Weil mich das Ganze doch erheblich aufhält, hoffe ich mit diesem Post
endgültig alles gesagt zu haben und werde, wenn nicht – zwingend fehlendes
nachreichen bzw. editieren.
Ich hab mich jetzt in Teil I mit dem Wert der Ware Musik befasst, in
Teil II einige Kritikpunkte angesprochen und will es hier in Teil III für mich
zusammenfassen und nochmals genau betonen, wo und was mich stört.
Ich sehe das jetzt mal ganz subjektiv aus meiner Sicht:
Mir ist Musik nicht nur etwas sondern sehr viel wert, daher hau ich so
gut wie mein ganzes Privatvermögen auf den Kopf um mich mit CD’s, Shirts und
Konzertkarten einzudecken.
Handle also aus finanzieller Sicht vollkommen im Sinne und Interesse
der Künstler.
Dabei zahle ich jetzt schon beim Kauf einer CD und einer Karte GEMA
Gebühren. Mit einer Erhöhung der Preise für Rohlinge und USB-Sticks wäre ich,
sofern ich Interesse daran hätte, ebenfalls betroffen, vollkommen gleichgültig
ob ich mir die CDs kaufe oder illegal lade.
Künstler verdienen inzwischen kaum mehr an CD Verkäufen, sofern sie
kein Dauerparkschein in den Charts gelöst haben, sondern hauptsächlich auf Live
Auftritten.
Bei dem undurchsichtigen und unfairen Geldverteilersystem der GEMA,
schätze, befürchte, weiß ich praktisch schon – dass die Bands, welche ich gerne
live anschaue, nicht wirklich die Gewinner dabei sind, ganz davon abgesehen,
dass die erneute Preiserhöhung kultureller Mord ist!
Die Gefahr des kulturellen Mordes
Die Club und Konzertlandschaft in Deutschland steht damit nämlich vor
einer erheblichen Krise. Die Annahme seitens der GEMA, dass es fair wäre, 10% vom
Eintrittspreis zu verlangen und gleichzeitig davon ausgeht, dass pro qm eine
zahlende Person erscheint und nach 5 Stunden der Spuck vorbei ist (sonst erhöht
sich der Preis pro weitere 3 Stunden nochmals um 50%) – geht rasant an der
Realität vorbei!
Die Clubs befürchten nun 5 bis 14 mal mehr GEMA Gebühren zahlen zu
müssen. Diese können folglich wie üblich die Kosten an den Kunden
weiterzureichen, wobei sicherlich niemand bereit ist das Zehnfache für Trinken
zu zahlen oder aber eben schließen, sofern kein finanzieller Gewinn mehr
abzusehen ist.
Und davon hat weder die GEMA, noch der Künstler was und am
allerwenigsten ich, der eh schon brav seine CDs kauft und diese auch live sehen
möchte!
GEMA = Zensur!
Was Videos auf Youtube anbelangt, verhält sich die GEMA ebenfalls
selten dämlich. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Youtube bzw. deren
Besitzer Google Millionen Gewinne haben, folglich liegt es nahe – das dieses
Geld auch denen zu Gute kommt, welche das Medium Youtube unter anderem auch
fördern und mit Material beliefern. Aber 1ct pro Klick ist eine abwegige und
irrsinnige Summe, welche von der GEMA ursprünglich gefordert wurde.
Schaut man sich an, wie viele Klicks allein die berühmten Musikvideos
haben, erreichen wir Summen welche sämtliche Krisenländer in der EU auf einen
Schlag grundlegend sanieren könnten. Kein Wunder, dass da Youtube nicht
mitmachen wollte und sofern es „günstigere“ Alternativvorschläge gab, diese
ebenfalls gnadenlos überzogen waren.
Das jetzt sämtliche Videos gesperrt werden weil man im falschen Land
lebt, ist keine Lösung sondern Zensur! Ich benutze Proxtube
da ich es NICHT einsehe, dass mir Videos vorenthalten werden, welche unter
anderem sogar für Promotion seitens der Künstler hochgeladen wurden. Der
Werbeeffekt durch diese Videos ist nämlich bedeutend größer, als die Krümel an
Geld, welche durch das undurchsichtige, unfaire Verteilersystem im Endeffekt
ankommt.
Das man bei der Aktivierung von Proxtube sogar Videos findet, welche
man vorher nicht finden konnte finde ich eine Sauerei ohne Ende! Warum kann ein
Unternehmen darüber bestimmten was ich sehen darf und was nicht?
Und vor allem – ich bin keines dieser schwarzen Schafe, welches die
ganze Musikindustrie beklaut, aber mir wird mal präventiv der „Ihhh der ist aus
Deutschland“ Farbeimer übergekippt und das sehe ich nicht ein!
Was mich stört, ist diese Monopolstellung seitens der GEMA und der ihr
zugeschriebenen Machtbefugnisse, welche weit über ihr Ziel hinausschießen und
die hiesige Live-Kultur zu zerstören droht. Natürlich wird da von Seitens der
Clubs mehr Polemik betrieben als notwendig, aber was in Bälde droht, ist auf
jeden Fall nicht gesund für die Kunst.
Davon haben dann auch die Künstler nichts, die GEMA selbst hat nichts
davon und ich hab wieder soooo einen Hals und fühl mich doppelt und dreifach
verkackeimert.
Was auch sehr beliebt ist, ist die Diskussion der „Kulturflatrate“.
Demnach soll am besten jeder, wie auch bei den Halsabschneidern von der GEZ mal
eine Internet/Kultur whatever Abgabe löhnen. Bin ich strikt dagegen, weil es
bevormundent ist und wieder zu falschen Schlussfolgerungen führt. (Ich zahl eh
– also darf ich das „klauen“) – und wie immer ist der Ehrliche der Dumme. Falls
so was kommt möchte ich gerne so Klauseln wie „CD Einkäufe können von der
Steuer abgesetzt werden“ oder „ehrenamtliches Engagement für lokale Kultur wird
bezuschusst“.
Petition gegen die GEMA lässt sich hier finden:
http://www.openpetition.de/petition/online/gegen-die-tarifreform-2013-gema-verliert-augenmass
Blogeintrag von Oswald Henke (Goethes Erben) zum Thema GEMA:
http://henkeband.wordpress.com/2012/07/01/die-g/
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