Sonntag, 30. August 2015

Retroblog: Kopfhörer und trve evil Musik

Da die Gerüchteküche mehr als nur rumort, dass last.fm die Blogs komplett löscht - versuche ich jetzt noch zu retten was zu retten ist, indem ich häppchenweise das ein oder andere zeithistorische "Dokument" hier ebenfalls poste, immerhin hatte es zum Teil ja auch etwas mit Musik zu tun, zum anderen waren es meine ersten Schritte hin zum eigenen Blog. Die ersten Konzertberichte wurden ja auch ursprünglich, bzw. nachträglich von last.fm hierher importiert. Alle Beiträge von dort und damals sind mit Retroblog klassifiziert, teilweise auch schon recht alt und würde ich heuer oft nicht mehr so schreiben, aber ich hoffe es sorgt trotzdem für kurzweillige Unterhaltung.

Das erste Beitrag ist schon relativ alt, 20 Mar 2008, 13:37 - ja damals fand ich Rap/HipHop noch doof und hat mir indirekt gut zwei Jahre später die wunderbarste Person der Welt beschert/angelockt. ;)


 Kopfhörer und trve evil Musik

 Heyho, da man hier einen Blog schreiben kann dachte ich mir dies auch in die Tat umzusetzen. Natürlich muss dazu auch ein tolles Thema herhalten und da ich nicht weiß wer momentan am lautesten in einem fremden Tourbus gefurzt hat muss wohl eine recht gewöhnliche Thematik herhalten auch wenn mir dieses, ich betitele es jetzt einfach mal als Phänomen, langsam ordentlich auf den Sack geht!

Und zwar verrecken mir andauernd die #%§! Inear Kopfhörer, mein neuster hat gerade mal 3 Wochen gehalten - war zwar ein poppeliges 1€ Teil, haltbarer sind die teuren Dinger aber auch nicht.
Ich werf sie weder rum, kau sie auch nicht um meine Nerven zu beruhigen und strangulier damit auch keine Poser die mit ihren Handys ihre Umgebung mit lauten, dreckigen Hip Hop beschallen - das ist aber wieder ein anderes Thema.

Warum also geben die Teile ihren Geist auf? Liegt es an der trven Musik die sie nicht verkraften? Muss ich sie in Met und Bier eintauchen damit sie gegen die unglaubliche Trvness gefeit sind? Werden sie depressiv wenn sie Doom-metal ausspeien sollen und begehen Selbstmord? Was geht in ihren Köpfen vor? Sollte ich einen Doktor zu Rate ziehen oder mir zukünftig die Kopfhörer nur noch in der Hölle kaufen?

Das wäre doch die Idee für die nächste limited Edition von den heavy XYZ's...
Trve Musik und trve Kopfhörer anstatt unnützen 08/15 Aufklebern - Grüße an Scar Symmetry, war wirklich überrascht über das was drin war, gebraucht hab ich es bis heute nicht^^ - oder schicken schwarzen Hüllen die so Fingerabdrücke leider nur so deutlich zeigen dass die Spezialmethoden von CIA und Co nutzlos werden.

Naja, muss wohl eine Nacht darüber schlafen und schauen bei welchem 08/15 Discounter ich mir die nächsten 08/15 Kopfhörer aneignen werde um für ein paar Wochen mir wieder die Rübe volldröhnen zu können.


So lange stay heavy und hoch die Pommesgabel.
Amixor33




//edith!!

Hier ein ultimativer Bildbeweis:


Anm.: Da Imageshack beschlossen hat nicht nur von kostenlos auf kostenpflichtig umzustellen, sondern auch alle hochgeladenen Bilder inkl. Links zu entfernen, sofern man eben nichts zahlt - gibt es heute leider kein Bild für dich. Ich hoffe ich finde es noch irgendwo auf einer Festplatte, dann reiche ich es selbstverständlich nach.


Das sind ~4-5 Kopfhörer, natürlich nicht annähernd die Masse welche ich so täglich verrau... ähh... brauch. Aber da ich neuerdings die Teile ja umtausch und viele alten Kopfhörer über den Jordan - sprich gefrustet in den Mülleimer landeten - können das ja auch nicht so viele sein. Überhaupt, waren dies die Oldschool Kopfhörer mit denen ich mich schon rumgeärgert hatte, BEVOR ich den Blog erstellt hab. Das waren also Requisiten. Jetzt liegen sie allerdings verdient im Müll... :p

Mittwoch, 26. August 2015

Last.fm Petition gegen das neue Design inkl. Funktionen

Die erste Petition ging vor 6 Tagen bereits online, welche eine Rückkehr zur alten Optik und Funktionalität fordert, Link dazu findet ihr hier:

https://www.change.org/p/cbs-interactive-bring-old-last-fm-back

Die Erfolgschancen halte ich persönlich nur für sehr gering. Nicht nur, dass es vor dem jetztigen Relaunch "Aufstände" gab, auch beim vorletzten Relaunch wurde das alte Design zurückgefordert, Gruppen mit "Bring back old last.fm" hatten zum Teil Mitglieder im fünfstelligen Bereich und damit leider keinen Erfolg.

Da finde ich ca. 2.700 Unterzeichnungen in 6 Tagen nicht nur im Vergleich, sondern generell sehr schwach, wenn man bedenkt, dass die Seite Millionen an Mitgliedern hat. Sollte es an der fehlenden Werbung liegen, hoffe ich damit ein wenig geholfen zu haben - wer sich natürlich nicht daran stört, der braucht auch nichts unterschreiben.

Daher halte ich diesen Link einfach sachlich-neutral und informativ, wenngleich ich natürlich schon etwas stinkig gegenüber diesem Schritt bin. Aber vielleicht bin ich auch schon einfach präventiv ernüchtert...

Montag, 24. August 2015

Agalloch – 19ter August 2015 @ Nachtleben, Frankfurt



Diesmal mit Freundin im Gepäck, erfolgte zuerst die obligatorische Stippvisite bei meinen alten Arbeitskollegen, anschließend trafen wir ins Nachtleben ein welches wie befürchtet, natürlich wieder gut gefüllt war. Die erste Band Crown spielte bereits, die Menschen standen schon bis zur Tür aber da hie und da Lücken auszuspähen waren, schlängelten wir uns einen Weg hinein in die gute, warme Stube. Und ich war wahnsinnig froh, dass wir nicht draußen schon 40° hatten sondern einen verhältnismäßig milden Abend erwischt hatten.

Die Band spielte grob gefasst Sludge, hatte einige markante, doomige Parts und vor allem leider chronisch zu viel Bass und vergeudetes Potential. Damit wir uns nicht falsch verstehen, die Band war im Prinzip gut, hie und da auftretende Soundprobleme sollte auch noch Agalloch haben und sollten auch nicht zwingend auf die Qualität der Band rückschließen – aber den zelebrierten, musikalischen Coitus Interruptus müssen sie sich zwangsläufig auf die eigene Fahne schreiben lassen. Dieser deutete sich mehrfach insofern an, dass natürlich quälend langsam, was im Genre, in dem sie sich bewegen natürlich legitim – sich Soundlandschaften und Atmosphären aufbauen, welche eine in sich gebundene Spannung tragen, die darauf warten, irgendwann mit einem mehr oder minder effektiven Knall freigelassen zu werden. Und meist, oft bevor der Moment kam, in dem ich innerlich „ja jetzt“ schrie, war das Lied urplötzlich vorbei und meine Vorfreude verpuffte im luftleeren Raum. In meinen Augen ist dies ein leider nur mäßiges Songwriting, wenn die Lieder keinen wirklichen Abschluss haben und meist Knall auf Fall enden, ohne das gezeigt zu haben, was erwartungsvoll angedeutet wurde, was hätte kommen können. Und das hat meinen Eindruck von der Band leider doch sehr getrübt, denn prinzipiell war es ja gut, stark angefangen, mitreißend und gut, aber leider selten nur zu Ende gedacht.

In der Umbaupause nutzten wir die Gunst der Stunde und sicherten uns gleich die Plätze ganz vorne, denn nun wurde das Gedränge zumindest bei uns natürlich ein wenig enger. Und diese zog sich dann doch ein wenig lange. Als Agalloch dann auf die Bühne kamen, zündeten sie erst verschiedene Kerzen an und räucherten den ganzen Raum ein, für mich roch das irgendwie nach Weihrauch, egal. Und ich  muss sagen der Sound gefiel mir hier sehr gut, damals auf dem Ragnarök konnte ich mich durch die Personen um uns herum kaum auf den Sound konzentrieren, in Stuttgart klang er irgendwie wesentlich elektronischer – hier hatte er aber durchaus einen ähnlichen Klang, wie auch von den verschiedenen Alben bekannt. Die Setlist reichte von Liedern der neuen Platte bis hin zu wesentlich älteren Stücken, von meiner Lieblingsscheibe „Ashes Against The Grain“ waren auch ein paar vertreten. Sicht war top, das Publikum zum Glück auch gut und dem Sound angemessen, sprich keine Hüpfparaden und Moshpits wie damals bei Sólstafir. Und unsere einzige Sorge war, welche Bahn verdammt nehmen wir heim und es sei so viel verraten, es wurde die letztmögliche spät in der Nacht, was doch für die Qualität der Band spricht.
Gegen Ende wurde der Gitarrist zur rechten Seite, genau dort davor standen wir – immer wahnsinniger und zum Schluss zerfetzte ein irres und wirres Gitarreninferno mit sadistischen Klängen endgültig meine Ohren. So kann man die Bedeutung des Wortes „nachhallen“ natürlich auch interpretieren.

Am Schluss trafen wir Micha, der irgendwo unter den ganzen Menschen leider vorab nicht auszumachen war und es stellte sich die Frage, wie zur Hölle wird Agalloch eigentlich ausgesprochen? So wie Loch? Auf der anderen Seite sind es doch Amerikaner. Vielleicht Log? Oder Loj?

GOSSIP-Meldung des Tages: Hat der Sänger inzwischen eigentlich zugenommen? Meine Freundin meinte nein, ich dachte schon, dass er 2012 dünner war.

Doch ein gelungenes Konzert, welches die gerade mal knapp über 3 Stunden Schlaf anschließend wert war. Gerne wieder.


Setlist laut setlist.fm: Quelle

The Astral Dialogue
Vales Beyond Dimension
Limbs
Ghosts of the Midwinter Fires
Dark Matter Gods
Of Stone, Wind, and Pillor
Hallways of Enchanted Ebony
...and the Great Cold Death of the Earth
Into the Painted Grey

Encore:
Falling Snow
Plateau of the Ages  


Weiteres Review eines befreundeten Blogs: http://www.rockstage-riot-rheinmain.de/agalloch.html

Sonntag, 23. August 2015

# Reingehört # Blitzurteil: Platten der Woche: Sacrificia Mortuorum - Damnatorium Ferrum

Trotz interessanter und scheinbar hochwertiger Aufmachung, konnte das Timing dieser französischen Black Metal Band kaum schlechter sein, denn trotz einem völlig anderen, nicht vergleichbarem Genre - hat der nächste Künstler dieser Kategorie (der verschachtelte Einleitungssatz deutet schon mal richtig darauf hin, dass ich offenbar etwas im Verzug bin) hier wirklich sämtliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Dennoch ein paar Zeilen hier für das benachbarte Rumpelkommando. Was aus den Boxen schallt ist, wie bereits angekündigt reiner Black Metal, der etwas raueren Art - aber dabei bleibt es vorerst leider. Melodien sind durchaus zu genüge vorhanden, auch wird nicht nur stur nach vorne durchgeprügelt - die Tempowechsel sind durchaus interessant gestaltet, ABER - es bleibt irgendwie noch nichts hängen. Es hat mich also nicht sonderlich positiv überrascht, die Erwartungen waren aber ob der anschaulichen Aufmachung höher als sie es vielleicht sonst wären.

Eine direkt vergleichbare Band fällt mir leider nicht ein, sie haben durchaus was eigenes - aber ich kann beim ersten durchhören leider nicht wirklich beurteilen ob es sich auch durchsetzen wird. Mir ist spontan weder etwas besonders positives, als auch nichts negatives aufgefallen, daher mogel ich mich vorab mit diplomatischen 3 Blitzen aus der Affäre. Black Metal Fans sollten aber trotzdem mal reinhören... 

Mittwoch, 19. August 2015

Der ultimative Last-fm SCHOCK!!!

Vorgestern, die zeit verfliegt leider wie im Flug - aber ich denke es müsste vorgestern gewesen sein, starrte ich einige Minuten fassungslos auf den Bildschirm um dich dann den ganzen Abend darüber zu mokieren. Last.fm hat eine neue Version gerelauncht und damit fast alles über den Haufen geworfen, was ich an der Seite so schätze und mehrfach schon erwägte, hier seperat vorzustellen.

Die neue Seite ist sehr, sehr schlicht gehalten und verschlankt dürfte eine umschmeichelnde Untertreibung sein. Ich nenne es kahl geholzt und drüber asphaltiert, dafür hier und da ein paar Werbeschilder aufgestellt. Die Optik wirkt nun mehr kühl, ist komplett ent-individualisiert und hat Tonnen an Text, in Form von Profilbeschreibungen, Blogs etc. pp. von mir und anderen fleißigen Usern entfernt. Scheinbar nur auf Zeit, dererlei Funktionen sollen alle wieder kommen, so die Antwort auf den allgemein anschwellenden Chor der Unzufriedenen; mich ärgert es ungemein, nicht hier schon das wichtigste dupliziert zu haben, das ein oder andere dürfte durchaus unterhaltsam gewesen sein - ich hatte irgendwie das Gefühl, dass da irgendwann der Cut kommt; aber so plötzlich hat dann doch überrascht.

Klar wie es aussehen sollte, hatte man schon Monate vorher in der Beta-version sehen können, warum es jetzt aber immer noch so aussieht und immer noch von Beta die Rede ist, kann ich nicht nachvollziehen. Warum macht man es nicht fertig, bevor man es relauncht? Vor allem wenn sich in den ganzen Monaten praktisch Null geändert hat? Klar es wird mehr Statistiken geben, was ich auch immer gut finde, aber das war es fast auch schon.

Zu Recherchezwecken ist das ganze komplizierter und unnützlicher geworden, neue Bands kann man so immer noch kennen lernen, aber umständlicher, Radio ist inzwischen auch in Deutschland scheinbar exklusiv für Abbonennten und was Live-Veranstaltungen anbelangt steig ich da im Moment gar nicht mehr durch. Als Terminkalender hat sich somit die Seite womöglich ins Aus geschossen, wenn das nicht nur ein vorübergehender Zustand sein sollte. Davon wird Facebook vermutlich am stärksten profitieren, vielleicht speziell für mich aber Metalgigs.de. Die wollte ich bei Zeiten auch noch genauer vorstellen und das da noch alles so aussieht wie jetzt, dürfte bis dahin eher wahrscheinlich sein.

Ich war schockiert und bin unzufrieden, ich unterstreich dieses Fazit einfach trotzig!

Sonntag, 9. August 2015

Shadowgarden - Ashen (2010)



Frontcover
Hatten wir letztes mal mit Tarja Turunen schon eine großartige Sängerin am Start, wird das heuer von meiner absoluten Lieblingssängerin Lisa Johansson getoppt welche hier zusammen mit ihren Bandkollegen Johan Ericson und Andreas Hindenäs von DRACONIAN, sich für dieses Projekt zusammenrauften. Federführend dürfte der gute Johan sein, der bei Draconian gesanglich maximal im Hintergrund agiert und sich mit der Band DOOM:VS bereits schon selbstverwirklichte. Wem diese Namen bereits geläufig, für den könnte auch dieses Album interessant sein, wenngleich es vorab anzumerken gibt, dass dieser Output wesentlich markttauglicher konzipiert ist, als es die düsteren Goth/Death/Doomer von Draconian sind.

Mit immenser Vorfreude und großen Erwartungen – die Hauptband wird unter anderem der Beweis dafür sein, dass ich durchaus in der Lage bin auch hohe Punkte zu verteilen – mach ich mich also ans Werk und starte die Reise. „Shadowplay heißt der erste Track, welcher erst mit leicht diffusen Klängen und schnell mit einer sanft gespielten Akustik-Gitarre uns einstimmt. Sobald der Gesang einsetzt und die Gitarren eine Stromzufuhr erhalten, wird klar wohin die Reise geht. Das klingt nach eingängigem Goth-Rock wie ich ihn am ehesten mit sanfteren Veröffentlichungen von PARADISE LOST verbinde. Mir fehlt da leider die breitgestreute Expertise um womöglich treffendere Vergleiche zu finden, ein gedankliches Abschweifen zu Moonspells „Darkness And Hope“ erweist sich in meinen Augen als ein Irrweg. Das ist direkt und weniger dramatisch, flott nach vorne rausgespielt mit angenehmen Melodien – reißt noch keine Bäume ab, markiert aber das Gelände schon mal eindeutig. 7 Punkte

Ob der Jahreszeit bald wieder aktuell, „Last Summer“ knüpft nahezu nahtlos an der Grundstimmung und Tempo des Vorgängersongs an. Und trotz des vielleicht traurigen Textes, verspüre ich keinerlei Schwermut. Gutelaunesong wäre natürlich zu weit gegriffen, aber das Soundbild ist griffig und nach vorne mitreißend und entlockt doch die ein oder andere optimistisch stimmende Melodie. Ich denke das wäre sogar fast tanzbar. Mir gefällt das Lied einfach ohne mich auf gewohnte, emotionale Talfahrten zu schicken. 7 Punkte

Erschienen bei: Napalm Records
EAN-Nr.: 885470001081
Katalog-Nr.: NPR 337
 
With Love And A Bullet“ klingt schon nach etwas mehr Dramatik und da passt es hervorragend ins Bild, dass hier Lisa ihren ersten Einsatz bekommt. In meinen Augen kann sie hier definitiv nicht ihre volle gesanglichen Qualitäten unter Beweis stellen, dafür ist der Song nicht konzipiert – aber das ist auch nicht weiter schlimm. Er hat im Vergleich zu den Vorgängern einen Hauch mehr Dynamik und bietet trotz ähnlicher Instrumentierung eine gelungene Abwechslung. Die Stimmen passen in den kleinen Duett-Abschnitten auch wunderbar zusammen. Innovationspreise gibt es damit in der Ausführung sicherlich nicht zu gewinnen, aber es ist soweit handwerklich solide und durchaus passabel geschaffen. 7,5 Punkte

Einen kleinen Tick zugelegt wird bei „The Withering Of Mine“, das mit einem flotteren Auftakt kokettiert um dann Platz für einen wunderbaren Aufbau zu räumen. Die gesungenen Zeilen liegen erst verhältnismäßig blank dar und werden hin zum Refrain stärker eingesungen, welcher mit wunderschönen Melodiebögen zum Zuhören verleitet. Die sind nicht komplex und können sofort mitgesummt werden, aber eben auch nicht banal. 7,5 Punkte

Würde ich nicht auf die Lyrics schauen, welche mir gefallen würde ich womöglich an dieser Stelle mit Sprüchen von vielen Köchen und Brei um die Ecke biegen, so schlagen wir aber lieber direkt in der „Sorrows Kitchen“ auf. Die Anfangsgeräusche die ersten paar Sekunden sind interessanterweise, auch die Songs davor immer ein wenig anders, als das Credo der Lieder, welche sich wie ein roten Faden bislang durch das Album ziehen. Ich hoffe es zumindest nicht mit der Planierraube zu verwechseln die gerade nebenan versucht meinen Hörgenuss zu schmälern. Aber das sind nur Sekunden und dann ist da schon wieder dieser griffige, warme und groovende Sound. Ich würde das Ganze nicht zwingend zahnlos nennen, aber es umschmeichelt den Zuhörer eher, als ihn und seine Psyche ernsthaft zu attackieren. Klar ein melancholisch-melodischer Vibe schwingt mit, aber der tut keinem weh sondern zeigt nur offenkundiger seine Schönheit als es andere Interpreten, Alben oder Songs tun – was primär nicht negativ ist. 7,5 Punkte

Schrift ist sehr weich und gut zu lesen,
Zeichnungen sind sinnvoll gesetzt und greifen auch
mal harmonisch ins Bild hinein.
1:40 Am“ haben wir gerade nicht, trotzdem hören wir den so lautenden Song nun an. Mit seiner warmen Stimme entführt Johan Ericson erneut in schwarzromantische Gefilde ohne auf gefährliche Kitschgefilde aufzulaufen. Wären die Gitarren einen Tick weniger schwer und die Band bekannter, denke ich wäre es gar nicht so utopisch, zum Beispiel exemplarisch dieses Lied gelegentlich im Radio zu hören. Der gelungene Refrain würde definitiv jedes Programm aufwerten. 7 Punkte

Na wer muss bei folgendem Titel auch an eine dänische Doom Band denken? SATURNUS heißt die um das Rätsel gleich aufzulösen, die ebenfalls einen gelungenen Titel mit dem Namen „Murky Waters“ in petto hat. Hier fällt zuerst das Keyboard ins Auge, welches den Song nebenbei höchst effektiv seinen Stempel aufdrückt. Dann drückt Johan dem Lied seinen Stempel auf und beweist eindrücklich, dass er ein wirklich guter Sänger ist, der mit angenehmer Stimme, gefühlvoll Stimmungen ganz alleine gestalten kann. Ich komm nicht umhin zu erwähnen, dass das nicht wirklich spektakulär ist – aber im Endeffekt einfach Spaß macht, der guten Musik zuzuhören. 8 Punkte

Wir leiten den Endspurt ein mit „Way Down Low“. Ich weiß mittlerweile auch nicht mehr was ich groß dazu schreiben kann oder was ich beschreiben soll. Es klingt inzwischen alles vertraut und ähnlich, ohne sich aber selbst platt zu wiederholen und an Qualität abzufallen. Die Rezeptur steht, sie mundet und sättigt und wird auch hier weiterhin gefühlvoll verabreicht. 7 Punkte

Empty Days“ ist das vorletzte Lied, ändert eine Nuance am Gitarrenspiel und hat auch hier nur das nötigste getan um weiterhin auf Erfolgskurs zu bleiben. Dies gelingt auch und mehr gibt es nicht zu sagen, auch wenn dies leider unfreiwillig vorhersehbar und langweilig klingt. Dem ist aber nicht so. 7 Punkte

Tracklist und Backcover
Das finale bildet „Slowmotion Apocalypse“ und wird seinem Namen auch gerecht. Hier schimmert zum ersten Mal der Doom wirklich durch und lebt sich in langlebigen Gitarrenriffs aus. Das mir zuerst eingefallene Wort zäh passt dann aber doch nicht durchgehend. Und als dann zum ersten Mal Growls auftauchen deutet sich der gemeinsame Ursprung der meisten Bandmitglieder zumindest an. Allein durch die cleanen, männlichen Vocals liegen da aber trotzdem noch Welten dazwischen, zumal sich jetzt im letzten Song sicherlich nicht wie aus dem Nichts eine vergleichbare Stimmung erschaffen lässt. Aber diesen Anspruch erhebt der Song auch nicht. So fasst er zwar mitnichten das Album zusammen – dafür fällt der Song doch zu sehr aus dem Rahmen, bündelt und bindet gehörtes aber dennoch und markiert mit schwergängigerem und gedrosselten Tempo einen Schlusspunkt und fadet verträglich aus. 7,5 Punkte

Cover:

Ich bin kein Kunstexperte und kann den Zeichenstil keiner Epoche oder Art zuordnen, würde mich also blamieren, sollte ich wahllos Begriffe wie „Barock“ oder dergleichen in den Raum werfen, folglich habe ich dies nun auch nicht getan. Nichts desto trotz wirkt es auf mich, als wäre es irgendein bestimmter Stil, indem sowohl das Cover als auch das Booklet gehalten ist. Die Art und Weise ist auf jeden Fall recht untypisch und unüblich, sagt mir auf jeden Fall sehr zu. Das zieht sich von hinten bis vorne konsequent durch, ist angenehm anzuschauen und zu lesen und sieht gut aus.

Fazit:

Hat man sich einmal damit abgefunden, dass dieses Album eindeutig eine kommerziellere Ausrichtung hat und eben kein Draconian 2.0 darstellen soll, kann man sich damit in meinen Augen gut mit anfreunden. Das Album ist gut und durchdacht kombiniert, hat aber weder sonderliche positiv, als auch keine sonderlich negativ herausstechende Songs, vielmehr ist es konstant auf einem Niveau. Die minimalst abweichende Punkte innerhalb der Songs haben nicht wirklich eine Bedeutung, dies kann auch allein das aktuelle Tagesempfinden sein. Potentiellen Interessenten empfehle ich daher auch, einfach in zwei x-beliebige Songs anzuhören, dann weiß man auch schon genau, was einen erwartet. Das klingt leider ungewollt langweilig, ist dem so aber nicht. Es ist ein Album, welches ich gerne höre und das man auch oft und beliebig hören kann. Es hat keine großartige Tiefe, aber dies vermisst man auch nicht. Der vielen Worte überdrüssig, ich mag das Album und finde es gut. Nicht mehr und auch nicht weniger.




Gesamtergebnis: 7,58

Gesamtspielzeit: 41:59
Durchschnittsdauer: 4:12

Liedqualität: 7,30 (3x)
( 7 + 7 + 7,5 + 7,5 + 7,5 + 7 + 8 + 7 + 7 + 7,5 ) / 10 = 7,3
Cover: 8,5 (1x)
Cover: 8
Lyrics: 10/10 = 10
Aufmachung: 8

Abwechslung: 7,5 (1x)

Sonntag, 2. August 2015

# Reingehört # Blitzurteil: Platten der Woche: Shadowdream - part of the Infinity

Das spacig anmutende Cover und die kosmischen Liedtitel lassen vermuten wohin die Reise geht. In Ferne sphärische Weiten wie beim gelungenen Erkundungsauflug von ATOMA? Nicht ganz, denn hier handelt es sich gänzlich um ein elektronisches Ambient Produkt. Spährisch ist es definitiv, man kann es entspannt im Hintergrund hören oder dergleichen, aber ob das auch wirklich Substanz hat? Denn Ähnlich wie die Split zwischen KPAX und IN TENEBRIZ ist mir das irgendwie etwas zu wenig. Die CD hat es damals um haaresbreite nicht in die Reingehört-Rubrik geschafft, das fing erst genau ein Album später an. Vergleichen würde ich die beiden Scheiben dennoch nicht direkt miteinander. Das grobe Übergenre passt, die Thematik aber nicht, denn diese ist wirklich heraushörbar.

Beim erstmaligen Durchhören kann ich leider aber noch nicht so die Tiefe ausmachen. Es hat zwar teilweise recht brauchbare Melodien und hie und da auch Momente, wo ich ahnen kann was damit beabsichtigt wurde, aber ob sich das noch komplett entfalten kann und nachhaltig wirkt, das weiß ich noch nicht. Für irgendein Weltraumspiel als Soundtrack durchaus geeignet, thematisch wird es seinen Erwartungen gerecht. Zum Einschlafen, Träumen, Entspannen oder dergleichen sicher verwendbar, aber bei mir bleibt direkt nach dem Verstummen der Klänge nichts über. Das ist schade und es bleibt die Hoffnung, dass da irgendwann noch mehr wird. So leider vorerst nur 2 Blitze!