Da die Gerüchteküche mehr als nur
rumort, dass last.fm die Blogs komplett löscht - versuche ich jetzt noch
zu retten was zu retten ist, indem ich häppchenweise das ein oder
andere zeithistorische "Dokument" hier ebenfalls poste, immerhin hatte
es zum Teil ja auch etwas mit Musik zu tun, zum anderen waren es meine
ersten Schritte hin zum eigenen Blog. Die ersten Konzertberichte wurden
ja auch ursprünglich, bzw. nachträglich von last.fm hierher importiert.
Alle Beiträge von dort und damals sind mit Retroblog klassifiziert,
teilweise auch schon recht alt und würde ich heuer oft nicht mehr so
schreiben, aber ich hoffe es sorgt trotzdem für kurzweillige
Unterhaltung.
Den dritten Beitrag finde ich heute noch relativ lustig, stammt vom 9 Aug 2010, 22:08 und macht hoffentlich Spaß. ;)
Ich als absoluter Musikjunkie will euch zur Warnung einiges zu bedenken geben, damit ihr der tolerierten Gesellschaftsdroge „Musik“ etwas kritischer und distanzierter betrachtet. Da es die Musikindustrie
scheinbar versäumt und es die Regierung nicht für nötig hält
Warnhinweise an CDs anzubringen oder schon kleine Kinder ausreichend
über die Gefahren zu informieren, ist es meine Pflicht dies hier und
jetzt zu tun.
Zu aller erst spreche ich ihnen mein tiefstes Beileid
aus, denn sollten sie diese Nachricht direkt hier finden und lesen,
könnten sie selbst längst infiziert sein. Aber vielleicht kennen sie ja
noch jemanden, der noch nicht infiziert ist und warnen ihn rechtzeitig.
Das
gefährlichste an der Musik ist, dass sie die harmlose, softe Droge
mimt. Durch eine ausgeprägte Verbreitungstechnik mit Hilfe der Schwallwellen
vermehrt sie sich aber rasant und kann spielend leicht nahezu jedes
Hindernis überwinden. Das Fehlen optischer Reize macht sie besonders
heimtückisch. Sie ist sogar in der Lage ihr hilfloses Opfer zu verfolgen
indem sie einfach ihre Lautstärke erhöht.
Das erste Anzeichen einer Infizierung ist der sogenannte Ohrwurm.
Und seien wir doch mal ehrlich. Kein Mensch mag Würmer! Am PC richten
sie nur Schaden an, auf Fußballfeldern sind sie nicht gern gesehen, auf
Speisetellern sowieso nicht, warum dann aber ausgerechnet im Ohr!! Die
Anatomie des Ohres ist der perfekte Wirt für diesen Parasit. Hat sich
dieser Wurm erst einmal festgesetzt, so breitet er sich aus bis er
schließlich im Gehirn angelangt. Hier streut er seine Bakterien
insofern, dass wir nur noch an dieses Lied denken müssen und es vor uns
hinsummen können, auch wenn wir es nicht hören. Der Mensch wird also
infiltriert und vom Wurm gesteuert.
Dies kann sogar bis zum sogenannten Replay-Syndrom
führen. Wir wissen, dass das Lied längst zu Ende ist und das wir es
überstanden haben. Ein innerer Zwang drängt uns aber dazu es noch mal
anzuhören. Und warum sollte man bitte ein Lied noch mal anhören, wenn
man es gerade erst fertig gehört hat? Sie sehen, absolut sinnfrei! Die
Musikindustrie, die an diesem Virus gut mitverdient redet dann hier von „das Lied gefällt halt“ – ist aber offensichtliche Manipulation
oder wundert es noch, wenn in Baumärkten immer die gleiche Musik läuft?
Man geht dorthin um sich mit den neusten Schraubmaschinen einzudecken
und nicht um Musik zu hören!
Die Musik beeinflusst unmittelbare
unsere Psyche, sie kann uns aufbauen, runterziehen, wütend machen,
beruhigen – all dies kann sie und ein Wurm kann diesen Effekt noch bis
ins Extrem steigern.
Irgendwann sind wir soweit angelangt, dass
wir ein Verlangen an Musik bekommen. Wir fangen uns selber zu blamieren
indem viele Leute nun plötzlich meinen sie wären ebenso musikalisch und
zu albernen Castingshows gehen. Etliche Menschen welche
die Kunst der Schallerzeugung nicht beherrschen fangen damit an, ihre
Umwelt mit schlechtem Schallwellenausstoß zu terrorisieren. Es ist
moralisch noch umstritten ob dies gut oder schlecht ist. Immerhin
mindert es die Verbreitung des Virus, andererseits führt es zu
seelischen Qualen und schlechten Musikgenres.
Da
der Mensch ungemein kreativ ist, missbraucht er etliche Rohstoffe um
sich mit möglichst vielfältigen Schallerzeugnissen – umgangssprachlich
auch Instrumente genannt – ins Verderben zu dröhnen.
Auch hier gibt es chronische Pfeifen, welche die Droge hier und da recht
herb und bitter schmecken lassen.
Dieser ganze Wahn gipfelt
darin, dass wir ein Verlangen nach Musik bekommen und oft die bloße
Stille nicht mehr ertragen können. Dadurch können wir unsere Umgebung,
die Natur, die netten Leute im Bus die sich gegenseitig liebe Worte an
den Kopf werfen, das Hupen und Dröhnen der Autos, Flugzeuge, Geschnatter
und Geschrei leider nicht mehr richtig wahrnehmen und genießen.
Musik zerstört also unsere natürliche Aufmerksamkeit welche uns erst von Jägern und Sammlern zu Arschgeigen gemacht hat.
Die
Grenze zum hoffnungslosen Junkie ist eindeutig überschritten, wenn man
sich durch absolut sinnlose Investitionen beinahe in den finanziellen
Ruin stürzt, indem man unverständlicher Weise das Überleben der Droge
dadurch sichert, indem man sich CDs kauft und Konzerte besucht! Hier ist jegliche Rettung bereits ausgeschlossen.
Die Quittung
müssen aber viele dafür früher oder später zahlen, wenn sie taub, mit
Tinitus, zumindestens aber einem verschlechtertem Gehör alt werden! Und
auf keiner verdammten CD steht, „Achtung – wer mich abspielt wird taub
und süchtig!“
Vielleicht liegt es daran, dass nicht jede CD diese
Wirkung erzielen kann, aber lasst euch diese Worte Mahnung sein und
hört auf Musik zu hören und am besten, fangt gar nicht erst an!!
Und jetzt lasst mich in Ruhe... ich brauch meine 6-12 Stunden Musik täglich jetzt... \m/
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