Nur keine Müdigkeit vortäuschen,
das Pfeifen in den Ohren war erst seit einem Tag verschwunden, Nackenschmerzen
noch akut vorhanden, da bahnte sich schon das nächste Konzert an! Diesmal zum
ersten Mal gleich von Anfang an mit semi-professionellen Kopfhörern. Eben jene
kostenlose Dreingabe, die es bei dem Summerbreeze dieses Jahr gab und welche
scheinbar den Sound von Katatonia
aus dieser Kurzdistanz genießbar machten.
Das es ohne Vorlauf direkt
losging, dafür sorgte eine komplexe Stausituation, in der das
Abschleppfahrzeug, welches einen liegen gebliebenen Bus hätte abschleppen
sollen, einem Doppelbus den Weg versperrte welcher kompliziert rückwärts aus
einer Kurve gefahren werden musste. Somit war tuXedo schon längst auf der Bühne und spielten ihr komisches Zeug.
Das jemand mit Kuh- und Ferkelbilddeko und Blumenkästen nicht ganz ernst
genommen möchte war offensichtlich. Das Schlagzeug klang kräftig, immerhin
hatte man davon eineinhalb – die Kuhglocke hatte dagegen einen erstaunlich
schwachen Klang. Als ich kurz auf die Toilette flitzte jodelte irgendetwas und
damit war der Auftritt schon vorbei. Was ich davon halten soll weiß ich jetzt
nicht so genau, aber ich glaub generell nicht, dass dies meine Musik und mein
Humor gewesen wäre.
Die englischen Sold for Evil war die nächste Band und
auch diese tat sich schwer. Nicht nur, dass der Platz vor der Bühne leider
ziemlich leer blieb, auch der Sound wusste nicht durchgehend zu überzeugen.
Spontan fühlte ich mich an vor 4 oder 5 Jahre zurückversetzt, auch damals
tourte Ektomorf – damals zusammen
mit Stuck Mojo und diese hatten
durchaus Ähnlichkeiten mit Sold for Evil.
Während damals der Rapgesang der
Vorband für mich schon abschreckend genug war um überhaupt hinzugehen, hatte
ich heuer diesbezüglich wesentlich mehr Toleranz. Immerhin höre ich inzwischen
auch Rap ohne einen Funken Metal. Hier hatte ich also beides, nur lag leider
darin auch das Problem.
Passagenweise hatte das ganze
schon seinen Groove und seine Qualität, (der sporadische Keyboardeinsatz war
zum Beispiel recht gelungen) – auch der Sound knallte teilweise mit ordentlich
Dampf direkt vorne raus und erinnerte mich an härteren, amerikanischen Nu-Metal
Sound; ABER(!) – die Übergänge waren mehr Cuts denn fließend. Bevor oder kaum
das man seinen Rhythmus gefunden hatte, gab es plötzlich einen abrupten
Stimmungswechsel. Die Bezeichnung „progressiv“ wäre geschmeichelt, es war
einfach unrund und machte es dem Hörer unnötig und viel zu schwer.
Lustigerweise traf ich unten auf
der Toilette den Keyboarder/Sänger und unterhielt mich mit ihm und gab ganz
ehrlich genau dieses Feedback. Es war ein offenes und sympathisches Gespräch,
in dem er die Kritik ehrlich annahm und mir erklärte, dass sie eben nicht wie die
obig erwähnten Stuck Mojo monoton ihr Schema von hinten bis vorne durchziehen
wollen, sondern bewusst Abwechslung ins Songwriting einbringen mochten. Meine
Anmerkung konnte er aber nachvollziehen, war auf jeden Fall ein tolles Gespräch
und bei Ektomorf traf man sich des Öfteren vor der Bühne.
Davor kamen aber noch Privilege of Approval, welche
wesentlich straighter vorwärts preschten. Bis auf wenige Parts konnte der
kraftvolle Death Metal allerdings voll überzeugen, welcher zudem mit schönen
Gitarrenleads auftrumpfen konnte. Hier tat sich nun schon mehr vor der Bühne und
die Aufgabe des Anheizers konnte die Band mit Bravour meistern.
Aber kommen wir nun endlich zum
Headliner und dem Grund des Besuches: Ektomorf!
Mein Hoch hatte die Band vor gut
vier, fünf Jahren – weil sich die Musik prima eignet um der Welt den
Mittelfinger zu zeigen. Allerdings fand ich das ganze nach drei Alben schnell
lyrisch und spieltechnisch überholt, weil es mehr oder weniger die immergleiche
Chose war.
Von den Alben nach „Outcast“ hab
ich quasi keine Ahnung mehr, da mir die Alben in ihrer Entwicklung nicht mehr
die Tiefe boten, welche ich inzwischen suchte. Live wollte ich die Band dennoch
sehen und Donnerwetter, die legten los!
Der Sound knallte ordentlich aus
den Boxen und fackelte nicht lange herum. Zwar waren anfangs viele neuere
Stücke dabei, die ich eben noch nicht kannte, aber Eingängigkeit ist und war
bei Ektomorf noch nie das Problem. Nachdem der jüngste Besucher sich auf der
Bühne in Sicherheit bringen durfte, ging es auch schon los mit dem Gemoshe.
Obwohl geschätzt nicht mehr als 50 Personen im Raum waren, war für ordentlich
Action und Stimmung gesorgt. Zwar ging mir ein Chaot auf die Nerven, der
permanent zu heftig in den Pit ging – ansonsten machte der Auftritt Spaß von
vorne bis hinten. Die Band war sympathisch und hatte offensichtlich einen
Mordsspaß und legte einen energiegeladenen Auftritt hin. Zwischendurch konnte
bei akustischen Stücken Luft geholt werden, bevor es weiter ging. Die Zugabe
wurde vehement eingefordert, ein „I guess you’re all tired now. You all have to
work tomorrow“ wurde mit „Fuck Work“ gekontert und so wurde das ganze anständig
zu Ende gebracht. Stimme heißer, Ellenbogen blau und Pulli nass – so wird
gefeiert!
PS: Am nächsten Tag war der
Nacken vieeeel besser als am Tag zuvor. Merke: Bewegung tut gut!
Grüße gehen diesmal an: Uli,
Micha, Carinna/Christana/C? – sorry mir ist der Namen inzwischen total
entfallen… , noch einen (T_T - *demenz*) und an den jüngsten Banger im Raum!
Genau so weiter machen… ;)
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