Bekannterweise ist Eric
Fish Frontmann der Mittelalter/Rock/Folk/Sonstiges -Band Subway to Sally und ohne große
Umschweife mal Butter bei die Fische – ich mag die Band nicht sonderlich und
fand vor allem den Sänger unsympathisch.
Mir sei das Präteritum an dieser Stelle verziehen, aber ich
glaube ich wurde damals in etwas hineingezogen, was ich nicht wirklich
nachvollziehen und/oder verstehen konnte. Ich mag unschuldige 15 oder 16 Lenzen
erlebt haben, da erfreute ich mich an der Spielmannskunst der holden Recken um In Extremo. Vor allem eines meiner
Lieblingsspiele – Gothic mit dem exklusiven Ingame Aufritt im alten Lager –
manifestierte ein ziemlich unumstößliches Bild der Band.
Kenne ich die Details der Rivalität bis heute noch nicht,
kann sie mir heuer aber auch am Allerwertesten vorbei gehen – stieß ich mich
damals aber doch sehr an der ziemlich überheblichen, arroganten und
unfreundlichen Bemerkung Eric Fishs eben über In Extremo. Und damit war das
Schicksal schon besiegelt und die Wurzel allen Übels aus heutiger Sicht
geklärt.
Ob ich allein zu dem Konzert gegangen wäre, schwer zu sagen –
eine gewisse Konzertgeilheit, komme was wolle – wohnte schon in mir, aber fast
20 Tacken auf den Tresen zu knallen für einen Sänger, den man nicht mag? Ich
wusste von meinem Arbeitskollegen, dass er den Sänger hört und nach einigem hin
und her beschlossen wir, natürlich absolut abhängig voneinander – doch hinzugehen.
Zuvor hörte ich noch schnell in einen hastig gebrannten Rohling des neusten
Albums. Mehr als 2 Durchläufe wovon einer mehr schlafend denn wachend in der
Bahn gehört wurde, reichten dann aber grob aus um es zu wagen.
Da ich mit obiger Ausgangslage locker und offen umging und
lancierte, baute sich natürlich noch ein gewohnt schlagfertiges und bissiges
Umfeld auf, aber das bin ich ja von der Arbeit gewohnt und bleibt ja eigentlich
im Grunde noch nett und nicht böse. Der Drohung Eric meine Grundhaltung
natürlich maßlos übertrieben zu petzten, folgte somit zum Glück auch nicht die
Tat.
Gelegenheit dazu hätte es aber zu genüge gegeben, dann
überraschenderweise war der Bruch seit langem mal wieder nahezu ausgestorben. Ob
es an der kurzfristigen Terminplanung oder woran auch immer lag, darüber kann
ich nur mutmaßen. Aber wenn ich die zahlenden Besucher auf vorsichtig 20-40
einschätze, dürfte offensichtlich werden, wie leer es war.
Störend war dies hingegen nicht wirklich, auf der Bühne und
im Raum waren Kerzen verteilt – scheinbar eingefleischte Fans hatten schon
Decken mitgebracht und so saß man einfach gemütlich vor der Bühne auf dem
Boden. Das war ungewohnt, aber schuf gerade umso mehr eine intime Atmosphäre,
welche den ganzen Abend über anhalte sollte.
Der Auftritt lebte von der Stimmung und Atmosphäre, welche
doch sehr heimelig und persönlich war, bot sich doch genug Gelegenheit zur
Interaktion mit dem Publikum und da die 3 Freunde (Fisherman Friends – ich fand
den Witz im Vorfeld echt knülle) ebenfalls auf Hockern saßen und nicht standen,
traf man sich irgendwo in einer Zwischenebene. Die Ansprachen waren mal länger,
mal kürzer – meist unterhaltsam, nachdenklich oder kritisch wie gleich die
Lieder ebenfalls.
Da ich ein sehr aufmerksamer Hörer bin und mir Lieder
eigentlich ziemlich schnell merken bzw. zumindest wiedererkennen kann, konnte
ich auch sehr viele gespielte Stücke schnell dem Rohling zuordnen und ward
nicht ganz ins kalte Wasser geworfen.
Im Gegensatz, fand ich den Auftritt live sogar noch um ein
paar Ecken besser als auf der Scheibe. Neben der unschlagbaren Atmosphäre,
welche so kaum in die eigenen vier Wände transportiert werden kann –
beeindruckten mich am meisten die Momente, in denen alle drei auf einmal
sangen. Das hatte deutlich mehr Tiefe, mehr Harmonie und gleichzeitig auch
Wärme – eine Epik und…
Ja vielleicht wird es offensichtlich. Ich habe mich
getäuscht und hätte mich um ein Haar von alten Vorurteilen fehlleiten lassen. Denn
was der Auftritt garantiert war, war sympathisch. Mit Zugabe von leicht
vergärten Getränken wurde auch die Stimmung lockerer, hier und da mitsummen,
mitklatschen, schwelgen und sich in der Musik auflösen.
Und auch die Unterbrechung – der Auftritt war in zwei Parts
aufgeteilt – konnte nicht aus dieser angenehmen Stimmung reisen. Ein wirklich
gelungener Auftritt und Abend. ;)
Grüße gehen an Daniel :p
Und wehe du siehst da jetzt noch ein schlechtes Wort, da war die
Wandlung von Saulus in Paulus ein Witz dagegen und wehe ich höre beim nächsten
Mal überlegene Häme! =D
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