Freitag, 31. Mai 2013

The Speed of Sound Tour 2013 – 08ter Mai @ Steinbruch Theater Mühltal



Ich bin im üblen, üblen Verzug was meine Konzertberichte angeht weil ich inzwischen doch fast wöchentlich auf der Matte stand und musste mir sogar das Line-up mühsam rekonstruieren. Ich hoffe, ich hab anhand von Bildern – meine Güte wie schlecht – alles wieder richtig hinbekommen. Tun wir mal so, als sei nichts gewesen… *g*

Das heutige Thrashfest startete mit Stagewar. Ich steh dem Thrash sehr zwiegespalten gegenüber. Er gehört definitiv nicht zu meinen Lieblingsstilrichtungen wenngleich es doch vereinzelte Bands gibt, welche ich mir doch sehr gut und gerne geben kann. Leider gehörte der Opener nicht dazu. Zwar war der Sound soweit in Ordnung, aber ich fand absolut gar keinen Zugang zur Musik. Und ja er ist ausgelutscht, aber ich bring hier den Teflonvergleich: es blieb leider gar nichts hängen, schade…

Die Norweger von Tantara konnten dies schon wesentlich besser lösen. Zwar nicht durchgängig, aber schon deutlich griffiger und direkter, konnte ich hier den ominösen Groove finden und schon etwas darauf abgehen. In meinen Augen gibt es nämlich kaum etwas ekelhafteres, als irgendein zielloses Gefrickel wo ich gar nicht erkennen kann, auf welches Geräusch ich hier verdammt noch mal bangen sollte und vor allem in welchem Tempo? Dieses Problem gab es hier nicht, klar Solos waren eventuell etwas unberechenbar aber das soll auch so sein. Inzwischen füllte sich der Raum doch schon deutlich und das Publikum bekam lobende Worte darüber zu hören, welch tolles Land Deutschland sei.

Obig angerissenes Problem wurde bei Torture Squad leider sehr akut. Das mag meine subjektive Meinung und Empfindung sein – ich fand das Songwriting aber latent konfus und ich hatte folglich eben nicht den geringsten Schimmer, auf was das alles immer abzielt. Das war durchaus schade, denn talentfrei waren die Brasilianer auf keinen Fall. Frei von Maß und Ziel war natürlich die absolut „coole“ Crowd, welche anfing mir mehr und mehr auf den Sack zu gehen.
Quizfrage: Woran erkennt man einen wirklich schlechten Moshpit?
Antwort: Daran dass andauernd jemand zu Boden geht!

In einem guten Pit und ja in solchen hab ich sogar viel Spaß – passiert so was in der Regel nicht. Wenn hier aber augenscheinlich dem Aggressionsabbau gefrönt wird, bin ich angesichts von Kontrahenten mit locker dem doppeltem an Körbergewicht schnell raus und hinten oder an der Seite. Wenn stürzende Idioten mir trotzdem schier die Hand verdrehen nachdem sie zwei Meter Leerlauf hatten, spricht das leider nicht für das Publikum sondern für ausgeprägten Egoismus. FUCK IT!

Artillery waren hingegen wieder richtig geil! Ich kannte von der Band bislang noch nichts, aber sie überzeugten von vorne bis hinten und boten einen 1A-Auftritt welcher auch mit frenetischem Jubel gebührend gefeiert wurde. Nahezu ununterbrochen anhaltend natürlich der Moshpit und die ganzen Crowdsurfer. Ja – war bestimmt total lustig immer auf die Bühne zu klettern und ins Publikum zu springen. Nur an Selbstlimitierung war nicht zu denken. 5 Mal? 10 Mal? Nein wir reden hier von 20+ Mal  pro Person und das kann ich nicht ab! Keine Lust andauernd irgendwelche Leute zu tragen. Ich will Musik schauen und sonst nix. Der Auftritt war cool, aber die begleitenden Umstände mal wieder…



Headliner waren Gama Bomb und wow was soll ich dazu sagen? Der Sänger machte zwar einen supersympathischen Eindruck, aber war so was von überdreht – das ging auf keine Kuhhaut. Das true Evil kauf ich ihm so kein bisschen ab, allein die Bewegungen, die Stimme, die ganze Inszenierung war einfach too much, zu viel des Guten. Der Gesang war ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftig, teilweise kam ich mir wie in einem gerappten Hörbuch vor oder so was in der Art. So nett und ehrlich er auch wirkte, vielleicht war dies ja sogar authentisch – so aufgesetzt wirkte es auf mich. Ging gar nicht, bin vorab heim – Publikum ging mir eh schon den ganzen Abend über auf den Sack.

Folglich ein durchwachsener Abend mit musikalischen Höhepunkten und menschlichen Tiefpunkten. Muss mal dringend wieder ein Black Metal Konzert her. Da hat wenigstens niemand Spaß und nicht wenige viel und der Rest weniger… :p


PS: Grüße gehen an Nikolai (hoffentlich noch richtig in Erinnerung). 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://etalusicore.blogspot.com/p/blog-page.html) und in der Datenschutzerklärung von Google. (https://policies.google.com/privacy?hl=de)