Sonntag, 29. Dezember 2013

[HATE]-talusicore – die Abrechnung: Hobbyfilmer oder live wollte ich die eigentlich eh nicht sehen



Sperrt die Schwiegereltern weg und dreht euch sicherheitshalber noch einmal um, denn jetzt werden die Klingen gewetzt und die einst mal „beste“ Szene der Welt fachgerecht zerlegt. Nach jahrelanger Erfahrung bleibt der ernüchternde Ausblick, dass die jugendliche Naivität vollkommen fehl am Platz war. Auch bei uns gibt es Schlampen, Idioten und asoziale Arschlöcher und darüber hinaus noch ganz andere Sachen. It’s HATE-Time!

Wisst ihr was am meisten nervt? Wenn man nichts von der Bühne sieht und zwar nicht weil der vor einem Stehende viel zu groß ist, nein man hat sich extra einen wirklich guten Platz ausgesucht – sondern weil dieser permanent seine Kamera, Smartphone whatever hochhält und die ganze Zeit das Konzert filmt. Am besten selbst auch alles wie die direkt dahinter stehende nur noch durch das Display verfolgen kann. Ich mein bitte was? Warum gehe ich auf ein LIVE Konzert, wenn ich nichts anderes zu tun habe, als auf mein Gerät zu stieren und alles zu filmen. Weil ich mir daheim das alles noch mal anschauen will und die coole Show und alles nacherleben will? Was zur Hölle erleben solche Individuen denn vom Konzert? Kauft euch eine Live DVD und holt euch darauf einen runter und jeder ist zufrieden. Aber es nervt permanent nichts zu sehen, weil irgendwer nicht so wirklich teilnehmen will und auch daheim oder im Netz nicht so wirklich teilnehmen will – weil vergleichbar mit der Realität ist das ja wahrlich nie, mehr ein Schatten dergleichen wenn überhaupt.

Gegen „kurz“ ist ja nichts gesagt, mache oder habe ich hie und da auch mal gemacht – viel länger als eine Minute habe ich eh selten Lust zu filmen, nervt mich total – aber dieses permanente filmen und Sicht versperren für nichts? Verpisst euch doch! Das mag sich inzwischen zwar qualitativ etwas geändert haben, weswegen die Zahl derer Störenfriede leider auch noch zu nimmt - aber früher war das auch noch vollkommen für die Katz. Ton? Gnadenlos übersteuert, verwaschen, nicht wirklich zu verstehen. Bild? Zu dunkel, unscharf, verpixelt und meistens ultra verwackelt. Gut filmen könnten heute immer noch viele NICHT! Ich mein_wenn_da_wenigstens_was_gutes_bei_rum_kommen_würde!!! Aber nein, oft ist es einfach nur vergeudeter Speicherplatz.

Wenig besser sind auch die 24/7 Fotographen, am besten mit ganz viel Blitzlicht, welches zwar nie im Leben bis zur Bühne reicht, aber permanent am irgendwas Hochheben sind. Den Vogel abgeschossen hat damals die Gruppe Jugendlicher/Kinder bei Beyond All Recognition welche die Gunst der Stunde nutzten, der Band minutenlang den Rücken zugekehrt, Selbstportraits zu schießen. Oder generell dieses Rumgefummel am Handy, alle 5 Minuten. Geht doch heim, ins Fotostudio oder sonst wo hin, aber steht nicht so bescheuert in der Gegend rum, nehmt Platz, Sicht und wertvolle Luft weg, wenn ihr eigentlich eh irgendwo anders lieber sein wollt.

Wer nicht Berufs wegen andauernd filmt kann ich echt nicht ernst nehmen. Finde es da ja ganz erfrischend, dass es auch Bands gibt, welche dazu ganz klar nein sagen (ASP z.B.) – weil dieses andauernde draufhalten ist doch grenzdämlich. Ich will auf einem Konzert Spaß haben, mich bewegen, was sehen, mich auf die Musik konzentrieren und nicht auf mein technisches Gerät meiner Wahl. Dann sollte ich zur Selbstbefriedigung lieber Mitarbeiter beim Saturn oder Media Markt werden, aber nicht eben noch auf Konzerte gehen.

Wer jetzt denkt, die Jugend halt – weit geirrt. Ich war ja fast schon entsetzt, als ich bei UFO einen älteren Herrn sah, der selbiges auch tat. Nicht aber mit dem Handy, nein gleich ein ganzer Tablet. Wie dumm das überhaupt erst aussieht. Für die Person, für die Band, für den Abend. Ist das die Zukunft? Dann halt ich demnächst ein Backblech hoch, da hat dann nun wirklich niemand was davon aber der Gestus ist wenigstens auch so toll bescheuert.

Jetzt noch ein Schmankerl zum Abschluss, so – so ähnlich und oft auch noch viel schlimmer, gibt es tausendfach Videos im Netz. Wie dumm?!!!


Fast schon zu gut:


Und ja die sind jetzt alle von MIR, aber u.a. auch im Hinblick auf konkret diesen Post hochgeladen, daher spiele ich jetzt beschämt ein klein wenig an mir selbst herum und hau die universale Schlussgrußformel FUCK YOU noch hinterher für alle betroffenen Verursacher raus!  :-*

Freitag, 27. Dezember 2013

# Playlist - Woche 50''13'''

Kalenderwoche 50:

Einzigartige Künstler:  266
Gesamte Titel: 560
Insgesamt gespielt: 626



1. Poltergeist 22x
2. Gorgoroth 17x
3. Shape of Despair 14x
4. Katatonia 13x
4. Draconian 13x
6. Vengeance 12x
6. Victory 12x
8. Iced Earth 11x
8. Insomnium 11x
10. Thunderstorm 10x
10. Powermad 10x




Auch noch nicht so lange neu entdeckt sind Victory und Vengeance. Zwei Hard Rock / Heavy Metal Bands aus den 80ern welche heutzutage wahrscheinlich nur noch wenigen bekannt sind. Ich find sie für zwischendurch ganz annehmbar und meinen Metalkatalog auffrischend, mit einem eigenen Charme - welcher klanglich auch recht leicht in die richtige Zeitepoche einzuordnen ist. Ich bin mir auch noch unsicher wen der beiden ich besser finde. Venegeance hat zumindest was die Anzahl der Wiedergaben angeht momentan um ca. einen Durchgang die Nase vorn.

Thunderstorm bitte ganz fett markieren, eine absolut unterschätzte italenische Doom Metal Band im klassischem Gewand, könnte latent an Candlemass erinnern - für Fans der Schweden durchaus einen Blick wert. Meine Freundin findet sie etwas zu repititiv, ich schulde dieser Tatsache aber auch einen unglaublichen Ohrwurm zu. Sehr melodisch, recht eingänig und doch nicht belanglos. Doom Fans ab vom Mainstream - anhören!

Selbiges gilt auch für Powermad! So  bescheuert Bandnamen und Albumnamen (Absolut Power) auch sein mögen, die Mixtur aus Thrash, Speed- und Powermetal dürfte ein Insidertipp für Liebhaber sein! Ob ich mich zu selbigen zählen werde, weiß ich noch nicht ganz 100%-ig, zumindest ist die CD kein Schrott sondern recht interessant, auch wenn sie optisch darauf hindeutete.

4 heiße und ungewöhnliche Empfehlungen, mehr als ich der Woche zugetraut hatte! Aber probiert ruhig aus...





Donnerstag, 26. Dezember 2013

Crusade of Vengeance Tour – 10ter November 2013 @ Steinbruch Theater Mühltal



Nicht verzagen, weitermachen – nächster Tag, nächstes Highlight auf dem Programm. Ich hatte mich schon tierisch aufgeregt, dass ich letztes Jahr Forgotten Tomb verpasste, jetzt bot sich hier unter anderem eine neue Chance.

Los ging es allerdings erstmal mit Dawn of Anger, die sympathischen Pfälzer waren zwar nicht sonderlich vom Glück verfolgt – die Saite riss gleich am Anfang; aber all dies steckten sie locker, flockig und charmant mit ein paar saloppen Sprüchen weg. Der Sound jener Death Kombo war unspektakulär aber bodenständig und verlor sich auch nicht in ziellosen Prügelattacken sondern kam direkt auf den Punkt. Leider waren nur noch nicht sonderlich viele Fans vor der Bühne und so war die Euphorie auch noch schleppend, wenngleich vorhanden und auch verdient. Gelungener Auftakt.

Dann kam Skill-Level Asian! Die Japaner um Survive enterten die Bühne und boten, zwar manchmal einen etwas kruden Mix aus Thrash und diversen Coreeinflüssen – dennoch eine beeindruckenden Spielfreude. Man sah ihnen eindeutig an, sie hatten Bock auf das Konzert und so legten sie auch begeistert alles in Schutt und Asche. Zwar ist dieses Highspeedgefrickel nicht 100%-ig meins, aber sie hatten eben immer wieder diese geilen Parts die einfach saßen. Ich wage sogar zu behaupten, dass es an eben genau jenem Mix liegt und lag. Der geht nicht immer perfekt auf, aber bereichert den Sound stellenweise doch recht sinnvoll. Danach war aber definitiv jeder wach.

Als dann recht kleine Menschen die Bühne betraten war ich doch sehr verwundert, zumal es offensichtlich auf der Hand lag wer dies war. Die zierlichen Italiener von Forgotten Tomb. Auf und vor allem neben der Bühne absolut niedlich und nett. Jene Band welche teilweise bis zur Unerträglichkeit hämisch, gemein und ignorant in den Lyrics wirkt und gleich mal die ganze DSBM Szene hatet; was zwar mitunter nicht ganz verkehrt ist, mich als Fan solcher Musik aber irgendwie schon auch mit einschließt und mir eiskalt den Mittelfinger zeigt und ordentlich nach tritt. Nachdem sich mein zusammenstürzendes Weltbild von abartig bösen Menschen schwindelerregend schnell um 180° gedreht hatte, konnte ich mich auch der Musik widmen.

Forgotten Tomb sind sehr eigen, spielen keinen klassischen Black Metal, noch wirklich DSBM – singen oder sprechen auch mal kurz klar, growlen und screamen ein wenig und sind alles in allem sehr sperrig und progressiv. Und zaubern dennoch wie aus dem Nichts unglaublich schöne, Gehörgangfressende Melodien welche auch ewig im selbigen verharren möchten und vor Epik atemlos verharren lassen. Dies konnten sie auch live verdammt gut umsetzen, auch wenn sie optisch nicht im Geringsten zur Musik passten sondern genauso gut eine lasche Hardcore Band hätten sein können. Aber dies störte nicht wirklich, dafür war die Musik viel zu gut und somit auch eindeutig Höhepunkt des Abends.

Ich bin mir nicht zu 100%-ig sicher welche Reihenfolge dann angesagt war, ich denke als nächstes spielte Incantation – ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass dem so war. Inhaltlich kann ich die Bands auf jeden Fall auseinander halten, nur mit der Chronologie habe ich fast 2 Monate später ein klein wenig Probleme. Diese ballerten ganz ordentlich und machten zwischendurch schon Lust, aber die Luft war irgendwie schon ein wenig raus, zumal sie im unbarmherzigen Schatten von Forgotten Tomb standen was Live Perfomance und Qualität anbelangt.


Ragnarok hatte ich nicht wirklich auf dem Schirm – mir kam aber eine füllig-muskulöse Person vorab im Nebenraum schon bekannt vor und ich konnte leider nicht sagen warum. Als diese dann plötzlich auf der Bühne stand wurde mir klar, natürlich – hatte ich ja schon beim Kings of Black Metal gesehen und war damals nicht wirklich begeistert. Ich versuchte mich diesmal wirklich zu bemühen, aber da sprang kein Funke kein nichts. Eigentlich wieder nur Rumgeknüppel und da ich solches schon gesehen hatte und nicht unbedingt nicht noch mal brauchte, verschwand ich auch irgendwann von vor der Bühne.

Das war der Moment wo ich dank Stößel anfing mit den Jungs von Survive zu quatschen, sehr höfliche und schüchterne Jungs denen so die ein oder andere deutsche Sitte beigebracht wurde. Bis ich eben das Gelände fast fluchtartig verlassen musste um zum letzten Bus zu sprinten…

Grüße gehen an Stößel – wobei ich immer noch nicht sicher bin, ob man dies so schreibt und auf dessen Rückmeldung ich immer noch warte, mehr als genug Flyer sollte er bekommen haben ;p – Carl, hab_den_namen_vergessen und Survive (eure Namen habe ich auch vergessen, waren auch nicht so geläufige zumindest für meine Ohren)

Samstag, 21. Dezember 2013

Dieses Blog durchsuchen verbugt?

Moin,

mir scheint, als ob der rechts extra mittig eingefügte "Diesen Blog durchsuchen" - Button in der Sidebar inzwischen chronisch seinen Dienst verweigert. Ich hatte diesen extra der Übersichtlichkeit halber eingefügt, was auch mir selbst recht dienlich war um Sachen schnell zu finden ohne alles bis zum letzten Winkel zu verlabeln. Wenn ich inzwischen aber etwas eingebe, was es de facto ganz sicher gibt - wird bei mir zumindest kein Suchergebnis mehr angegeben, auch wenn es dies in der Vergangenheit tat. Ich hoffe natürlich, dass sich dies wieder irgendwie legt, wie damals - als ich den Text dort nicht mehr editieren konnte, ohne dass ich irgendetwas geändert hätte; aber solange bleibt natürlich die drängende Frage und um deren Feedback ich euch bitte:

Ist die Suche bei euch auf meinem Blog auch defekt?
Schreibt mir bitte mal wie das bei euch ist, muss sonst schauen wie ich das kurz- und/oder langfristig fixen kann.

Nervt mich momentan auch unglaublich beim Erstellen der #Playlist Posts, da ich so recht leicht und unkompliziert hätte schauen können, wann und wie oft ich dort eine Band schon erwähnt habe ohne eben wieder alles über Labels, interne Postübersichtseite etc. pp. regeln zu müssen. Will ja auch da etwas Abwechslung bieten ohne aber auch etwas wegfallen zu lassen.

Inwiefern dadurch die Suchanfrangenansicht für mich eingeschränkt wird weiß ich nicht, aber dort habe ich neulich auch wieder einige erstaunliche und merkwürdige Anfragen gehabt, u.a. Schwanzvergleich oder beschnitten. Mit der funktionierenden Suche konnte ich den Ursprung ausmachen, so jetzt leider nicht.

Ansonsten häng ich momentan meinen eigenen Ansprüchen was Vorbereitung oder Aktualität bzgl. Konzertberichte angeht etwas stark hinterher, habe aber im Moment auch verdammt krass viel um die Ohren. Ich bitte daher um ein wenig Nachsicht... ;)

Dienstag, 17. Dezember 2013

# Playlist - Woche 49''13'''

Kalenderwoche 49:


Einzigartige Künstler:  278
Gesamte Titel:  624
Insgesamt gespielt:  668


1. Katatonia 22
2. Iced Earth 17
3. The Agonist 12
4. Draconian 11
5. ColdWorld 9
6. My Dying Bride 8
6. Gorgorth 8
6. Demons & Wizards 8
9. In Flames 7
9. Amorphis 7
9. Moonspell 7
9. Lordi 7
9. Nocte Obducta 7
9. Agrypnie 7
9. Medicated


Ich hab den 9ten Platz jetzt mal durchgehen lassen, freu mich aber auch mal wieder ein paar "neue" Namen hier zu sehen.
ColdWorld passt zum Winter nicht nur namentlich sondern auch klanglich und atmosphärisch zum Winter wie die Faust auf's Auge. Eine wunderbare deutsche Einmanband welche einen sehr eigenständigen Black Metal spielt, dem unweigerlich die Attribute Ambient oder Atmosphäre vorangestelt müssen. Eingepackt in rauschenden, aber wie gezeichneten Klangcollagen stürzt die Kälte und Melancholie sofort auf den Hörer und hält einen gefangen und gepackt. Sollte ich wieder öfter hören, lief früher verdammt oft bei mir - anbieten würde es sich ja gerade.

Machen wir doch gleich weiter My Dying Bride ist eine legendäre britische Doom Band mit leichten Gothic Einflüssen und teils zum Sterben schönen Melodien. Wobei ich da im Moment einen gewissen Grad an Sättigung erreicht habe. Ich müsste lügen, würde ich sagen, dass die sehr eigene und charakteristische Stimme von Aaron mir auf die Nerven geht - aber gerade würde ich die Schwarzromantik noch auf einer anderen Ebene gerne erleben. Nicht dass es hier eindimensional wäre, mitnichten - aber über 1700 Scrobbels sprechen dafür, dass ich die Band eigentlich schon ziemlich in und auswendig kenne.

Gorgoroth hält sich noch wacker so einigermaßen, Demons & Wizards werden viel durch den Mp3 Player gepusht. Dabei hat es mir zur Zeit der "Fiddler on the Green" angetan. Schön-traurige Ballade aus der Traumkombination von Iced Earth und Blind Guardian. Falsch kann man da sicherlich nicht viel machen.

Ein Grund den doch sehr weit ausgedehnten 9ten Platz drin zu lassen ist, dass ich gerne auch Medicated eine Plattform bieten möchte. Im Endeffekt höre ich immer nur die gleiche 4 Song starke EP der Finnen, aber die ballert ungemein und geht voll auf's Ganze! Sowas brauch ich immer wieder, wenn ich beim Pendeln von der einlullenden Zugfahrt sofort wach und aktiv werden will. Dabei hat sich schon Graveworm, Avatar, Pathology oder Cypecore bewährt - jetzt ist eben Medicated dran und nicht nur diese Weckfunktion erfüllen sie sehr gut. Auch die Musik taugt mir. Primär brauch ich einfach die transportierte Energie, welche dem stumpfen Geknüpel wirklich vieles voraus hat.





Sonntag, 15. Dezember 2013

Sinister Howling III – 09ter November 2013 @ Halle 101 Speyer



Nachdem das “Under The Banner Of The Black Light Festival 2013” nicht direkt ausgefallen sondern unter mehr oder weniger nebulösen Gründen auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, fand in Speyer dieses Jahr nun mein nächstes großes Black Metal Event statt.

Nachdem Navi, Frau und Vesper eingepackt waren, ging es mit dem Auto auch schon Spätnachmittags los und verspätet schlugen wir während der ersten Band Betrayed auf.
Sonderlich viel bekam ich davon nicht mit, viel mehr musste erst die „neue“ Location beschnuppert werden und das hiesige Getränkesystem nachvollzogen werden.

Gleich vorne weg, das Pfandmarkensystem suckt echt derbe. Zur Wahl stand eine 5€ oder eine 10€ Marke und inklusive 4€ Pfand bei 2 Bechern, ging die 10€ Marke natürlich nicht auf und ich konnte nochmals eine neue Marke nachlösen, da beim Getränkeausschank ja nicht bar bezahlt werden kann. Das hat Nach- und Vor, nein eher nur Nachteile und ist nervig. Permanentes hochrechnen wie viele Felder ich noch frei hab, was ich strategisch geschickt als nächstes bestelle oder welche Marke ich löse um möglichst nur an einer Schlange anstehen zu müssen statt an beiden. Warum nicht einfach nur Geldbeutel auf und fertig?

Egal, Betrayed spielten also ganz nett im Hintergrund und als wir uns vor die Bühne stellten war der Auftritt fast schon wieder vorbei. Gut, dann eben Paria nach der kleinen Umbaupause.
Statt dem trven Textilband mit Logo und Namen im Hintergrund wurde hier jetzt auf die Leinwand gebeamert. Das sah ja am Anfang noch ganz nett aus, Kerzen tragende Frauen, irgendeine Kellerkapelle – ja das sah nach einer schwarzen Messe aus. Irgendwann bückten sich alle Frauen so komisch nach vorn, dacht mir noch – ja die werden ja nur andeuten, immerhin Einlass ab 16 – da kann man so was nicht bringen. Fehlanzeige! Das war der reinste Porno. Egal ob Anal, Vaginal, Oral – es gab wirklich alles, bis hin zu diversen Spielzeugen, SM Praktiken, Gangbang und Co was teilweise schon mehr nach Vergewaltigung aussah. Band schauen ohne das alles zu sehen? Unmöglich, sie spielen ja direkt vor der Leinwand und man ist sogar eher abgelenkt was ich nicht sonderlich prickelnd fand zumal der gut beleibte Sänger sich ebenfalls halb ausziehen musste, was soll das bitte für eine Alternative sein? Stil hatte das definitiv nicht, war eher verstörend und das nicht gerade auf künstlerische Art und Weise, mehr aufdringlich und aufgezwungen. Unabhängig davon, dass es nicht wirklich eine Aussage hatte und mir mehr wie ein künstlich aufgeblähter Schockmoment vorkam, hatte die Band genau diese Ablenkung in meinen Ohren auch bitter nötig. Musikalisch, sofern man sich da wirklich drauf konzentrieren konnte, war dargebotenes absolut belanglos, öde, beliebig, pille-palle, schlecht. Nachdem offensichtlich wurde, dass diese Szenen nicht nur kurzfristig sondern scheinbar das komplette Konzept sind und waren und eine bemühte Hinwendung zur Musik obige Schwachstellen offenbarten, verließen wir auch die Bühne. Ich hoffte lediglich stark, dass dies ausschließlich für diese Band war. Nocturnal Depression mit Porno? Bitte what? Unvorstellbar, Atmosphäre killend, ein Desaster…

Aber dem war dann wirklich nicht so. Dass dieses Filmchen ganz und allein auf die Schnapsidee von Paria beruht wurde dann bei Irrlycht klar. Jetzt hatte ich da nur ein kleines Problem mit Irrlycht und riet auch bewusst, nicht dicht vor die Bühne zu gehen. Es begab sich am 21. Mai 2011 die Gelegenheit, selbige Band schon einmal live zu bewundern. Wie dem damaligen, hier nicht offiziell vorgestellten Bericht zu entnehmen ist (http://www.lastfm.de/user/Amixor33/journal/2011/05/25/4eiahw_night_of_drunkenness) war ich zweifellos ordentlich betrunken an jenem Abend.

Daher bekam ich das meiste auch nur noch über Hören sagen mit beziehungsweise ging irgendwo zwischen den Synapsenschluchten verloren. Aber Highlights waren Peitschenschläge ins Publikum und Feuerspuckaktionen in einem viel zu kleinen Raum, wohin der Deckenventilator zu brennen anfing, schmolz und auf das Publikum tropfte. Nachdem ich fiese Bilder mit Peitsche auf last.fm von Irrlycht entdeckte, war ich mir umso sicherer, dass dieses bescheuerte Verhalten von ihnen an den Tag gelegt wurde. Nachdem ich also schon mit bescheuerten Filmen malträtiert wurde, hatte ich nicht sonderlich Lust dies zu steigern indem ich mir noch die passenden Striemen und Brandblasen dazu einfing.

Aber alle Befürchtungen waren umsonst, Irrlycht blieben brav und spielten wie aus dem Nichts verdammt groß auf. Ich kannte ihr selbstbetitelte EP ja bereits und fand es ganz okay, verkannte aber das irre Potential darauf. Denn live zündeten die Songs gleich doppelt. Rasender, straight nach vorne gespielter Black Metal welcher es schafft melodisch und gleichzeitig ungemein schroff und rau zu klingen. Das hebt das Hörerlebnis allein dadurch schon ein wenig aus dem Gros hervor und fand auf der Bühne seine Entfaltung. Vom Feuer spucken ließ der Sänger aber dennoch nicht ab, weswegen es dann doch eine gute Idee war nicht ganz vorne zu stehen. Ungeachtet der überraschend weitreichenden Hitzewelle, nässte der Brennstoff die Vorderstehenden doch etwas arg ein. Und wenn, dann lass ich mich nur mit Blut voll spucken (DNS).

Durch taktisch geschicktes Toiletten und Wertmarken- und Getränkekaufmanagement, konnte ohne Verzug dann auch gleich Position für Nocturnal Depression bezogen werden. Den Soundcheck machten sympathisch aussehende Musiker bis, Moment – die Hand? Ja ein leidiges Thema, aber der Sänger ist eben leicht auszumachen und so in Zivil wirkte er klein, niedlich, harmlos, nett. Das änderte sich aber schnell, denn in Pose geworfen war davon nicht im Geringsten mehr was über. Inzwischen hätte ich mir permanent am liebsten in den Arsch gebissen, dass ich doch keinen Fotoaperrat mitgenommen hatte. Erste Reihe einer wirklich niedrigen und übersichtliche Bühne, ich hätte den Bandmitgliedern theoretisch die Stiefel ablecken können, so nah und gut stand ich – wären 1A Fotos geworden.
Musikalisch dann ein Genuss zum dahinsiechen und suizidieren, toppte sogar den geilen Auftritt beim Kings of Black Metal im Frühjahr. Hier bestätigte sich auch der damals gewonnene Eindruck: live spielen sie die Stücke schneller und trotz der Tatsache, dass ich 5 Alben von ihnen besitze und behaupten kann, sie auch gut zu kennen – waren da immer wieder Solos die mir zumindest so in der Art unbekannt vorkamen oder ich sonst nicht wahr nahm. Gemessen an der Vorband kann man sicherlich noch das Schlagwort Downtempo dem Black Metal anhängen, aber ganz so langsam war das auch nicht. Dafür ungemein raumeinnehmend, atmosphärisch und emotional, wenngleich auf einer sehr kühlen, melancholischen Ebene. Aber alles in allem, wahnsinnig guter Auftritt – sogar besser als erwartet was eine Leistung für sich ist!

Kontrastprogramm: die Band um den weibischen Drummer Isvind konnte wiederum nicht überzeugen genauso wenig wie dieser dämliche Witz um die weibliche Besatzung des Schlagwerks. Dies war aber mitnichten eine Geschlechterfrage, sondern ein größeres Grundproblem. Für mich hatte die Band nicht wirklich Struktur, keine Andockfläche oder sonst etwas wo sie mich hätte abholen können oder zumindest empfangen. Wirr durchgeprügelt und zufällig mal den Akkord gewechselt, mehr blieb da echt nicht hängen. Versucht hatte ich es, ein oder zwei Mal dachte ich den Knackpunkt vor mir liegend zu haben, dem war aber nicht so.

Jetzt gab es überraschend eine Änderung in der Running Order, was zumindest namentlich auch Sinn macht. Umbringen sollten sich die Zuschauer allein aus finanziellen und chronologischen Gründen am besten ja auch erst am Ende, daher zog der Headliner Nargaroth vor.

Primär zog sich aber der Soundcheck welcher total unprofessionell wirkte. Nicht nur, dass nichts zusammen lief, auch die Justierung des Beamers (Yeah, endlich wieder Film) – war total schief und dilettantisch. Auch während des Live-Auftritts poppte immer wieder ein Fenster in den Film, welches daran erinnerte – dass dies gerade mit dem Windows Media Player abgespielt wurde oder dass ein neues Update verfügbar ist oder dass das wohl doch nicht der Vollbildmodus war etc. pp.
Dann bleibt noch die Personalie Ash bzw. Kanwulf, ernst nehmen kann ich den Typen nicht ganz. Allein der dämliche Auftritt bei Britt vor zig Jahren dürfte neben den vielen, vielen anderen Vorwürfen nachhaltig geschadet haben. Polarisierend sind Nargaroth folglich wie kaum eine andere deutsche Band und dies wurde auch im Publikum klar. Der ein oder andere Becher flog und während dem Auftritt kam es auch zu einem Handgemenge im Publikum. Ash ließ sich davon zum Glück aber nicht beeindrucken und reagierte nicht darauf, was sowieso nur nach hinten losgehen konnte. Stattdessen zog er sein Programm stur durch, zwar mit einer latent arroganten Plattitüde, dafür aber technisch ordentlich und skandalfrei. Generell wirkt er nicht mehr wie der, der er einmal war. Allein äußerlich ist er kaum wieder zu erkennen, Bezug nehmend auf obigen Fernsehauftritt vor, auf den Tag genau, 14 Jahren. Allerdings ist es auch noch keine zwei Jahre her, dass er wieder in Deutschland spielt was er zuvor boykottierte – seine Fanschar hingegen ist geblieben.
Rein musikalisch kann man sich das Ganze durchaus geben, mir waren es teilweise nur zu viel Introgedöns, Zwischengesampel und vor allem eine übertriebene Selbstinszenierung. Aber das ist wohl sein Stil. Damit kommt man klar oder eben nicht. Ich konnte darüber hinweg sehen, per se unsympathisch ist er mir ja nicht und ich finde jeder sollte die Chance haben sich unvoreingenommen präsentieren zu können. In echt und nicht nur unfreiwillig und passiv zwischen Internetgerüchten und Schlachten. Ob somit jeder Riff auch selbst komponiert war, keine Ahnung – konnte ich in dem Moment nicht nachvollziehen, Nazigrüße gab es auch nicht, soweit alles in Ordnung.
Die Videopräsentation war na ja, Landschaftsaufnahmen von vor allem eisigen Gegenden und Wolfsrudeln hatten durchaus etwas, passten aber nicht immer ganz zum Kontext. Wenn von Wald die Rede ist und die Wölfe sich durch eine Eiswüste jagen – okay, nicht so ganz. Dazu die technischen Unsauberkeiten, ja was soll ich sagen? Musik war gut, vollkommen in Ordnung, nur teilweise zu dick aufgetragen und das drum herum war nicht perfekt. Aber war dennoch anschaubar.

Damit die Einleitung im vorletzten Absatz auch Sinn macht, die letzte Band: Make a Change… Kill Yorself. Ich bin ja absoluter DSBM Fan und hab zig mehr oder minder gute CDs von Dutzenden absolut unbekannten Bands, von hiesiger leider aber nicht. Es kommt ja schon relativ selten vor, dass in diesem Genre live gespielt wird. Klar gibt es doch einige, aber mindestens ebenso groß ist die Zahl trver, einköpfiger Misanthropenkapellen welche aus Prinzip nicht live aufspielen. Ich konnte aber ungefähr einordnen was mich erwarten würde und wurde sogar richtig überrascht. Nicht nur, dass zum ersten Mal die Videos sinnvoll eingebunden wurden, die Aufnahmen von total zerstörten, verlassenen Gebäuden und der absoluten Verwüstung, des Verderbens, Einsamkeit, Verzweiflung und Hässlichkeit wurde sehr ästhetisch und stilvoll und vor allem unterstützend eingefangen, auch Live entfaltete sich ein ungemeiner Sog.

Der Sänger mimte natürlich den durch Geknallten, hielt irre, appellierende Ansprachen und warf irgendwelche Pillen ins Publikum – aber es passte in dieses selbstzerstörerische Bild und Image wie die Faust aufs Auge. Die Musik hatte Power, ihre Magie und wurde eben auch visuell wunderbar eingefangen. Somit eine sehr gute letzte Band welche neben Nocturnal Depression in meinen Augen den stärksten Auftritt des Abends boten.

Was mir nur zunehmend auf die Nüsse ging war das stetig anschwellende Aggressionspotential. Ja okay Betrunkene gibt es immer und überall, die liegen da halt rum – ein, zwei Leute können einem immer mal dumm kommen, aber diesbezüglich war gegen Ende einfach zu viel des Guten. So viele Assis hatte ich echt nicht erwartet, das war beschämend für die Veranstaltung und für die Szene und absolut stillos. Danke auch für die ganzen Flaschen und Glasscherben direkt unter den Reifen, ich hoffe ihr schneidet euch beim nächsten Mal so richtig tief daran!

Auch die Wertmarke zurück zu geben endete in einer müßigen Diskussion, da manchmal an der Theke Pfand berechnet wurde und manchmal nicht. Ich hatte noch 2€ auf der Marke und wollte diese ausbezahlt bekommen und zudem mein pfandfreies Glas ausgeben und auch nur meine 2€ und nicht 4€ inkl. Pfand, selbigen hatte ich ja auch nicht bezahlt. Meine Fresse war das eine umständliche Diskussion, denn eine Pfandmarke hatte ich ja natürlich auch nicht – woher auch, aber das imaginär, mir nicht zustehende Geld wollte ich auch nicht.

Fazit auf jeden Fall: Musikalisch ein überwiegend genialer Abend auch was den Sound anbelangt, die Videoleinwand war zu zwei Dritteln unnütz bzw. sogar störend und technisch auch nicht wirklich souverän, die Location soweit in Ordnung nur mit einem absolut bescheuerten Bezahlsystem und die sonstigen Zuschauer gingen mit fortschreitender Dauer immer mehr auf den Sack. Diesbezüglich FUCK YOU, ansonsten sehr schön.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

VOTE: Die Zukunft der Playlist?

Ich möchte heut mal wieder die potentiellen Leser darüber entscheiden lassen, was sie von der #Playlist halten:

Anschauen kann man sich die gesammelten Werke hier:
http://etalusicore.blogspot.de/search/label/%23Playlist!

Interessiert dies oder eher nicht? Ihr könnt es mitentscheiden und ich werde mich danach richten, so zum Beispiel auch die Absetzung der Charts. Lediglich bei den Jump-Breaks gab es ein nicht näher aussagekräftiges unentschieden.

Ihr habt bis Ende des Jahres Zeit euer Votum abzugeben. Vielen Dank ;)

Mittwoch, 11. Dezember 2013

# Playlist - Woche 48''13'''

Kalenderwoche 48:

Einzigartige Künstler:  242
Gesamte Titel:  542
Insgesamt gespielt:  625



1. Gorgoroth 40x
2. Silent Overdrive 21x
3. Katatonia 15x
4. Shape of Despair 14x
5. Agrypnie 12x
6. In Flames 10x
6. Iced Earth 10x
6. Poltergeist 10x
6. Draconian 10x
6. Atoma10x




Darf ich's zugeben? Ja ich hab erst jetzt zum ersten Mal Gorgoroth gehört und die betreffende CD ausgegraben. Dabei handelt es sich deren Debütalbum "Pentagram". Musikalisch reißt das in meinen Ohren keine Bäume aus, ist aber dennoch sehr annehmbar. Mal schauen wie lange mich dies halten mag.

Zu Silent Overdrive brauch ich wohl ja kaum mehr Worte verlieren? Wer wissen will warum, möge sich dieses brandaktuelle Review zu Gemüte führen und erfährt auch gleich mehr dazu: http://etalusicore.blogspot.de/2013/12/silent-overdrive-wake-up-call-2009.html

Shape of Despair haben sich erneut erfolgreich vorgekämpft und die erneute Erwähnung hier auch vollkommen verdient. Habe die Band wirklich wochenlang jeden Abend zum Einschlafen via Sleepfunktion der Anlage gehört, neben dem im Moment ungenutzten Timer der einzige aber nicht unwesentliche Vorteil meiner aktuellen, abgespeckten Version. Und es klappt in der Tat wunderbar. Ich find die Musik unglaublich entspannend, melancholisch, traurig, beruhigend und dennoch nicht energiearm, aber eben auch sehr geeignet zum Abschalten.

Der Rest setzt sich eigentlich komplett aus ehemaligen Newcomern und den gängigen Bands zusammen und sollten eigentlich hier alle schon mal vorgestellt worden sein.

Sonntag, 8. Dezember 2013

The Morning Never Came 10th Anniversary Tour 2013 – 29ter Oktober @ Steinbruch Theater Mühltal



Endlich mal wieder eine Headliner Tour von Swallow the Sun, hier mit jetzt auch Einzige Band, welche ich nun 6x live gesehen habe, jedes mal mit schwankender Qualität was die Live Performance angeht:

Dezember 2009 im Landespavillon in Stuttgart, damals als Headliner – nicht wirklich schlecht, aber hatte mich auch nicht wirklich umgehauen.
Oktober 2010 auf dem Summerbreeze Festival, ungeschlagener Höhepunkt – die Band hatte mich praktisch bis auf die Knie nieder gebrochen, von nun an ein unfairer Maßstab an dem sie sich messen lassen musste.
Dezember 2010 im Haus11, wieder Stuttgart. Performance war gut, Vocals aber zu leise, irgendwie blass. Trotzdem Gänsehaut in der Sauna, aber mit bedauerlichem Makel.
Mai 2012 die erste unrühmliche Bekanntschaft mit der Batschkapp in Frankfurt -  hier nachzulesen: http://etalusicore.blogspot.de/2012/05/tragic-idol-tour-2012-13ter-mai.html
Auftritt war aber wieder gelungen.
November 2012 dann wieder in der Batschkapp in Frankfurt, diesmal nicht ganz soo pralle – damaliger Bericht hier: http://etalusicore.blogspot.de/2012/12/into-darkness-2012-14ter-november.html

Wenn man diesem doch sehr regelmäßigen Muster folgt, müsste dieser Auftritt wieder gut werden?

Erst waren aber The Foreshadowing an der Reihe, diese hatte ich bislang zwei Mal schon vor Augen – Summerbeeze 2010 & 2012 – allerdings nie wirklich fokussiert sondern immer nur im Vorbeilaufen, während dem Essen oder sonst irgendwie am Rande. Erwartet hatte ich dennoch irgendwie was anderes. Hatte mir eigentlich so Schlagwörter wie „Doom“ im Hinterkopf behalten und meinte mich auch auf so etwas einstellen zu können, hätte ja auch wunderbar in den musikalischen Rahmen gepasst. War dem aber irgendwie nicht so ganz. Könnte vielleicht als Gothic „Metal“ noch durchgehen, so genau anzufangen wusste ich zu meinem Leidwesen mit der Band aber nichts. So viel Ausstrahlkraft der Fronter hatte, war mir nie so wirklich klar auf was das abzieht. Auf Growls, eine Düsternis oder Schwere habe ich vergeblich gewartet. Dafür gab es wesentlich softeres, was nicht schlecht sein muss – aber irgendwie selten zu Ende gedacht war. Melodien hatten of nur Anflüge von Griffigkeit und die ganze Stimmung schien mir teils schrecklich fehl geleitet zu sein. Das mag einer Kollision mit meiner Erwartungshaltung geschuldet sein, kann aber auch wo anders liegen. Der Auftritt war nicht schlecht, aber recht öde und ich hatte auch nicht diese Momente wo ich dachte, „wenn-das-jetzt-hier-ein-klein-bisschen-anders-wär-und-würden-sie-doch-nur“ – da war einfach nix. Konnte leider nicht so viel mit anfangen, das Publikum aber auch nicht? Dieser respektabel große Raum an Nichts vor der Bühne war irritierend ungewohnt, hielt sich aber kurzfristig bei der nachfolgenden Band auch noch. Normalerweise steht es hier immer dicht an dicht, oft genug war ich in letzter Zeit ja in diesem Club um dies behaupten zu können.

Ähnlich erging es mir dann mit Antimatter leider auch. Hier kam ich – man bin ich heuer pingelig, mit der Stimme nicht ganz so klar. Ich hätte mir hier und da ein paar Facetten mehr gewünscht oder aber einen größeren musikalischen Sog. Das hatte zwar stellenweise seine shoegaze-esken Passagen (mir an dieser Stelle auch vollkommen gleich ob da die musikalische Zuordnung 100%-ig koscher ist, die Wirkung ist primär gemeint) aber das reichte nicht ganz und auch nicht durchgängig. Dazu war mir einfach das Klima zu kühl und zu steril. Sonderlich emotional packte mich das nicht – lasse mich bei so was gern in die Melancholie ziehen (vgl. Sólstafir, Alcest – Bands mit ähnlichem Sog) oder in sonstigen Untiefen, aber dort fand heut nicht wirklich was statt. Stattdessen bekam ich absurder weise irgendwie Lust zu Tanzen und mich zu bewegen, nachdem ich realisierte, dass es zum kompletten Versinken nicht reicht. Immerhin hatte es ja dennoch etwas rhythmisches, treibendes, was aber in der Wirkung sicherlich nicht so gewollt war. Aber angenommen es wäre, kann man so den Karren doch noch in gewisser Weise als aus dem Dreck gezogen bezeichnen. Im Endeffekt liegt es oft ja auch am Zuschauer was er daraus noch macht oder ob er gleich abwinkt, aber auch hier hatte ich anderes erwartet. Ging aber so noch, nur bislang ein erstaunlich ruhiger Abend…

Dann stellte sich schon die große Frage. Ging das Muster auf und hatte ich meine heutige Bekanntschaft umsonst die Hoffnungen gedrosselt oder fiel der Auftritt leider wieder mal ab?

Die ersten anderthalb Lieder hielten die Spannung noch etwas, meiner Meinung nach waren dort die Vocals noch nicht perfekt eingestellt und leicht zu leise, was wie oben geschrieben durchaus eine der Kinderkrankheiten der Live Auftritte von Swallow the Sun sind.
Aber danach wurde an den richtigen Reglern gedreht, der Sound war gut und alles wand sich zum Positiven. Der Kontrast hätte bei diesen Vorgängerbands auch kaum größer sein können. Plötzlich war da richtig viel Dynamik, Power, Energie, Metal – ja endlich mal richtig schön Metal. Der Auftritt war intensiv, kam auf den Punkt und hatte irre Spaß gemacht. Wehrmutstropfen, kein „New Moon“ gespielt, aber genug ältere sowie neue Stücke um dies zu kompensieren und clean wurde an dem Abend eh schon genug gesungen. Die Darbietung war mitreißend, der Bass schön drückend – Growls diesmal mit Saft, die Black Metal Screams sitzen eigentlich immer. Ein gutes Gesamtkonzept mit tiefgehenden und packenden Melodien und es hat mich echt gefreut, dass meiner Schwarzmalerei Lügen geschallt wurden.

So will ich die Band vor mir stehen haben, alles richtig gemacht. Jetzt habe ich nur Bedenken, dass wenn ich sie ein weiteres mal live sehe – was ich ohne Zweifel irgendwann noch werde, da bin ich mir sicher - wieder mal ein nicht so guten Auftritt, dem Gleichgewicht halber erwischen müsste. Das wäre schade, denn wenn alles sitzt ist die Band spitze.

Da sie dies aber war, konnte ich nicht meckern und zufrieden am Abend auch einschlafen und den Haken auf der richtigen Seite setzen. Ich grüße an dieser Stelle Sabine und Micha, danke für die Heimfahrt und die interessanten Diskussionen und teils auch ungewöhnlichen Analysen der Bands. Hat Spaß gemacht und war sehr erfreulich.

Freitag, 6. Dezember 2013

# Playlist - Woche 47''13'''


Kalenderwoche 47:



Einzigartige Künstler: 149
Gesamte Titel: 214
Insgesamt gespielt: 215



1. Insomnium 6
1. Katatonia 6
3. Simon & Garfunkel 5
3. Iced Earth 5
3. Pathology 5
6. Placebo 4
6. Nightwish 4


Wie man sieht eine recht ereignisarme Woche, viel unterwegs, wenig Zeit und auch bewusst nur die Top7, da es bei 3 Plays doch schon überraschend viele Bands wären.

Simon & Garfunkel sind Nostalgie und Kindheitserinnerungen pur, darum auch der Grund warum ich mir die Best-off CD gekauft hatte. 'The Sound of Silence' ist bekannt und ist ein Klassiker, aber auch nicht ohne Grund. Bei Nevermore fand ich eine Ahnlehnung daran lustigerweise wieder, aber darum soll es hier nicht gehen. Gute Musik die zum Teil wirklich noch zeitlos ist.

Bei Pathology wurde ich wahrlich vom Saulus zum Paulus, oder anders rum - je nach Definitionssache. Damals noch verteufelt und als einfallslos verschrieen, feier ich inzwischen diese derbe Brutal Death Metal Walze. Klar ist es jetzt nicht sooo tiefgängig, gibt aber dafür herrlich unkompliziert mitten auf die Zwölf. Zum schnellen wach werden ideal.

Vor kurzem erst in Frankfurt gespielt und daher verpasst, wenngleich ich mir die teuere Karten eh nicht hätte leisten können und/oder wollen, sind Placebo für die ruhigeren, melancholischen Stunde immer wieder gerne gesehen. Bahn und Busfahrten mit dieser Musik im Ohr wird unweigerlich schwelgend, entrückt oder aber auch einfach nur schön. Kommerz hin oder her, die Musik taugt.

Ein Umstand welchen ich bei Nightwish nur bedingt unterschreiben kann. Seitdem Tjara rausgekickt wurde, höre ich die Band eh nicht mehr, bzw. deren neuen Stücke - soll aber schon wieder einen Wechsel gegeben haben? Aus dem Alter bin ich aber irgendwie schon seit längerem raus. Gibt mir nicht mehr wirklich was, daher hier wohl mal eine vergleichsweise leichte Chance den "Durchbruch" in die Top10 zu schaffen.


Mittwoch, 4. Dezember 2013

Silent Overdrive – Wake Up Call (2009)


Frontcover

Die Sinsheimer um Silent Overdrive dürften wieder deutlich weniger Menschen kennen und auch bei mir ist es reiner Zufall, dass die kurze EP mit einer Spielzeit von gerade mal 25 Minuten den Weg zu mir fand. Ein typischer Fall von Beifang beim Abgrasen von ganzen Sammlungen für wenig Geld. Sonderlich ansprechend wirken sie rein optisch auf dem ersten Blick nämlich nicht. Ob ehrliches Understatement oder nicht, die Musik wird es zeigen…

Reality Bites“ so der erste sozialkritische Titel welcher mit anschwellenden Gitarren aus den Startlöchern gekrochen kommt. Zusammen mit den Drums gewinnt er schön an Fahrt bis die Vocals einsetzen und sich eine Mixtur diverser Stilrichtungen abbildet. Neben der überwiegend thrashischen Schlagseite funkelt da hin und wieder ein klein wenig Hardcore durch den Refrain. Das Lied ist recht melodiös gehalten, griffig und direkt und erfüllt seinen Soll ohne aber gleich Häuser abzureißen. 6,5 Punkte
 
Vielleicht wird es ja mit dem „Wake Up Call“ besser und man legt noch eine Schippe drauf? Der direkte Einstieg lässt dies auf jeden Fall vermuten, die Geschwindigkeit wird leicht angezogen ohne allerdings Schallmauern zu durchbrechen. Man findet sich im flotten Midtempo wieder und spielt munter so vor sich hin. Der Refrain ist etwas ruhiger gehalten und hie und da wird auch versucht dem Ganzen stimmlich etwas Variabilität zu geben. Richtig clean wird dabei nichts, höchstens in Nuancen „klarer“ beziehungsweise „tiefer“ gegrowlt oder geshoutet. Der Gesang ist insgesamt leicht rau, was nicht schlecht aber auch nicht sonderlich hervorstechend ist. Aber immerhin wird hier ein wenig versucht zumindest ein weiteres Spektrum zu erzeugen. Das gelingt nicht ganz, aber beim zweiten Song hat man noch Geduld. 6,5 Punkte

Erschienen bei: MDD Records
EAN-Nr.: nicht vorhanden
Katalog-Nr.: MDD36CD

My Decision“ werde ich nach diesem Hörgang sicherlich auch treffen müssen, im speziellen fällt mir hier aber schon nicht sonderlich viel anderes mehr ein. Auch dieser Song ist fraglos flott nach vorne gespielt und besitzt seinen Groove, ließe sich live sicherlich hervorragend spielen und zum mitbangen animieren; aber ich käme nie auf die Idee zu sagen – „Hey, ich höre mir jetzt mal My Decision an weil…?“  - weil es dafür weder Gründe für und wieder gäbe. Nicht schlecht, aber beliebig. 6 Punkte

Es scheint mir fast, als wäre die Tracklist meiner Meinung angepasst? „Ready To Fall“ schimpft sich der nächste Song und selbiges passiert auch mit dem Hörgenuss. Das Lied ist nicht schlechter als die vorherigen und könnte auch beliebig in der Tracklist verschoben werden, aber so mittig auf der EP platziert erwarte ich langsam irgendwie einen Knackpunkt oder einen Schuss Abwechslung. Die paar Sirenen in der Mitte reichen da bei weitem nicht aus. Klar ein netter Gimmick, passend auch zu Cover und Stimmung, musikalisch trägt dies aber kaum etwas bei. So sind meine Liedbewertungen auch immer auf das Gesamtalbum zu beziehen, der aktuellen Entwicklung und Stimmung. Wichtig ist es nämlich nicht nur gute Songs zu schreiben, sondern sie auch zu platzieren um sie ihre Wirkung entfalten zu lassen – denn auch dort kann man einiges schief machen. Wenn ebenbürtige Lieder gefühlt wahllos verteilt sind, beziehungsweise sie sich nicht gegenseitig zu stützen oder zu ergänzen wissen, oder aber auch ihre Verteilung sowieso egal ist – wird es immer wieder Lieder geben, welche dafür im Vergleich mehr leiden als die Anfangsstücke, denen noch eine Euphorie oder Unbefangenheit gegenüber steht. Das ist auch hier so ziemlich der einzige Grund, warum es diesmal nur noch 5,5 Punkte sind.


Die Booklet Gestaltung ist schon um ein
vielfaches spannender gestaltet als der Rest.
Schade, denn von außen finde ich,
macht die CD nicht wirklich was her...


Drei Songs stehen noch aus, „Never Safe“ ist die nächste Chance noch was zu retten – denn selbiges ist man vor meinem Urteil nie. Die kurze und potentiell prägnante Gitarrenmelodie weckt zarte Hoffnungen, aber das dann startende Geschrubbel erzählt mir nicht mehr oder weniger als die Songs davor. Nahezu null Variation in Geschwindigkeit oder Gesang und auch wenn es sich nicht anhört, als hätte ich dies Lied gerade schon gehört, hört sich aber auch nichts wirklich neu an. 5 Punkte

Wieder ein unfreiwillig schön für sich selbstsprechender Titel: „Need To Be“. Ja es needed wirklich dringend. Ich gebe jetzt schon mal 5 Punkte, tiefer kann ich unmöglich gehen, denn die Musik ist wirklich nicht schlecht, noch sind die Songs an und für sich langweilig. Aber auch auf einer kurzen EP kann man doch nicht permanent gleich klingen?! Gibt es da keine Ambitionen oder dergleichen?
Weil mir sonst nichts Besseres einfällt: ich bin froh, dass die Lyrics nicht so deutlich gesungen oder betont sind. Diese sind zwar nicht vordergründig wertungsrelevant, da müssten schon gröbere Böcke geschossen werden – aber was alle sieben Stücke gemein haben, außer dem gleich klingenden Tenor, (was konzeptionell gut, musikalisch bedingt gut ist) sind diese Reimzwänge. Und sauber und/oder schön ist das nicht immer. Zum Glück gesanglich schön umfahren, denn das hätte man durchaus noch betonen können – aber dies wäre in meinen Augen ein Desaster gewesen. Diese Zwischennotiz und Meinung sei erlaubt.
Backcover und Tracklist + Zusatzinfos
welche im Booklet nicht stehen.

So Schlussspurt: „Babylon Nation“ ist der letzte und kürzeste Track. Der hat zwar nicht wirklich einen großartigen Nachhall, aber es wird gefühlt deutlich melodiöser geshoutet und auch das wirklich kurze Gitarrensolo wird mal besser ins Rampenlicht gestellt. Warum nicht gleich so? Aber bevor man sich zu sehr freut ist der letzte Klang auch schon ausgefaded. Ob das ein Appetizer für zukünftige Veröffentlichungen sein soll? Fraglich ob dies Absicht gewesen sein soll, zumal mir der Sinn nicht ersichtlich ist – direkt am Ende aufblitzen zu lassen, sich eventuell doch noch ein wenig ändern zu können. Wie auch immer: 5,5 Punkte.


Cover:

Es ist ja wirklich nicht detailarm noch eine schlechte Idee ein Art Schattenzeichnung auf das Cover zu werfen, ich finde es nur leider extrem öde und nicht ansprechend. Würde ich durch eine beliebige Kiste unbekannter CDs wühlen, würde ich diese CD niemals anfassen, mir nicht mal die Mühe machen nach Details auf der Zeichnung zu suchen. Die CD selber sieht besser aus, ebenso die Booklet Gestaltung – aber so weit würde ich gar nicht erst kommen. Die Rückseite wirkt auf mich wie eine beliebige Hardcore Band, nein die Außeneindrücke sind echt sehr bescheiden.

 

Fazit:

Schwer zu fällen und vor allem schade. Technisch gibt sich die Band wirklich keine Blöße, auch der Sound ist ordentlich produziert und klar. Das stimmt soweit alles und auch musikalisch gefällt die Band mit ihrem modernen Thrash Metal der Einflüsse von Death Metal und Hardcore vorzuweisen hat, aber sie setzt absolut Null Akzente. Ich würde nicht mal behaupten, dass sie wie eine Allerweltsband klingt – aber sie sticht in keiner Weise hervor, steht paradoxer Weise sogar in ihrem eigenen Schatten. Ich habe nicht das Gefühl etwas Belangloses gehört zu haben, aber etwas Gesichtsloses an was ich mich aus dem Stehgreif nicht wirklich erinnern kann. Es ist und bleibt lediglich nett und die Bezeichnung „Durchschnitt“ kommt mir selbst wie eine Höchststrafe vor da doch mehr möglich wäre, aber für mehr reicht es so leider nicht. Wer Gurd und Konsarten mag, könnte mal vorsichtig vorbei schauen – lange dauert es ja sowieso nicht.


Gesamtergebnis: 5,25

Gesamtspielzeit: 25:13
Durchschnittsdauer: 3:36

Liedqualität: 5,71 (3x)
( 6,5 + 6,5 + 6 + 5,5 + 5 + 5 + 5,5 ) / 7 = 5,71
Cover: 5,63 (1x)
Cover: 3,5
Lyrics: 7/7 = 10
Aufmachung: 5,5

Abwechslung: 3,5 (1x)

Montag, 2. Dezember 2013

Slaughterfest Tour 2013 – 15ter Oktober 2013 @ Steinbruch Theater Mühltal



Ich kann zugeben unmöglich pünktlich zum offiziellem Beginn da gewesen zu sein, der Bus hielt erst vier Minuten nach Start, zuzüglich von einem Laufweg von zwei, drei Minuten war ich also mehr als nur großzügig gerundet fast, zehn Minuten zu spät was ich jetzt nicht als sonderlich tragisch erachtete. Wäre es aber gewesen, wäre ich primär für Tantara gekommen – jenen Norwegern welche für die abgesagten Exhumer einsprangen und zuletzt im im Mai im Bruch gastierten. Denn mehr als anderthalb Songs waren nicht mehr drin, was wirklich ultra kurz ist. Maximal 20 Minuten Bühnen Zeit, sofern man den propagierten Zeiten glauben kann. Das ist etwas arg kurz und finde ich auch irgendwie schwach, sind immerhin nicht irgendwelche Localheroes mit einem Anreiseweg von drei Schritten. Musikalisch kann ich daher nicht sonderlich viel dazu sagen, wobei ich trotzdem fast die Hälfte gesehen haben durfte – aber es war eben krass wenig. Daher halte man sich einfach an das obig verlinkte Review. Das könnte den Kern so ungefähr auch wieder treffen…

Nicht wirklich viel länger war dann der Auftritt von M-Pire of Evil. Das war durchaus schade, denn das von ehemaligen Venom Musikern durchwachsene Ensemble bot eine ausdrucksstarke, knorrig kratzige Show im Stile vergangener Zeiten. Von Heavy Metal ganz grob ähnlich wie z.B. Motörhead – im Sinne von dreckig, ungeschliffen bis hin zu rockigen, thrashigen, schnellen in den Speed Metal gehenden oder leicht schwarz angehauchten Passagen war eigentlich alles dabei. Die Band präsentierte sich sympathisch, musste aber wie eingangs erwähnt auch schnell wieder der nächsten Band weichen.

Die hieß Master und zockte schlichten Old-School Death Metal ohne viel Geschnörkel, dafür mit ordentlichen Gitarrensolos. Der Sound war nicht glatt poliert oder übertrieben druckvoll, kam trotzdem aber ordentlich aus den Boxen. Ich lief persönlich nicht sofort warm, dafür dann aber im Verlauf umso ärger. Die Musik war nicht sonderlich innovativ oder außergewöhnlich, aber doch recht gefällig. Eingerahmt vom netten Auftreten erspielte sich die Band viel Zuspruch und wurde hie und als heimlicher Headliner gefeiert, was sie meiner Ansicht nach auch waren. Definitiv bester Auftritt des Abends.

Da konnte Onslaught noch so stilecht mit Sirenen das Intro einläuten, drauf setzen konnten sie nach meinem Geschmack nichts mehr und der Fluss war irgendwie dahin. Kann daran liegen, dass es jetzt wieder thrashiger zur Sache ging oder aber ich die Band nicht so toll fand – ich fand nunmehr schwer den Zugang und war auch vom Energielevel her an einem Sättigungspunkt angelangt. Soweit so nett, aber hinter dem Ofen lockt mich das nicht raus.

Mir persönlich sagten an dem Abend Master und M-Pire of Evil am meisten zu, Tantara wäre sicherlich auch nicht verkehrt gewesen – aber die Spielzeiten waren heuer etwas merkwürdig kurz. Doch der Abend war ganz nett, kein Überbringer aber okay.

Sonntag, 1. Dezember 2013

[HATE]-talusicore – die Abrechnung: Permamosher oder Agrospasten mit Verhaltensstörungen



Sperrt die Schwiegereltern weg und dreht euch sicherheitshalber noch einmal um, denn jetzt werden die Klingen gewetzt und die einst mal „beste“ Szene der Welt fachgerecht zerlegt. Nach jahrelanger Erfahrung bleibt der ernüchternde Ausblick, dass die jugendliche Naivität vollkommen fehl am Platz war. Auch bei uns gibt es Schlampen, Idioten und asoziale Arschlöcher und darüber hinaus noch ganz andere Sachen. It’s HATE-Time!

Okay das ist jetzt so ein blödes Differenzierungsthema: Grundsätzlich halte ich das Gemoshe und die ganzen Auswüchse wie Circle Pit, Wall of Death für unrühmliche Auswüchse der Punk, Hard-, Metal- und schieß mich tot Core Bewegung, mir gleich wenn da auch die ein oder andere Thrash Metal Band quer schoss – aber allgemein gesehen ist das Ganze nicht wirklich Metal und hatte dort auch nicht seinen Ursprung, trotzdem bürgert es sich vermehrt ein und das ist nicht cool.

Ja moshen kann Spaß machen, den hatte ich in meinen jungen Jahren auch – aber es gab so etwas wie ein paar Regeln: a) ich will niemanden tot treten b) ich pass mich der Musik an c) ich nehme trotzdem Rücksicht auf andere usw. – heißt de facto, damals ging wirklich NIEMAND zu Boden, weil er auf dem Weg dorthin schon von drölf Dutzend Händen aufgefangen wurde und derjenige auch nicht vorsätzlich einen direkt auf die Zwölf zentriert bekommen hat.

Inzwischen springt da jeder Volltrottel mit Minderwertigkeitskomplexen rein und meint sich den Frust von der Seele prügeln zu können, immerhin hat die Band womöglich dazu angefeuert, Metal und so – oder man ist eben so was von gar nicht Metal und fängt bei Stilrichtungen zu Moshen an, wo es eigentlich allein schon bei der Überlegung es tun zu können, ordentlich scheppern sollte. Doom Metal? Black Metal? Power Metal? Ich mein was zur Hölle wollt ihr da moshen? Bei Katatonia? Spinnt ihr, verpisst euch – ich will meine Band genießen können!

Ich gehe primär auf Konzerte, allgemein als eine musikalische Veranstaltung bekannt – um möglichst viel Musikalisches mit zu bekommen und nicht um meine Krankenakte um ein paar gebrochene Knochen zu erweitern. Wer das will oder sonstige psychische Probleme hat, darf sich gerne einen Psychiater anlachen oder wahlweise ein paar Mal mit Schmackes gegen die eigene Hauswand rennen. Nicht aber behaupten, wenn ich keine Knochenbrüche will, soll ich halt daheim bleiben. Ist irgendwie ein merkwürdig verdrehtes Verursacherprinzip und „das ist Metal und kein Ponyhof“ zieht auch nicht so ganz. Ist ja mehr Punk und Hardcore, nuff said.

Es ist ja nicht so das ich per se eine Spaßbremse wäre. Wenn ein, zwei Lieder gemosht wird okay bin ich dabei – aber es gibt diese elendigen 24/7 Mosher und irgendwann hat der Spaß auch mal ein Loch. Zur Abwechslung einfach mal die Beine stillen halten und die Arme an den Körper anlegen? Windmühlen, yeah – mag ehrlich gesagt kein Mensch, raus aus der Menge und rauf auf’s Getreidefeld, möglichst weit weg von Menschenmengen.

Die Krone schießen dann noch die Violent Dancer ab – von Tänzer kann nicht wirklich die Rede sein, wenn Kampfsport gelernt wird um andere Besucher mit gezielten Kampftritten zu attackieren. Versenkt euch doch bitte wieder in den Sumpf wo ihr herkommt und hört verdammt noch mal auf alles mit „weil Metal“ zu rechtfertigen. Das ist Unsinn, FUCK YOU – Mäßigung oder Volltrottel? The coice is up to you…

Mittwoch, 27. November 2013

# Playlist - Woche 46''13'''

Kalenderwoche 46:

Einzigartige Künstler:  273
Gesamte Titel:  565
Insgesamt gespielt:  592

1. Insomnium 19x
2. In Flames 15x
2. Katatonia 15x
4. Draconian 14x
5. Poltergeist 10x
6. Iced Earth 9x
7. Moonspell 8x
7. Naglfar 8x
9. Ghost Brigade 7x
10. ASP 6x
10. Sólstafir 6x




Insomnium und In Flames im direkten Duell! Hier geht es um viel, sehr viel:
Zum Einen ringen beide vehement um den vorläufig dritten Platz der last.fm Jahrescharts 2013, sowie auch um die Frage - wer von beiden die beste Melo Death Band ist. Meiner subjektiven Meinung nach? Ersterer, inzwischen mehr als nur eindeutig wohingegen letztere zunehmend eine Art Modern Metal praktizieren, teilweise wird ihnen sogar schon ein Nu Metal Prädekat untergejubelt, was meiner Meinung nach doch zuviel des guten ist. Den vierten Platz hat In Flames in den All-Time Stats aber dennoch noch für wahrscheinlich ein paar Jahre sicher. Da übertrumpft einfach die Mehrzahl an Alben und die Gesetze der Stochastik.

Naglfar wird gerne mit Nagelfar verwechselt. Die ersten kommen aus Schweden, die zweiten aus Deutschland. Cooler sind aber die Schweden, welche zumindest live eine Bank waren. Albumtechnisch bin ich aber bislang noch nicht 100%-ig warm gelaufen und das trotz des immensen Zeitraums des Kennens. Immerhin schon gut 2 Jahre. Aber ich denk das wird, ganz schlecht sieht es ja nicht aus.

Ghost Brigade schon erwähnt? Nicht? Man nehme Katatonia und kreuze sie mit Disbelief und rühre noch eine Portion Eigenständigkeit unter. Fertig ist eine sagenhafte Band welche eigentlich IMMER geht. Nur ist die Konkurrenz recht groß. Platz 10 in den All-Time Charts ist noch nicht wirklich sicher.

Gleichermaßen zeitlos sind die Isländer um Sólstafir welche mir die Vorliebe für den tollen Jacky hinterließen. Ihr altes Album welches ich dieses Jahr entstaubte reiht sich fast nahtlos in ihre neuen Werke ein. So ganz benennen kann ich es aber nicht, dafür Shoegazed mich das einfach viel zu viel weg, mir gleich ob das die "offizielle" Genre-Bezeichnung ist oder nicht. Die Wirkung trifft aber denfinitv zu. "Köld" ist das bislang für mich aussagekräftigste Album. Nicht mal "Svartir sandar" kann da mithalte. Das ist zwar großartig, aber weckt in mir nicht gleichermaßen Erinnerungen...

Freitag, 15. November 2013

+++ Neues Iced Earth Album / Special EP! +++



Diese News ist eine dreiste Mogelpackung, denn neu ist daran eigentlich leider gar nix mehr. Ein paar Worte darüber zu verlieren schiebe ich schon seit Wochen vor mir her, daher ist es inzwischen mehr eine Herzensangelegenheit, denn die brandheiße Neuigkeit.

Angekündigt ist das „Plagues of Babylon“ Album nun schon seit knapp 2 Monaten mitsamt Tracklist (Details about the new album “Plagues of Babylon”) – dazu gab und gibt es auf der Tour eine schicke EP in Vinyl nach der es mich wahrlich giert. (The Plagues EP) Tragische Ironie an der Sache, Iced Earth spielen in meiner Nähe, ich hätte sogar Volbeat als Headliner geschluckt um die Band einfach wieder live zu sehen und mir die EP zu angeln, ich hätte auch nicht nur frei, ich hätte sogar Urlaub – ABER genau deswegen fahre ich ein Tag zuvor weg. Grrrrr….

Den Auftritt kann ich Anfang Januar in Saarbrücken sicherlich nachholen, sofern ich da dann pässlich bin – nur die EP eben nicht und ich habe eigentlich keine große Lust ein Vermögen dafür bei Ebay und Co auf den Tisch zu legen, wobei mir da erst vor wenigen Tagen erstaunlich günstig (~25€) die Original s/t Erstpressung  in Vinyl durch die Lappen ging.

Um nach irgendwie etwas Informationsgehalt hier reinzubringen noch schnell ein Lyrics Video von dem titelgebenden Track des neuen Albums:

Artwork ist großartig, Musik bislang interessant. Ungewohnt und doch vertraut, man darf sich offensichtlich freuen. =) 


Donnerstag, 14. November 2013

# Playlist - Woche 45''13'''

Kalenderwoche 45:

Einzigartige Künstler: 262
Gesamte Titel:  563
Insgesamt gespielt:  608


1. Draconian 32
2. Poltergeist 24
3. Iced Earth 17
4. Marilyn Manson 16
4. Katatonia 16
6. Sin Fang 13
7. Farsot 10
8. Insomnium 8
8. Shape of Despair 8
8. Paralysis 8




Draconian - bin eigentlich recht gespannt wie es unter der neuen Sängerin wird, bis dato das Nonplusultra im Death-Doom/Goth-Doom Bereich und herrlich perfekt für kaltes, dunkles und trübes Wetter. Gelegenheit dazu gab es auf jeden Fall genug und darauf werde ich in nächster Zeit sicherlich noch viel Bock haben. Vor allem bei Schnee wird das wunderschön und der soll bekanntlich bald auch fallen...

Die Schweizer Poltergeist sind neu in meiner Musiksammlung, Thrash Metal bei dem ich mich noch ein wenig warm hören muss. Ich denk aber, dass die gar nicht so übel sind. Anfangs war ich noch unsicher und naja, aber ging dann auf Dauer doch recht gut ins Ohr. Mal schauen was sich da entwickelt. Dürfte auf jeden Fall eine Art "Geheimtipp" da unbekannt sein. Ob lohnenswert oder nicht, wird sich noch herausstellen.

Von Marilyn Manson musste heuer das "Eat me drink me" Album her halten. Im Vergleich zum rezensierten "Born Villain" gleich um Zwischenwelten besser. Für die ganzen Welten reicht es nicht, aber dennoch deutlich zu präferieren.

Von Farsot wurde ich lustigerweise beim Pendeln getriggert, als die mir gegenüber sitzende Frau eine interessante Stofftasche hatte, welche mir irgendwie bekannt vorkam. Es handelte sich um das Cover von "Insects" - welches ich, lustigerweise auch gleich auf dem Player hatte und anhörte. Finde ich um einiges zugänglicher als "IIII" - aber irgendwie habe ich bislang noch nie so einen großen Fixpunkt bei der Band gefunden. Auch von beiden Liveauftritten weiß ich faktisch nichts. Ich finde die Musik nicht im geringsten schlecht sondern sogar gut, aber irgendwie kann ich mich immer schlecht daran erinneren. Keine Ahnung was die Geräuschwellen ausstrahlen.

Noch nicht soo lange her, dass ich mir die Griechen um Paralysis näher betrachtete. Die Kennenlernphase ist aber inzwischen definitiv vorbei und es war mehr so ein "Abschiedskonzert" bevor der Order langsam aber sich aus der priveligierten Zone der Neulingen verschwindet. Irgendwie eine Heavy/Power Metal Band welche nicht so ganz aus dem Mittelmaß herausragt und nur kurzfristig mal Wortzeichen gibt. Schade, aber dürfte noch gut genug sein, als dass ich die CD nicht entsorgen werde.
Ich muss irgendwie dringend anfangen auszumisten...

Dienstag, 12. November 2013

The Agonist – 09ter Oktober 2013 @ Steinbruch Mühltal



Eine Woche später, gleicher Ort – wieder Konzert, gefühlt nur irgendwie von Anfang an lauter. Auf der Bühne standen schon Ferium aus Israel und hatten heuer den letzten Auftritt bei dieser Tour. Daher gab es sicherlich noch eine Extraportion Herzlichkeiten und Danksagungen. Musikalisch wurde ein recht passabler Einstand geboten, wenngleich mir das Ganze nicht bedingungslos zusagte. Würde ich den Großteil dem Melo Death zuordnen, waren latente Core Einflüsse durchaus zu hören. Leider ging die Mischung zwar oft gut aber nicht immer gelungen auf. Aber als typischer Einheizer durchaus zu brauchen und allzu lang dauerte der Auftritt auch nicht.

Wer nun chronologisch korrekt direkt folgte kann ich leider nicht mehr sagen, zur Not einfach die nächsten beiden Bands im Line-Up tauschen, inhaltlich passt mein Kommentar aber – daher sage ich jetzt einfach mal, danach kamen Dawn Heist.
Und Junge, Junge was war das für weggeworfenes Potential! Die stark präsenten elektronischen Einflüsse taten dem Metalcore / Nu Metal Bastard echt gut, der Sound war druckvoll und ging steil vorne raus und solange der Sänger growlte war auch alles okay – da lieferte er ordentlich ab. Als er aber clean zu singen anfing, hörte ich überrascht unvermittelt zu bangen auf. Was bitte war das? Und schnell wurde klar, der Typ verlor seine Eier sobald man ihn verstehen konnte. Kein Druck, kein Nichts in der Stimme. Leblos, saftlos, schwach – auch wenn ich absolut keine Note treffen würde, da würde ich im Halbschlaf mehr Energie rauspressen. Die ganze Körperhaltung war absurd anders, das Mikro plötzlich fast 20 bis 30 Zentimeter weg vom Mund gehalten als ob er sich seiner Stimme selbst unsicher war, während er beim Growlen das Mikro durchaus hätte verschlucken können. Und ich bezweifle stark, dass dies an diesem Abstand lag – denn selbst wenn, warum sollte er diesen aufbauen? Wegen dem besseren Klang ja wohl kaum. Auf Youtube hört es sich natürlich mitnichten so krass an, aber ich vermute auch mal – dass er dort die geballte Technik eines Studios im Rücken hat. Aber live kann er definitiv nur zu 50% singen. Das liegt nicht im Geringsten daran, dass er nicht arttypisch aussieht und oder vielleicht etwas ungewöhnlich singt – wobei es sicherlich in dieser Musikrichtung kein so besonders anderer Sound ist; viel eher würde ihn das ja interessant machen. Aber ich weiß was ich gehört habe und das war ein irgendwie doch schizophrener Auftritt. Beim Growlen Saft und Clean nur Luft – es hätte echt verdammt geil werden können, Konjunktiv! So nur ein permanentes Angeilen und Abblitzen lassen was mich nicht nur retroperspektiv sondern auch sehr schnell an dem Abend schon genervt hatte, da mir schnell bewusst wurde, was hätte möglich sein können. Ein anderer Sänger oder zumindest zwei, damit der Wechselgesang auch sitzt halte ich für unabdingbar. Meine Meinung…

Diese Probleme hatten die Finnen um Mors Principium Est nicht. Hier wurde herkömmlicher Melo Death serviert, welcher gleich eine ganz andere Stimmung inne hatte als die beiden Vorgängerbands. Ich fand die Band nicht schlecht, aber richtig vom Hocker hauen konnte sie mich auch nicht. Kurz erinnerten sie mich bei den Gitarren Solos an Childen of Bodom, waren dann aber doch wieder ganz anders. Fand aber leider nie so richtig den Zugang, der Sound war rau und so schon hörbar, aber ich fand – er zeichnete sich durch nichts besonders ab. War nicht dauerhaft so melodisch wie obiger Vergleich, war nicht herausstechend aggressiv oder melancholisch wie z.B. Insomnium – es klang nicht unbekannt oder belanglos aber auch nicht besonders anders oder einzigartig, so zumindest meine Auffassung. Ich hatte meinen Spaß – aber danach auch nicht wirklich das Bedürfnis mir eine CD anzulachen oder dergleichen. Einfach okay mit einem positiven Grundtenor.


Der Co-Headliner waren die Kanadier um Threat Signal. Diese waren schon einmal Gast im Steinbruch gewesen und gingen gleich voll begeistert in die Vollen und wirkten sehr sympathisch. Der Platz vor der Bühne war dann auch auf einem Schlag voll und das Publikum gab der Band auch genau das zurück, was sie von dieser erhielt. Zwar fand ich den Klargesang nicht ganz so klar und genau wie auf den Alben, aber immer noch um Welten besser als zum Beispiel bei Dawn Heist. Zudem viel dieses Manko nicht weiter ins Gewicht weil die Energie und Atmosphäre stimmte und so dies erfolgreich nivellierte. Es trug sogar zum speziellen Live Charme bei was oben nicht im Geringsten der Fall war. Ich weiß nicht wie umfangreich die Discographie der Band ist, ich selber kenne nur zwei Alben („Under Reprisal“ und die s/t) – aber kannte die meisten Songs und fand sie geil gespielt. Wirklich toller, positiver und energetischer Auftritt – ganz ohne befürchteten Windmühlen und dergleichen. Sehr schön.

Dann die ganz große Frage – wie ist The Agonist live: Kann Alissa White-Gluz den Bruch niederreißen oder ist sie nur ein optischer Aufpepper? Den Live kommt die Wahrheit in der Regel gnadenlos ans Licht. Die Antwort war zum Glück eindeutig. Ja sie kann und zwar ordentlich! Puristen könnten sich zwar vielleicht ein wenig an der Gesangstechnik auslassen, hält man seine Ohren offen hört man da durchaus auch was im Internet rumoren, aber das ist nun wahrlich Nippes. Klar gibt es bessere weibliche Sängerinnen im Extrembereich und zeitweise kam sie mir manchmal gefühlt unfreiwillig dem Black Metal Gesang nahe, beziehungsweise erinnerte daran – aber in der Regel meisterte sie sowohl die Growls als auch die klaren Passagen souverän. Ja, manchmal fand ich es etwas entrückt – aber noch voll und ganz im Rahmen. Auch Bühnentechnisch mussten sie sich Null hinter Threat Signal verstecken und griffen die noch im Raum schwebende Euphorie und Energie sofort auf und konnten sie bis zum Ende durchhalten. Ich stand etwas weiter hinten und hatte da auch genug Platz, vorne durften sich gerne andere Drängen, gesehen hatte ich dennoch fast alles und was ich gut fand ist und war, dass sich die Frontfrau als stark und Bühne beherrschend präsentierte, ohne aber zeitgleich ihre Bandmitglieder in den Hintergrund zu drücken oder eben um jener eben optischer Klecks zu sein, weswegen die Band überhaupt wahr genommen wird. Eben genau das, was ich zum Beispiel bei In This Moment befürchte, ohne dies unterstellen zu wollen. Musikalisch liegt mir deren letztes Album total, aber wenn ich mir allein viele der Bandphotos anschaue wird offensichtlich auf was dort der Schwerpunkt gesetzt wird. Ein Tipp – die Musik nicht unbedingt!
Das hat hier soweit alles gepasst und jeder hatte seinen Spaß. Nicht jeden Song fand ich übermäßig gelungen, aber nach zwei geilen Bands hintereinander zog einen dort der Sog einfach mit. Und ich harrte und harrte auf genau ein Lied: „Business Suits and Combat Boots“ welches ich einfach liebe. Ganz am Schluss, als letzte Zugabe dann endlich – perfekt! Noch schnell eine CD gekauft nachdem ich aber enttäuscht feststellen musste, dass eben das Album mit genau diesem Lied nicht dabei war und wirklich schnell den Laden verlassen. Der letzte Bus stand praktisch schon vor der Tür…

Insgesamt ein toller und lohnenswerter Abend wenngleich musikalisch ganz anders gewichtet als die Woche zuvor. Die beiden Headliner topp und absolut überzeugend, Ferium und Mors Principum Est brauchbar und Dawn Heist bedauerbar – denn eigentlich auch toll, hätte wäre wenn…

Freitag, 8. November 2013

# Playlist - Woche 44''13'''

Kalenderwoche 44:


Einzigartige Künstler: 281
Gesamte Titel: 579
Insgesamt gespielt: 617


1. Iced Earth 21
2. Katatonia 16
3. Cryptic Wintermoon 13
4. Agalloch 11
4. Swallow the Sun 11
6. AtomA 10
7. Moonspell 9
7. Draconian 9
9. In Flames 6
9. Insomnium 6
9. Ektomorf 6
9. Isole 6
9. Agrypnie 6 



Vorne weg wieder meine beiden Lieblingsbands, welche sich dieses Jahr ein verdammt enges Kopf an Kopf Rennen um den ersten Platz der jährlichen last.fm Charts liefern. Auf der drei mit Cryptic Wintermoon der Newcomer des Aprils, eine deutsche Black Metal Band welche man sich eigentlich immer geben kann.

Agalloch gehört defintiv auch zu den wichtigen Bands (Platz 20) und war für mich früher unverzichtbar beim Zeitung austragen, Gedichte schreiben oder sonstigem winterlichen Sinnieren. Eine wunderbare Mischung aus Doom, Folk und Black Metal. Atmosphärsch praktisch unschlagbar und definitiv Musik für die kalte Jahreszeit und diese, man hört es munkeln - steht praktisch vor der Tür.

Swallow the Sun musste nach dem wirklich überraschend tollen Konzert natürlich noch mal nachgehört werden.

Moonspell ist auch eine erwähnenswerte, portugiesische Band (Platz 13), ebenso die deutsche Black Metal Band Agrypnie (Platz 11) welche ich hier schon anhand eines CD Reviews vorstellte, was nach wie vor die Spitzenposition inne hält. Vielleicht verlier ich ein ander mal mehr Worte darüber.

Hervorsticht aber auf jeden Fall Isole. Zwar dürfte den klassischen Doomern zu Gute kommen, dass ingesamt nicht so viele Titel gehört wurden, normalerweise teilen sie das Schicksal vieler Doom Bands mit wenigen und dafür langen Songtiteln, aber heuer hat es zumindest in die erweiterte Top10 gereicht. Mit einem Minium an bzw. gar keinen Growls sondern prägnantem Klargesang schafft es die Band zu überzeugen und dabei interessante Lieder zu komponieren, denn mit Monotonie zu langweilen.

Neben Agalloch mal mein Spontantipp der Woche für geneigte Zuhörer.