angetrunkenen Zustand war es angemessen unterhaltend, aber die stille Hoffnung auf eine unbekannte Überfliegerband erfüllte sich nicht. Nett und ganz okay sind leider ziemliche Arschlochformulierungen, aber bis nach Hause bin ich leider nicht gerückt.

Stattdessen ging es erstmal in die Disko zu Trash-Pop, diesmal nur ohne „H“, nicht ganz unwichtiger Unterschied. Aber meine Güte war die Bude voll, das war vor einem Jahr nicht ganz so extrem, tanzen konnte man so nur bedingt. Irgendwann nach drei gingen wir raus um entsetzt festzustellen, dass sämtliche McDonalds Filialen im Umkreis von mehreren Tagesmärschen bereits geschlossen hatten, weswegen wir einen Döner speisten, draußen bleiben wollten aber ob der Kälte wieder in die Disko sind – zum rasten und warten.

Nachdem jeder kurz vor 5 Uhr rausgeworfen wurde, begann der lange Marsch zum Bahnhof, welcher diesmal aber so irre schnell war um nochmal warten zu müssen, so wie damals. Lange Rede kurzer Sinn, kurz nach 7 Uhr und mit Hilfe eines „gemütlichen“ Taxifahrers, schlugen wir endlich daheim an um den halben Tag zu verschlafen. Was für ein Akt, man wird alt…
War soweit ganz cool aber reichte nie im Leben an damals heran und musikalisch hatte ich mir mehr erträumt, schade – aber ich bereue nichts…

Grüße an Annalena und Domi.

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