Montag, 28. März 2016

+++ Krawall in der Philharmonie – Wenn Kultur am Zuschauer scheitert +++


Die Nachricht ist jetzt nicht die neuste, bezeichnend ist sie dennoch, wenngleich nicht im positiven Sinne. Als der iranische Musiker Mahan Esfahani auf dem Cembalo das Stück „Piano Phase“ von Steve Reich spielte, kam es zum Aufruhr. Ein sichtbar überforderter und respektloser Teil des Publikums störte den Auftritt lautstark derart, dass der Künstler die Show abbrach.

Im Umfeld eines klassischen Konzerts in einer Philharmonie und ausgelöst von überwiegend Rentner – nein das hätte ich nicht erwartet und klingt ungemein überraschend wie auch beschämend. Der Artikel auf Welt.de deutet es aber an. Die Verrohung der Sitten scheint im Trend zu sein.


Das Original am Stück auf Piano:

Umfallende Wasserflaschen, checken der Mails und dergleichen sind zumindest auf den von mir besuchten Konzerten nicht sonderlich störend oder auffallend, ellenlange Gespräche können es sein, werden aber in der Regel von einem lärmenden Soundteppich gnadenlos übertüncht. Aber wie gesagt, das ist eine andere Lautstärke. Mich stört mehr die übertriebene Selbstdarstellung, wenn ein Foto von einem selbst wichtiger als die Band ist, wenn ein Foto oder ein Video von der Band wichtiger als das Live-Erlebnis, sprich wenn ich wirklich gut sehen könnte, wenn da nicht wer ständig sein Handy für seinen Film penetrant emporheben würde und mir und anderen hinter sich die Sicht versperren würde.

Ausbuhen oder dergleichen ist generell uncool, es mag vielleicht Reizpersonen wie Kvarforth geben, welche damit kokettieren und es provozieren. Vielleicht einem Verhalten oder einer schlechten Performance geschuldet, verständlich, aber nicht okay.

Aber dennoch nicht vergleichbar, Mahan Esfahani spielt auf absoluten Weltniveau. Vielmehr waren die Besucher, oder wie gesagt, ein kleiner Teil – welcher dem Großteil den Mittag damit versauten; überfordert mit dem Stück.

Stellt sich die Frage, ob ein wenig Recherche nicht vorab besser gewesen wäre? Ich setze mich auch nicht in einen Horrorfilm und beschwer mich dann, dass dies für meine imaginären Kinder nichts wäre.

Ich hab mir das betroffene Stück angehört, mehrfach. Es ist interessant. Klar, sehr, sehr repetitiv. Aber es hat eine öffnende und schließende Wirkung, eine Dualität von Enge und Weite dank minimaler Variation der Geschwindigkeit, ein sich selbst hinterher Jagen und Überrollen und Dynamik und Spannung, trotz der permanent und immer gleichen Melodienabfolge.

 Interpretation auf dem Cembolo

Es ist nicht zu 100% meine Musik, aber Phillip Glass habe ich zum Teil auch gerne gehört. Die einzige moderne Referenz, welche ich bei dieser Musik entgegenhalten kann. Für den Experten vielleicht kein haltbarer Vergleich, aber Experten waren hier auch nicht anwesend.

Man muss keiner sein, aber man sollte auch Respekt gegenüber dem Musiker haben. Vor allem wenn dieser sein Handwerk beherrscht. Sonst wird der scheinbar kulturell interessierte zum größten Kulturbanausen. Und irgendwie verfehlt dies gänzlich sein Thema. Auch die Kommentare bei Youtube stimmen da eher traurig, leider…

Sonntag, 27. März 2016

High on Fire – European Tour 2015 – 16ter November @ Schlachthof, Wiesbaden



Manche Sachen haben eine Vorgeschichte, so auch dieser Abend hier. Ein paar Tage zuvor: ich kam gerade von der Arbeit heim, bereitete mir gemütlich Essen zu und gedachte noch nebenher Fußball zu schauen und Karten für ein paar Konzerte zu ordern, derer es in der folgenden Woche im Überangebot gab. Und während ich also mit großer Vorfreude Tickets für High on Fire, Black Tusk hatten zu diesem Zeitpunkt leider schon abgesagt und wären mein primärer Erscheinungsgrund gewesen, sowie für Shining am nächsten Tag bestellte, spielte sich live ein Drama im Fernseher ab.

Es war der 13te November 2015 und in Paris herrschte der Terror, welcher ein Massaker auf dem Konzert der Eagles of Death Metal veranstaltete. Ein merkwürdiges, unschönes Gefühl… - dennoch sollte dies nichts an meiner Entscheidung dorthin zu gehen ändern. Zum einen weil ich mir weder Angst machen noch mich einschüchtern lassen will, noch in Panik geraten oder mir meine Freizeitaktivitäten vorschreiben oder verbieten lassen möchte, zum anderen weil alles andere auch ein Sieg für den Terror wäre.

Natürlich kreisten meine Gedanken lange um das hypothetische „Was-wäre-wenn“, weil eine abstrakte Bedrohung plötzlich realer wurde, zumindest gefühlt oder wie ich es „live“ in meinem Stammforum beschrieb.

Stand jetzt empfinde ich es irgendwie als unpassend, weiß nicht - wäre es heute würde ich auch nicht hingehen, abgesehen davon, dass es jetzt auch schon wahrscheinlich vorbei wäre - aber ich denk da muss ich schon 1-2 Nächte drüber schlafen; weil irgendwie scheint es mitnichten so absurd entfernt wie bei sonstigen Schlagzeilen, auch das Gefühl der Massenpanik im Stadion kann ich in gewisserweise nachvollziehen, seit dem ich auf einem Festival mitten im Moshpit zu Boden ging und da eine Weile lag und wirklich absolut keine Chance hatte da raus, geschweige denn hochzukommen; generell hab ich immer auch ein Auge auf Fluchtwege etc. pp. und bei manch wirklich gandenlos überfüllter Veranstaltung da durchaus ein ungutes Gefühl, hie und da wird ja auch mal Pyro und ähnliches verwendet was schief gehen könnte - brennenden und in Folge glühend-tropfenden Ventilator hab ich mal glücklich für einige Minuten verpasst, aber weiter gefasst, z.B. Great White ist mir durchaus bekannt und hab da auch aufwühlende Live-Videos zu gesehen, in Bukarest gab es auch erst vor gut zwei Wochen eine Brandkatastophe mit Todesfällen und das es noch nie auf einem großen Festival geknallt hat, wundert mich leider tatsächlich.

Das alles ging einem halt mehr oder minder zum Teil durch den Kopf und lenkte hie und da vielleicht ein wenig von der Musik und dem Geschehen ab, ansonsten gilt es zu erwähnen, dass der Schlachthof einen super Service anbietet was den Kartenvorverkauf anbelangt.

Dank der Möglichkeit der Sofort-Überweisung via Online-Banking und den Print@Home Tickets ist es möglich, wirklich extrem kurzfristig sich für ein Event zu entscheiden und unkompliziert ohne Zitterpartie ob der postalischen Zustellung den Vorgang auch gleich komplett zu beenden. Dabei fallen keine lästigen VVK-Gebühren und sonstiger Wucher an und zudem kann man dank RMV-Kulturticket 5 Stunden vorher bis Betriebsschluss kostenlos mit Bus & Bahn in die Location und zurück fahren. Das ist wirklich extrem geil und lobenswert und sollte nicht unerwähnt bleiben. Stark!

Das ganze fand auch im neu renovierten Kesselhaus statt, das Gelände des Schlachthofs in Wiesbaden bietet ja mehrere Räumlichkeiten und Säle inklusive Bar mit Essensangebot an. Insgesamt ein sehr attraktives Gelände direkt am Hauptbahnhof von Wiesbaden gelegen.


Den Auftakt gestalteten Bask, welche mit einem Mix aus Americana, Country, Postrock und Doom-Metal beworben wurden. Mit dieser Zusammenstellung gehe ich allerdings nur bedingt konform. Bei Americana bin ich raus, keine Ahnung was dies sein soll und klassischer Country wäre es dann auch nicht gewesen und auch meine Erwartungen bezüglich des Begriffs Doom wurden gar nicht getroffen. Ich denke eine eh schon recht offen gehaltene Formulierung wie Postrock hätte schon vollkommen ausgereicht, vielleicht noch ein bisschen Stoner, aber mehr auch nicht.
Musikalisch war es aber gar nicht mal schlecht, bis auf die Tatsache, dass ich nicht wirklich wusste was ich zu erwarten hatte, beziehungsweise durch das Namedropping „Doom“ halt doch angefixt war und dies halt nicht bekam.
Ich umschreib die Stimmung mit einem Bild, welches mir spontan in den Kopf kam, als ich diese Musik hörte. Eine endlos lange Straße, ein gemütlicher, freier und entspannter Road Trip bei Sonnenschein. Der Horizont verschwimmt, ein Ziel ist nicht Sicht und auch nicht anvisiert, mehr in den Tag gelebt. Und dann immer wieder plötzlich cholerische Anfälle, bei welchen man wie wild auf das Lenkrad einhämmert. Oder ist es eine seltsame Ausdrucksform von Freude? Keine Ahnung, würde dies überhaupt einen Unterschied machen… ?

Mit High On Fire wurde es gleich weniger verträumt, sondern wesentlich rauer und leider auch asozialer. Dass der Sänger permanent auf die Bühne rotzte fand ich schon nicht so pralle, sowas mag ich eigentlich generell nicht, in geschlossenen Räumen erst recht nicht und sollte ich selbst in diese Verlegenheit kommen, dann liegt dieser respektlosen Geste auf meiner Seite eine Notwendigkeit präventiven Ausmaßes zugrunde, sei es eine Luftknappheit aufgrund einer auftretenden Verschleimung ausgehend von einem Sprint zu einem Zug, den es zu verpassen droht, einer vorbeugenden Maßnahme um mich nicht gleich ganz zu erbrechen, sollte ich die Voranzeichen bemerken; – welches ausschließlich nach Möglichkeit gen Botanik erfolgt. Die Boshaftigkeit bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt mit der Möglichkeit der Blitzvereisung und der Erzeugung von tödlichen Rutschflächen behalte ich mir nach Gelegenheit offen.
Nein kurz gesagt finde ich es nicht cool, wenn andauernd auf den Boden gespuckt werden muss, dass dem ein Volltrottel aus dem Publikum nachkommen musste, welcher stets gezielt Richtung Sänger sein Sabber entladen musste, störte mich irgendwie doch schon extrem, nennen wir es, an meinem grundästhetischen Ansinnen eines Konzerts, einhergehend mit der Anstachelung eines unkontrollierten Gerangels, von einem kontrollierten Pit war man echt noch meilenweit entfernt.
Musikalisch fand ich auch hier das erneut benutzte Label „Doom“ nicht wirklich angebracht, mehr Stoner gekreuzt mit einer dreckigen Rock’n’Roll Attitüde was durchaus überzeugen konnte, aber leider nicht durchgängig und vom Gefühl eben doch in eine komplett andere Richtung ging, als die Vorgängerband. Auch vom Auftreten und dem Habitus an und für sich.

Als Abschluss wäre hier Black Tusk sicherlich genial gewesen und hätten den Saal mit ihrem Sludge in Grund und Boden gegroovt, aber waren halt leider nicht da. Dennoch ein kurzweiliger, guter Abend nur mit der denkbar miesesten und traurigsten Vorgeschichte und dem ganzen drum herum…

Dienstag, 22. März 2016

# Reingehört # Blitzurteil: P.O.D - Satellite

Christlicher Nu-Metal ist ehrlich gesagt nun wirklich nicht meins, P.O.D. kommt lediglich ein nostalgier Faktor zu Gute, da zwei Lieder "Youth of the Nation" sowie "Alive" sich unter dem großen, musikalisch wirren Haufen befanden, aus dem sich zaghaft mein Musikgeschmack herausbildete. "Youth of the Nation" schaffte sogar das Kunststück, als Rapsong nicht nur akzeptiert, sondern gemocht zu werden - was damals und vor allem eine zeitlang danach alles andere als selbstverständlich war.

Dennoch hätte ich mir auch so schwerlich ein Albm von P.O.D. gekauft, hätte ich es beim Oxfam (Geheimtipp für Schnäppchenjäger!) nicht für einen sehr guten Preis gefunden.

Ernüchterung machte sich aber sofort beim ersten Song breit, welcher mit einer dermaßen miesen Soundqualität aufwartet, dass ich gleich dachte meine Kopfhörer sind schon wieder kaputt. Warum macht man sowas? Auch der herbe Reggae-Einschlag kam mehr als überraschend. Hatte ich in keinsterweise erwartet und finde ich persönlich leider auch gar nicht mal so gut umgesetzt, sondern eher nervig.

Als besten Lieder stechen genau die beiden hervor, welche ich bereits kannte. Ich denke man kann sicher dabei gut skaten oder sonst irgendwelche Sachen machen, aber leider enttäuscht mich das Album extrem. Ich hatte mir mehr versprochen... 2 Blitze!

Montag, 14. März 2016

Romano – Jenseits von Köpenick Tour 2016 – 11ter März @ Centralstation, Darmstadt



Ja ich war da! – Romano dürfte spätestens seit seinem Auftritten bei Circus Halli Galli und der Hintergrundmusik der Programmvorschau bei Pro7 offensiv aus dem obskursten Untergrund herausgesprungen sein, sich im Gegenteil sogar schon in einer mehr als fragwürdigen Liste an Interpreten auf dem „Après Ski-Hits 2016“-Sampler einreihen.

Dabei war sein erstes Auftauchen in letzter Zeit von Anfang an schon provokanter Natur, rapte er doch in seinem Lied „Metalkutte“ über seine Lieblingsbands, was für engstirnige Echtstahlkämpfer sicherlich schon ein Affront an und für sich war. Dennoch blitzte da schon durch, dass dies nicht nur vages Namedropping war, sondern sich Romano durchaus mit der Materie auszukennen scheint. Komplettiert wurde das Ganze mit zwei Zöpfen links und rechts am Kopf und schon schuf sich wie aus dem Nichts die Kultfigur von alleine.

Zieht man jetzt noch seine Vergangenheit hinzu, welche von Rap über Drum’n’Base bis hin zum Schlager reicht, wird sehr schnell klar, dass die Schublade in die man ihn gerne stecken möchte, sicherlich erst noch gebaut werden muss. In Interviews gab er unter anderem auch noch bekannt, gerne Ballett zu machen und wirkte zwar symphytisch, gleichfalls aber auch ungemein glatt – „alles schöne Menschen“, „ich will nur spielen“ usw. – wer paar Interviews gesehen hat weiß was ich meine. Das muss man definitiv mögen und über allem schwebt die Frage, meint der das ernst, spielt er nur eine Rolle?

Das und noch viel mehr galt es zu eruieren und die wichtigste Frage vorab war, wer wird denn so alles auf diesem Konzert sein? Metalfans? Ja auch, Rapfans, sicherlich ebenso. Viele Studenten und ebenso ein paar abgedrehte Hipster und Teilzeithippies. Die Zuschauerschar war definitiv extrem bunt, friedlich und harmonisch. Die meisten wollten einfach Spaß haben und waren sicherlich ebenso gespannt was sie alles erwartet, manch Zuschauerinnen kamen aus dem permanenten Lachen und Kichern gar nicht mehr raus.

Einlass war gegen 21 Uhr, Beginn sollte um 22 Uhr sein, den Support gestaltete DJ Leo Yamane. Kurz nach zehn schlug ich dann ebenfalls auf, nachdem ich mir auf den Weg dorthin schnell behelfsmäßig noch ein paar Burger und eine Dose lauwarmen Jacky-Cola in den Magen schaufelte um in mehrerer Hinsicht auf Nummer sicher zu gehen.

Der DJ spielte schon und legte einen sicherlich nicht schlecht gemachten, aber auch nicht sonderlich extravaganten Mix auf, zwei Lieder meinte ich erkannt zu haben. Unter anderem die Antilopen Gang mit „Beate Zschäpe hört U2“ während ich mich zum zweiten Mal - die erste Bar links vorne hatte nur Flaschen zum Verkauf - scharf rechts an der viel zu langen Schlange der zweiten Bar anstellte. Normalerweise ist diese hinten rechts, da heuer der Raum aber mit einem Vorhang halbiert wurde, befand sie sich direkt dahinter, was nur den Nachteil barg, dass man während man ansteht, auch nichts von der Bühne sehen kann.
Inklusive Toilettengang stand ich also eine geschlagene dreiviertel Stunde an für einen kleinen Becher Äppler und verpasste somit gleich den Anfang.

 

Die Stimmung war augenblicklich gut, nur gefiel mir mein Platz am Rande nicht sonderlich, sodass ich ihn bei der nächsten Gelegenheit (WC, erneutes Anstehen an der Bar ohne Sicht auf die Bühne – natürlich wurde ausgerechnet da „Metalkutte“ gespielt) wechselte.

Insgesamt fällt es schwer das Treiben auf der Bühne auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

Wir haben zum einen, einen gut gelaunten Derwisch auf der Bühne der mal spaßig-unterhaltsame Partylieder, dann wieder welche mit durchaus kritischem Einschlag zwischen den Tönen, ohne aber zu ernsthaft zu wirken, darbietet. Zu viel Tiefgang schimmert bei aller Liebe aber leider nicht durch, vor allem die Reime sind extrem plump und aus der Kategorie „Zweckreimmassaker“, was aber mit unorthodoxen, prägnanten Beats mit einem stark elektronischen Einschlag kompensiert werden kann. Der Refrain/Hook entpuppt sich dabei in der Regel als absoluter Ohrwurm und umschifft dabei schmeichelnd sowohl Pop, als auch hie und da den Schlager. Überraschend geht diese Mixtur aber durchgängig auf und schafft es, je nach Thema durchaus auch eine andere, passende Stimmung zu vermitteln. Auch optisch passt sich Romano via Kleidungswahl dem Song an.

Er interagiert gekonnt mit dem Publikum und bittet eine Julia bei seinem Lied „Romano und Julia“ auf die Bühne, weiß also auch durch seine Ansagen zu unterhalten, wenngleich er durchaus auch mal unfreiwillig komisch wird, wenn er die Altstadt von Darmstadt lobt, durch welche er am Mittag angeblich spaziert ist. Die komplett vom Krieg zerstörte Innenstadt kann er also mal nicht gemeint haben, aber analog zu seiner Was-ist-schön-Gegenfrage im 1Live Fragenhagel, kann man dies sicherlich auch umformulieren: Was ist alt?

Das ganze WÄRE also ein durchaus unterhaltsamer und kurzweiliger Abend gewesen, hätte die Betonung auch mehr auf weil statt kurz gelegen. Nach gerade mal lachhaften 45 Minuten (!) verschwand der Künstler schon von der Bühne und ließ sich via Zugaberufen auf gnädige 60 Minuten blicken. Das ist wirklich nicht viel… !

Klar hat er erst ein Album veröffentlicht, davon aber mit Ach und Krach auch nur die Hälfte davon performt, zwar zwei neue Songs (die Ode an Mutti erhärtete die Indizien nur nochmals: er sieht aus wie Putin, reitet gerne, hat Muskeln und die Mutter und sicher auch er, spricht fließend russisch!!!) der Setlist hinzugefügt, aber er hätte durchaus mehr zu bieten. Sei es seiner Schlagerphase, kurz riss er hiervon einen Song für ein paar Sekunden an – oder viel mehr auch als er noch unter Cornerboy produzierte.
Lustiger, oder eher trauriger Weise wurde sein Song mit Siriusmo (ich hab meine Hausaufgaben gemacht!) sogar direkt nach dem letzten, gespielten Song vom Band abgespielt, dann war die Musik auch schnell ganz aus und die Security bat die Fläche vor der Bühne langsam zu räumen. Freitagabend um Viertel vor Zwölf?!

Auf der Facebookseite stand zwar etwas von einer Aftershowparty ab Zwölf Uhr, aber die meisten Menschen waren doch schon längst gegangen bis dahin, mich eingeschlossen. Der kurze Blick in die Krone, Kommerzdisko… äh ne, danke, dann doch nicht ließ mich weitaus schneller daheim angekommen als geplant oder vorgestellt.

Abschließend gesagt war ich wirklich enttäuscht. Klar 17,90 Euro sind nicht die Welt, aber auch nicht nichts, dafür eine dreiviertel-Stunde einem DJ zuhören um den Hauptakt und gleichzeitig einzigen wirklichen Akt nur eine Stunde zu sehen? War für mich viel zu kurz und auch viel zu wenig extravakant. Allein bei dem oben mit eingebundenen Tourtrailer für die „Klaps auf den Po“ Tour im Vorjahr hatte ich eine surreale, abgefahrene Darstellung erwartet, derer nichts gerecht wurde.

Musikalisch unterhaltsam, aber leider auch nicht langfristig. Ich weiß ja auch nicht, aber geil wäre mehr gewesen, oder andersrum…