Da war sie also, die vielgepriesene zweite Chance – nachdem
sich die Batschkapp bei ihrem Debütbesuch unter aller Möhre präsentiert hat.
Das Line-up war allerdings vielversprechend, der Preis okay und der Durst nach
Live Musik ungestillt. Also Karten gekauft…
Los ging die wilde Sause schon irgendwann um ca. 19 Uhr, die
erste Band welche Scar of the Sun gewesen
sein müsste, verpassten wird daher leider, waren allerdings pünktlich zu Lake of Tears am Start.
Lake of Tears hatten mich erst vor Kurzen ordentlich
geschockt, als ich bei der wenige Tage vorher stattgefundenen Plattenbörse in
ihr neues Album reinhörte. Das klang, ganz, ganz, ganz anders als die genialen
„Greater Art“ und „Headstones“ Alben, welche ich erfreulicherweise mein eigen
nennen darf. Es muss irgendetwas aus der neueren Ära gewesen sein, was die
Schweden anfangs zockten – ich tat mir auf jeden Fall recht schwer Zugang zu
finden.
Als dann aber doch die alten Klassiker ausgepackt wurden,
hatten sie mich ebenso wie das anfänglich leicht verhaltene Publikum. Die Band
ist nicht wirklich hart oder sonderlich ausgefallen, versteht es aber mit einer
sehr eingängigen, faszinierenden und fesselnden Melodieführung zu gefallen.
Sowohl als auf Platte, als auch live.
Wenn man den holperigen Start weglässt, ein rundum
gelungener Auftritt.
Danach folgten die finnischen Death/Doom Meister von Swallow the Sun, welche ich
mittlerweile und bislang als einzige Band schon fünf (5x!) live gesehen habe.
Und ihr bester Auftritt war es mitnichten. An den emotional tiefschürfenden Gig
auf dem Summerbreeze 2010 werden sie aus meiner Sicht sowieso nie mehr
herankommen, aber auch so war der Sound nicht 1A. Die Vocals in den tiefen
Growls etwas zu gedämpft, wohingegen die Black Metal Screams voll und ganz
überzeugen konnten. Der Auftritt war gut, was aber nur marginal befriedigend
ist wenn man weiß, sie können es besser.
Danach kam Sido mit seiner Maske auf der Bühne. Pardon
Fernando. Die Portugiesen um Moonspell
legten ordentlich los und demaskiert konnten sie noch mehr überzeugen. Die
Setlist war breit gestreut von alten bis neuen Liedern, wobei die ruhigere
Gothic – fast schon Rocknahe Phase – recht kurz gehalten wurde. Das machte aber
nicht wirklich etwas aus, denn der kräftige und druckvolle Sound wusste voll
und ganz zu gefallen. Ein sehr energiegeladener und sympathischer Auftritt und
damit war mein Headliner des Abends vorbei.
Pain waren nur
noch ein extra was sie aber gekonnt dementieren konnten. Denn die Leistung
welche sie abzuliefern im Stande waren, lässt solch Geringschätzung im Nu
verpuffen. Die Stilrichtung war komplett anders, der Industrialeinschlag zwar
nicht ganz so stark wie ich es mir gewünscht hätte, aber prinzipiell tanzbar –
auf jeden Fall bewegungsintensiv. Der Auftritt machte einfach Spaß und die
letzten Kraftreserven wurden gekonnt geplättet.
Und es hätte alles so schön sein können. Preise zwar teuer, Bedienungen aber sogar freundlich, Sound klasse, der Abend zügig durchgezogen aber trotzdem lange genug – es sah fast schon nach harmonischer Versöhnung aus; aber man musste ja fast schon wieder rausgejagt werden. Diese Abbaumentalität ist bei allem Verständnis absolut unhöflich, liegende Menschen fast schon wegzukehren eine Frechheit und die präventive Flucht in den Club 11er ein Armutszeugnis. Klar hat der Club die Bands und Namen um sich dies leisten zu können, ein fader Beigeschmack bleibt aber und viele tolle Sachen zieh ich schon gar nicht mehr in Erwägung. Das ist schade, aber definitiv hausgemacht und scheinbar Gang und Gebe.
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