Frontcover |
Der Opener hört nämlich wie das Album selbst
auf den unheilschwangeren Namen „Now,
Diabolical“. Schwere Gitarren und gemäßigte Drums setzen ein um dann ein
wenig an Tempo zu gewinnen und dieses größtenteils gleich zu behalten. Große
Dynamik wird hauptsächlich über den Gesang erzeugt der sich im Regelfall durch
rhythmisch ausgespiene Halbsätze auszeichnet. Als hundert Prozent Clean würde
ich die Vocals nicht einordnen, dennoch sind sie überraschend gut zu verstehen
und fern von typischen Black Metal Screams oder herben Growls. Am stärksten
finde ich den sehr gelungenen Refrain, welcher sich schön aufschaukelt und bei
Namensgebender Textzeile in langgezogenen Gitarrenklängen löst. Der Song ist
insgesamt gesehen sicher nicht einfach, mitunter sperrig aber in den
entscheidenden Stellen eingängig. Sei es durch den leicht wieder erkennbaren
Refrain oder die aggressive Intonierung, welche mehr boshaft denn kopflos
rasend daher kom
CD-Oberfläche mit einer Gold-gelben Farbe beschichtet, ansonsten ein sehr farbenfrohes Bild in der Mitte Erschienen bei: Roadrunner Records EAN-Nr.: 016861806224 Katalog-Nr.: RR 8062-2 |
„K.I.N.G.“ startet mit diesem wunderbar
surrenden Gitarrenspiel und der klopfenden Snare, welche ihr Tempo ebenfalls
straigt eine Minute durchhält, während das Drumherum geradezu anschwillt. Und
spätestens jetzt sollte man sich von dunklen, mittelalterlichen Zeiten und Co.
verabschiedet haben. Keine Ahnung ob der Begriff „Black’n’Roll“ schon
inflationär verwendet wurde, bei einem gut 7 Jahre zurückliegendem Album kann
dem gut der Fall sein – aber allein dieser Song ist wunderbar stellvertretend
dafür um zu sehen wohin die Reise geht. Der Song ist kurz und knapp gehalten
und kommt gleich auf den Punkt was wieder allein durch die Lyrics unterstrichen
wird. Wie plakative Schlagwörter werden sie abgehackt auf den Tisch
geschmettert. 8,5 Punkte
Wenig innovativ der Titel des nächsten Songs
„The Pentagram Burns“ der
kompakter aus den Löchern kommt. Der Sound ist homogener, breitflächiger – nicht
im Sinne von schwebend, aber nicht so diffizil ausgebreitet oder ein Instrument
gegenüber dem anderen hervorgehoben. Die Saitenfraktion konkurriert nicht mit
dem Schlagwerk, sie bereiten gemeinsam den Weg aus, welchen Satyr ungemein
ernst und spaßbefreit nutzt. Viel mehr als drei bis fünf Silben spuckt er auf
einmal kaum aus, Pause, nächster Brocken. Ich weiß nicht ob ich dies
zwangsläufig als böse bezeichnen würde, auf jeden Fall aber als kalt mit einem
Hauch Verachtung. 8 Punkte
Geschmackssache: Der ganze Text steht zusammenge- quetscht am unteren Rand, der Refrain bzw. prägende Stelle nochmal in Groß in der Mitte |
„The
Rite Of Our Cross” tut genau das Richtige. Es startet mit einer gänzlich
anderen Stimmungslandschaft, wesentlich ruhiger und mit mehr Einlaufzeit, bevor
auch hier die Zügel angezogen werden. Hier gefallen mir leider die
beschleunigten Parts nicht so ganz, sie wirken auf mich etwas zu chaotisch, zu
ziellos bzw. zu gewollt nach vorne dreschend. Ist sicher Ansichtssache,
zumindest aber meine Meinung. Warum der Song dennoch kein wirklicher Reinfall
ist? Weil eben besagter Anfang genau zur richtigen Zeit im Album die
Abwechslung brachte, die von Nöten war und auch zwischendrin immer mal wieder
das Tempo raus nimmt um ein unheimlich, beschwörendes Szenario zu erzeugen was
im Ansatz auch funktioniert. 6,5 Punkte
Da werden sich zumindest die Lampenhersteller freuen oder „That Darkness Shall Be Eternal"
wie Satyricon meinen. Hier wird wieder indirekt am vorletzten Lied angeknüpft
und direkt auf den Punkt gespielt. Die Bezeichnung Soli wäre jetzt vielleicht
ein wenig übertrieben, aber hier bekommen die Gitarren langsamere Zwischenräume
und auch mal die Möglichkeit etwas aus dieser dreckig, schweren Stimmung zu
machen. Das nimmt dem Ganzen zwar etwas Schub, verleiht aber d7 Punkte
afür mehr Tiefe und Abwechslung.
afür mehr Tiefe und Abwechslung.
Backcover und Tracklist |
Den Abschluss bildet „To The Mountains” und gleichzeitig auch
das längste Stück des Albums. Die Gitarren sind hier wieder sehr schwerfällig
und drückend, einzelne Wörter werden fast stoisch vorgetragen um mit einem „To
The Mountains“ aus der Starre gelöst zu werden. Im Hintergrund setzt
streckenweise dezenter Doublebase als Hintergrundbegleitung ein, ohne das
gemäßigte Tempo und die Stimmung groß zu beeinflussen. Das Wort zermürbend wäre
vielleicht ein wenig zu viel des Guten, aber die Aggressivität wurde ein wenig
zurückgefahren. Der Song ist mal ausschweifender, nicht auf das wesentliche
getrimmt was Licht und Schatten zugleich ist. Was auf der einen Seite und vor
allem gegen Ende des Lieds durch mehrmalige Wiederholung an Atmosphäre gewinnt,
hat zwischendurch leider kleine Längen. Das fällt nicht großartig negativ ins
Gewicht, sie sind aber definitiv vorhanden. Am Schluss fadet das Lied
unspektakulär mit einem schwirrenden Klang aus. 7 Punkte
Cover:
Symptomatisch für das Album: schlicht gehalten und auf das
wesentliche reduziert. Ein unpeinlich Gehörnter im Stile in Stein gehauener
Götzen, unspektakulär in Grau gehalten. Der Schriftzug der Band vergoldet,
ebenso das kleine, umgedrehte Kreuz am unteren Rand. Nicht die Welt, aber doch
sehr zweckdienlich. 6,5 Punkte
Lyrics sind alle vorhanden, ebenso die
notwendigen Infos was Studio und Co angeht. In diesem Bereich daher zu Recht
die volle 10 Punkte. Gestaltet ist
dies sehr minimalistisch, jeglicher Text befindet sich im unteren Achtel jeder
Seite. Das ist etwas arg klein, aber immer noch leserlich und daher voll
ausreichend. Der Hintergrund ist schwarz und mit braunen Zeichnungen und
Symbolen versehen. Das ist praktisch nicht zu erkennen, aber nicht weiter
schlimm. Im Blickwinkel stehen die jeweilige Refrains bzw. Schlüsselstellen des
jeweiligen Liedes, welche groß geschrieben, kurz angerissen sind in
Ockerfarben, sofern mein gefährliches Halbwissen bzgl. des Farbkreises hier
stimmt. In der Mitte noch ein großes, scharfes Bild der Band im flammenden
Inferno. Das sieht zwar cool aus, ist aber typisch too much. Die CD
Beschichtung ist ebenfalls Gold/Ocker, somit konzeptionell eine runde Sache. 6,5 Punkte
Fazit:
Das Album ist nicht eingängig, aber auch
nicht zwangsläufig so kompliziert wie es Alben sind, welche man normalerweise
mit solch Phrase entlassen werden. Die Produktion ist sehr gut gelungen, klar
und doch rau und schroff geblieben. Nicht glatt gebügelt, aber auf keinen Fall
unsauber. Die Stimmung des Albums ist drückend, beschwerend und kalt. Nicht im
depressiven Sinne, sondern mehr aus einer fiesen, direkten und ungeschönten
Ecke. Die Abwechslung ist vorhanden, lässt gegen Ende aber etwas nach. Zwar
wäre eine gleiche Fortführung der starken Anfangslieder langweilig gewesen, so
aber geht der Druck nach hinten aus. Das ist knapp unter gut, aber noch
vollkommen in Ordnung. Black Metal Anleihen sind vorhanden, sie stehen aber
nicht im Vordergrund. Das hier ist irgendwie anders, unverbrauchter und sollte
auf jeden Fall mal Probe gehört werden!
Gesamtergebnis: 7,24
Gesamtspielzeit: 44:50
Durchschnittsdauer: 5:36
Liedqualität: 7,44
(3x)
(7,5 + 8,5 + 8 + 8 + 6,5 + 7
+ 7 + 7) / 8 = 7,44
Cover: 7,38 (1x)
Cover: 6,5
Lyrics: 8/8 = 10,0
Aufmachung: 6,5
Abwechslung: 6,5 (1x)
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