Ich bin im üblen, üblen Verzug was meine Konzertberichte
angeht weil ich inzwischen doch fast wöchentlich auf der Matte stand und musste
mir sogar das Line-up mühsam rekonstruieren. Ich hoffe, ich hab anhand von
Bildern – meine Güte wie schlecht – alles wieder richtig hinbekommen. Tun wir
mal so, als sei nichts gewesen… *g*
Das heutige Thrashfest startete mit Stagewar. Ich steh dem Thrash sehr zwiegespalten gegenüber. Er
gehört definitiv nicht zu meinen Lieblingsstilrichtungen wenngleich es doch
vereinzelte Bands gibt, welche ich mir doch sehr gut und gerne geben kann.
Leider gehörte der Opener nicht dazu. Zwar war der Sound soweit in Ordnung,
aber ich fand absolut gar keinen Zugang zur Musik. Und ja er ist ausgelutscht,
aber ich bring hier den Teflonvergleich: es blieb leider gar nichts hängen,
schade…
Die Norweger von Tantara
konnten dies schon wesentlich besser lösen. Zwar nicht durchgängig, aber schon
deutlich griffiger und direkter, konnte ich hier den ominösen Groove finden und
schon etwas darauf abgehen. In meinen Augen gibt es nämlich kaum etwas
ekelhafteres, als irgendein zielloses Gefrickel wo ich gar nicht erkennen kann,
auf welches Geräusch ich hier verdammt noch mal bangen sollte und vor allem in
welchem Tempo? Dieses Problem gab es hier nicht, klar Solos waren eventuell
etwas unberechenbar aber das soll auch so sein. Inzwischen füllte sich der Raum
doch schon deutlich und das Publikum bekam lobende Worte darüber zu hören, welch
tolles Land Deutschland sei.
Obig angerissenes Problem wurde bei Torture Squad leider sehr akut. Das mag meine subjektive Meinung
und Empfindung sein – ich fand das Songwriting aber latent konfus und ich hatte
folglich eben nicht den geringsten Schimmer, auf was das alles immer abzielt.
Das war durchaus schade, denn talentfrei waren die Brasilianer auf keinen Fall.
Frei von Maß und Ziel war natürlich die absolut „coole“ Crowd, welche anfing
mir mehr und mehr auf den Sack zu gehen.
Quizfrage: Woran erkennt man einen wirklich schlechten
Moshpit?
Antwort: Daran dass andauernd jemand zu Boden geht!
In einem guten Pit und ja in solchen hab ich sogar viel Spaß
– passiert so was in der Regel nicht. Wenn hier aber augenscheinlich dem
Aggressionsabbau gefrönt wird, bin ich angesichts von Kontrahenten mit locker
dem doppeltem an Körbergewicht schnell raus und hinten oder an der Seite. Wenn
stürzende Idioten mir trotzdem schier die Hand verdrehen nachdem sie zwei Meter
Leerlauf hatten, spricht das leider nicht für das Publikum sondern für
ausgeprägten Egoismus. FUCK IT!
Artillery waren
hingegen wieder richtig geil! Ich kannte von der Band bislang noch nichts, aber
sie überzeugten von vorne bis hinten und boten einen 1A-Auftritt welcher auch
mit frenetischem Jubel gebührend gefeiert wurde. Nahezu ununterbrochen anhaltend
natürlich der Moshpit und die ganzen Crowdsurfer. Ja – war bestimmt total
lustig immer auf die Bühne zu klettern und ins Publikum zu springen. Nur an
Selbstlimitierung war nicht zu denken. 5 Mal? 10 Mal? Nein wir reden hier von
20+ Mal pro Person und das kann ich
nicht ab! Keine Lust andauernd irgendwelche Leute zu tragen. Ich will Musik
schauen und sonst nix. Der Auftritt war cool, aber die begleitenden Umstände
mal wieder…
Headliner waren Gama
Bomb und wow was soll ich dazu sagen? Der Sänger machte zwar einen supersympathischen
Eindruck, aber war so was von überdreht – das ging auf keine Kuhhaut. Das true
Evil kauf ich ihm so kein bisschen ab, allein die Bewegungen, die Stimme, die
ganze Inszenierung war einfach too much, zu viel des Guten. Der Gesang war
ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftig, teilweise kam ich mir wie in einem
gerappten Hörbuch vor oder so was in der Art. So nett und ehrlich er auch
wirkte, vielleicht war dies ja sogar authentisch – so aufgesetzt wirkte es auf
mich. Ging gar nicht, bin vorab heim – Publikum ging mir eh schon den ganzen
Abend über auf den Sack.
PS: Grüße gehen an Nikolai (hoffentlich noch richtig in Erinnerung).
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