Sonntag, 16. Juni 2013

Schlossgrabenfest 2013 Tag I – 30. Mai @ Darmstadt Innenstadt



Eingang recht vom Schloss
Einkaufsmeile mit Rummelflair, rechts Disko
mit Blick auf die Merckbühne

Das Schlossgrabenfest ist sicherlich eines der Highlights schlechthin in Darmstadt und nachdem letztes Jahr wundertoll (Schlossgrabenfest 2012 Tag I – 24ter Mai @ Darmstadt Innenstadt)– sowie auch wunderschlecht (Schlossgrabenfest 2012 Tag IV – 27ter Mai @ Darmstadt Innenstadt ) war, hoffte ich dieses Jahr wieder auf eine Wiederholung ersteres.

Es gab nur schon ein paar ungünstige Ausgangslagen:
a) War ich noch ordentlich kaputt und übermüdet vom Vortag als ich bei der Warm-Up Party für das Metalfest 2013 im Steinbruch Theater gut gefeiert hatte und
b) fehlte mir diesmal meine liebreizende Begleitung und Rummel (diesen Flair hat das Fest durchaus) ist alleine schon mal doof.

Folglich lag es an den musikalischen Acts hier das Ruder herum zu reißen. Geplant war eigentlich ein gnadenloser Ganztagesact von Morgens bis Abends, ich konnte mich aber erst am Spätnachmittag bzw. Abend aufraffen und kam irgendwann kurz vor 18 Uhr an.

Ich bin mir nicht mehr 100% sicher wo ich zuerst rein ging, meinte kurz einen Abstecher zur Frizz Bühne gemacht zu haben wo gerade ein musikalisch vielversprechender, aber aus technischer Seite gesehen katastrophaler Soundcheck abspielte. Nachdem dort nichts mehr passierte, dürfte ich einmal um das Schloss herum gelaufen sein um über die Discomeile gekommen zu sein.

Wenn mich nicht alles täuscht,
müssten dies "I Confess" gewesen sein.
Was just auf der Merckbühne gespielt wurde bekomm ich nicht mehr zusammen, hatte eh das Gefühl hier nur noch eine Zugabe und/oder Ansprache zu hören. Da meine ausgedruckte Running-Order mir mehr die Sparkassenbühne schmackhaft machte, bewegte ich mich darauf hin zu. Und obwohl das Wetter so lala war und die Vorhersage noch Unwetter prophezeite, war es ekelhaft voll. Vor allem der große Grillstand erwies sich im Verlauf etliche Male und wie auch schon im letzten Jahr als unleidliches Nadelöhr, flankiert von Grüppchen quer durch Geschlecht, Alter und gesellschaftlichem Bildungsniveau und –stand, welche es bevorzugten am liebsten in solchen „Problemzonen“ für eine Plauderei stehen zu bleiben oder sich desorientiert nach oben schauend im Kreis zu drehen. Ja es wird vielleicht zwischen den Zeilen und jetzt auch in den Zeilen klar: Es war mir viel zu voll und wenn im Nachhinein mit Besucherrekorden frohlockt wird und gleichzeitig versäumt wird, solche Engstellen eleganter zu lösen, im Gegenzug sogar ab 19 Uhr einen weiteren Durchgang zu schließen – dann kann mich das schon mal ordentlich anpissen!

Auf der Bühne standen im Soundcheck Voice of Treason und auch dieser war chaotisch, fehlerhaft und irgendwie unkoordiniert. Da dies nicht so spannend und erquickend war, wollte ich wieder zur Frizz Bühne schauen. Dabei musste ich natürlich ganz unkompliziert wieder einen großen Bogen um obig angesprochenen Engstellen schlagen, zum Glück aber nicht wie im letzten Jahr die Area verlassen. Das wurde dieses Jahr können.
"Voice of Treason"
durch eine neue Weitläufigkeit behoben, was für mich als Mann zwar nicht viel änderte – aber hätte ich rein hypothetisch meine Freundin dabei gehabt, hätte sie sich jedes mal wieder neu in die Taschen schauen lassen müssen. Was eigentlich recht albern ist, so fahrlässig bzw. nicht vorhanden die Kontrollen auch sonst so waren. Ich hätte da ohne Probleme Tonnen an Trinken reinschmuggeln
Wenn wir schon beim Thema trinken sind, der Kulturbeitrag wurde im Vergleich zum Vorjahr von 3,50€ auf 4€ erhöht. An und für sich kein Ding, aber ich hab auch keine Lust für eine Cola über 7€ zu zahlen, daher blieb ich im wahrsten Sinne des Wortes verdammt trocken.


An der Frizz Bühne fand inzwischen eine Art Poetry Slam statt. Was vielleicht in der Krone oder sonst wo funktioniert, so Open Air vor einem ratschendem, auf Bierbänken sitzendem und unruhigen Publikum geht das absolut null. Keine Atmosphäre, kaum Witz und das sollten sich die Poeten nicht antun müssen und auch für mich – der da früher doch auf solchen Slams war; war das absolut nichts. Fast so cool wie auf der Frankfurter Buchmesse. Also gar nicht…

Dann spielte irgendwann auch die Band von welcher ich eingangs den Soundcheck mitbekommen hatte. Müsste I Confess gewesen sein. Wenn nicht, dann ist und war die Running-Order falsch sein. Und alles was ich mir erhofft hatte, der melancholische Anklang der Gitarre – war plötzlich nicht mehr da. Das Ganze war maximal noch nett und phasenweise viel zu beliebig. Dazu war der Sound auch nicht so überragend und wurde auch seitens der Band mokiert, sodass nach gestimmt und justiert werden musste. Leider nichts, dann doch wieder hoch geschaut.
"Deine Jugend"

Voice of Treason hatten es nun immerhin hinbekommen zu spielen, dafür waren mal die Vocals zu leise, die Gitarre zu schräg oder sie selbst hörten sich irgendwann nicht mehr richtig auf dem Monitor. Ich weiß nicht, ob man den schwarzen Peter jetzt einfach der Band zuschieben kann oder ob sich da die Soundprobleme spezifisch durch das ganze Festivalprogamm zogen, keine Ahnung.

Unterwegs gondelte ich wieder ganz unverbindlich zur Merckbühne wo gerade Deine Jugend auf der Bühne standen. Unabhängig von megapeinlichen Ansagen die mal absolut gar nicht gingen, war auch die Musik nicht so das Wahre und der Form halber schlug ich mich noch mal bis zur Echobühne durch.

"Mini Moustache" ?
Bin mir nicht zu 100% sicher, aber laut
Running-Order müssten sie es eigentlich sein...
Darauf müssten Mini Moustache spielen bzw. spielten, mehr als eine handvoll Songs gab es dort nicht mehr zu hohlen. Irgendwas war kurz lustig, so mein verschwommenes und desinteressiertes Kurzzeitgedächtnis, sonst aber auch nicht wirklich prickelnd. Von Voice of Treason sah ich noch die letzten Akkorde, auch
abzüglich technischer Probleme sicherlich nicht meine Lieblingsband und da ich echt keine Lust hatte in der Pause zu warten auf Soundcheck und das ganze Gedöns, im Grunde scheißmüde und angepisst ob der ganzen Leute, der Preise, der ---- warum zur Hölle wird ich eigentlich instant 24/7 blöd angestarrt ab dem Moment, als ich meiner Freundin ein Lebkuchenherz mitbringen wollte und mir um den Hals hing? Ja ich weiß ein Black Metal Shirt, eine Kette mit umgedrehtem Kreuz, Lederjacke und Lebkuchenherz sieht man vielleicht in dieser Kombination nicht alle Tage, aber ich hab eigentlich nur noch darauf gewartet dass irgendjemand auf die Idee kommt gegen die metaphorische Scheiben zu klopfen. Trottel…

Ich hatte echt gehofft wieder einen supertollen Abend haben zu können, aber…
Ja Fazit kurz und schmerzlos: Es war doof!

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