Montag, 1. April 2013

Bloodwork – 22ter März 2013 @ Goldene Krone Darmstadt



Wieder mal ein Abend in der Krone, wieder einmal Konfusionen über die Startzeit. Fünf Bands standen auf dem Programm und zur Wahl stand praktisch alles zwischen 20 und 21 Uhr. Nachdem erfahrungsgemäß die Homepageangaben (21 Uhr) oft nicht stimmten, im Gegensatz zur Facebookangabe (20:30 Uhr) – verließ ich mich auf letzteres, um a) keine Band zu verpassen und b) … ach ich saß mal wieder auf dem falschen Pferd. Diesmal war die erste Angabe die richtige.

Ebenso unsicher ist es, vorherzusagen wie voll oder leer die Krone ist. Das kleine und kümmerliche Häuflein welches den Opener Broken Circle erwartete, ließ übles erahnen. Dabei hatte die sympathische Truppe des leicht melodischen Death Metals durchaus mehr Publikum verdient gehabt. Zwar rissen sie nicht gerade Bäume aus, für den Auftakt waren sie aber durchaus brauchbar. Nur zum Anheizen gab es leider noch kaum etwas. Highlight – zumindest für mich als ewiger Plattenjäger, war die kostenlose „Verwerfung“ der aktuellen Demo. Zwar bin ich absolut nicht käuflich was meine Urteilsfindung angeht, aber sollte ich solche tolle Sachen geschenkt bekommen, könnte es durchaus sein, dass besagte Band – BROKEN CIRCLE, eventuell ganz zufällig ein paar mal besonders hervorgehoben wird. Eine allzu lange Spielzeit hatten BROKEN CIRCLE nicht, dennoch ganz nett anzuschauen.

Nach BROKEN CIRCLE  folgten Platonic Solids aus Karl-Marx-Stadt, wie der Sänger selbst preis gab. Auch hier hätten es durchaus mehr Zuschauer sein können, der fehlende Elan wurde zurecht anfangs mokiert – steigerte sich dann aber auch leicht. Musikalisch boten sie einen eingängigen Mix aus Heavy Metal und Hardrock, welcher zeitweise sehr gut funktionierte und in sich stimmig war, mich allerdings nicht unentwegt mitnahm. Ließ sich zeitweise gut feiern, aber eben nicht immer. Die Phrase „kalt lassen“ wäre dann doch etwas zu hart formuliert.

Imposant war der Soundcheck von Jamie’s Backyard, welcher gleich offenbarte was für einen kolossalen Stimmumfang der Sänger hat. Auch sonst war die Stimme sehr kraft- und druckvoll, obig angedeuteten Fähigkeiten kamen aber leider nicht voll zum Einsatz. Keine tiefen Deathgrowls und hohen Geräusche sondern „nur“ Cleangesang. Der war, ohne Zweifel vollkommen in Ordnung, in Erwartung von so viel mehr, dann aber doch leicht enttäuschend. Und während die Musik in ruhigeren Gefielden gondelte, strömten langsam vermehrt Zuschauer in den Saal. Ich habe ehrlich gesagt etwas Zeit gebraucht, bis ich den Ist-Zustand akzeptiert hatte und Zugang zur Musik fand, die unterm Strich doch ziemlich okay war.

Jetzt kamen All Will Know, welche scheinbar das Ganze hier mitorganisiert hatten. Die Band hatte ich vor gut einem Jahr schon mal in der Krone gesehen, auch die Uhrzeit war ungefähr die gleiche. Der große Unterschied nur: Damals waren anfangs viele Besucher da und gegen Ende keiner mehr, diesmal war am Anfang niemand da und inzwischen trotz fortgeschrittener Stunde die Bude voll. Wieder mal gegen allen Erwartungen und Erfahrungen!
Vorab hatte ich mir schnell noch ein paar Liedern von ihnen angehört, die CD hatte ich damals selbstverständlich gekauft, so dass ich mit einem Ohrwurm erst zur Krone steppte.
Es müssen einige neuere Songs dabei gewesen sein, oder eben ältere – einige waren mir auf jeden Fall neu und/oder wieder unbekannt. Die Performance hingegen ließ keine Wünsche offen, die Melange aus Melodeath und Core – angereichert mit butterzarten Cleanvocals welche schon teilweise einen poppigen Einschlag haben ging auf. Mit einigen Liedern tat ich mir schwer, aber überwiegend lief es mir sehr gut rein. Stimmung war auch super.

Getoppt wurde das nur noch von Bloodwork. Hatte ich mich bislang im Stillen selbst gelobt, so vernünftig, weit- und umsichtig gewesen zu sein, das mein Nacken noch nahezu schmerzfrei war, wurde jetzt das Pulver bis zum letzten Korn verschossen. Der Sound drückte ordentlich nach vorne und auch wenn es schon um/oder nach 2 Uhr Nachts war, keiner wollte aufhören. Weder Band noch Publikum. Mit den letzten Kraftreserven wurde die Zugabe eingefordert, die Zähne tapfer zusammengepresst und gleichzeitig auch irgendwie ein Ende gewunschen. Es war absolut ambivalent, eigentlich war ich komplett erledigt und wollte nur noch heim gehen, was ich nach dem letzten Song auch sofort tat – andererseits, nur noch ein Song, ein Song geht noch.

Ein wirklich toller Abend, ohne Ausfälle und mit viel Spaß. Einem ungewöhnlichen Zuschauerzuwachs statt Schwund zur fortgeschrittener Stunde und ja… eigentlich hat soweit alles gepasst. Die Schmerzen am nächsten Tag waren erfreulich minimal. Es sieht ganz so aus als wäre ich langsam wieder gestählt und stocknüchtern kann ich inzwischen auch ordentlich bangen. Zwar anfangs schüchtern, dafür später umso vehementer.

Fotografen waren auch anwesend, ich verlinke einfach mal – auf 2 wunderschönen Bildern bin ich auch zu sehen. https://www.rockyou.fm/gallery/14-die-krone-rockt/all

Jetzt noch das mit den Anfangszeiten irgendwie in den Griff bekommen, die Besucherzahlen konstant halten und dann kann ich auch wieder reines Gewissens meine Freundin wieder überreden mitzukommen. Der bot sich nämlich jedes mal das Paradenegativbeispiel. Diemal war aber alles super. J

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