Freitag, 29. Juni 2012

+++ Death Metalus in excelsis deo - Amen +++

Es regt immer etwas zum Schmunzeln an, wenn sich die Kirche mit aktueller Musik befasst, sofern sie nicht ganze Konzerte verbieten lässt, wie es gerne in Polen geschieht. Aber heuer wird einmal für die liebe Metaller gebetet, da Bischof Küng es recht verstörend findet, was auf dem Extremfest in wenigen Tage in Sankt Pölten statt findet.

Jetzt stellt sich die Frage, inwiefern er die in der Tat sehr martialische Selbstbeschreibung des Festivals für bare Münze nimmt und dabei wohl einem längst verschollenem Zeitgeist hinter herhängt und/oder ob die eigene Geschichte mal wieder vollkommen ausgeklammert wurde? Er hält es nicht für erstrebenswert, sich daran 3 Tage lang zu berauschen und meint, dass diese Mischung dem Menschen nicht gut tun kann - aber mal ehrlich:

Woran berauscht man sich sinnvoll, was tut wirklich gut oder die Inversion, wem tut's weh? So mag die Bild- und Tonsprache dieses Festivals "wirklich extrem" und "durchzogen von aggressiv-okkulten Bandnahmen, Blut und Gewalt-Anspielungen und verstörenden Bildern" sein - aber warum dürfen friedliche Menschen nicht ihr Theater spielen und drei Tage lang befreit, vom täglichen Brainfuck Spaß haben?

Es kommt niemand zu Schaden und Moralansprachen von gewissen Institutionen sind an doppelschichtiger Heuchelei und mediengeilen, pseudo Fürsorgepflichten kaum zu übertreffen. Da können noch Billiarden Walls sich gegenseitig bestürmen, bis wir auf eine adäquat Opferzahl kommen.

Den "Weg durch all die Düsterkeit zu den Herzen der Menschen" befreit von allen biblischen Propaganda Missionierungen sollte er in meinen Augen lieber Wirtschaftsbossen, Banken und Regierungsführern wünschen und wenn er sich anbiedern möchte, dann kann er ja immerhin noch für schönes Wetter beten. Amen!


Quelle: http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/47815.html

PS: Unterstrichener Rechtschreibfehler ist nicht auf meinen Mist gewachsen. Hab mich allerdings nicht getraut ihn zu verbessern. War bestimmt so von Gott gewollt... :p

Mittwoch, 20. Juni 2012

Politik

+++ Dieser Blog sieht sich NICHT als politischer Blog mit Meinungsmache sondern als ein Blog mit Meinung. Ich vertrete keine Parteien sondern mich selbst. Trotzdem gibt es Themen, welche ich als Musikfan ebenfalls NICHT ignorieren kann. Etwagige Themenschwerpunkte sind somit nicht von mir aus gewollt, sondern von außerhalb gemacht und provoziert! +++


Sofern ich die Zeit finde, werde ich hier die Posts sammeln, welche sich um das aktuelle Zeitgeschehen drehen und dabei die Interessensgebiete des Blogs tangieren. Vorrangig seien hier ACTA, GEMA und Zensur genannt, welche u.a. mich und andere persönlich treffen.

Ich kann nicht garantieren, immer auf der Höhe der Zeit darüber zu schreiben - aber ich werde wie immer mein bestes geben und hoffe, dass insofern Verständnis für ein unregelmäßiges Erscheinen der anderen Ressorts geschuldet wird.


Aktuelle Reihe: GEMA

Feindbild Nr.#1- Die GEMA Teil I: „Was würdest du zahlen?“
Keine Verwertung ohne Wert, aber was ist damit gemeint und wieviel ist dir das Subjekt wert?
Feindbild Nr.#1- Die GEMA Teil II: „Und irgendwo läuft dann da was schief…“
Okay ich seh ein, dass ich was zahlen muss, aber warum ist die GEMA jetzt umstritten?
Feindbild Nr.#1- Die GEMA Teil III: „Persönliches Fazit“
Die wichtigsten Gründe zusammengefasst warum ich persönlich mich verarscht fühle.

Kulturtanzdemo gegen die GEMA 2013 - 06.09.12

Feindbild Nr.#1- Die GEMA Teil I: „Was würdest du zahlen?“


Halli, Hallo – ganz nach dem grass’schen „Was gesagt werden muss“ breche ich hiermit jetzt längst überfällig ebenfalls meine Schreibfaulheit, äh Schweigen und quäl mich selbst mit der perfekten Ausformulierungen meiner hoffentlich reflektierten Ansicht.

Ich versuch das ganze möglichst neutral zu verfassen, werde aber sicherlich die ein oder andere Wertung vornehmen. Stellen, an denen dies explizit geschieht, markiere ich durch eine kursive Schriftart. Persönlich kann ich auf jeden Fall so ziemlich FAST(!!) alles nachvollziehen und sitz im weitem Sinne auch genau inmitten des ganzen Stuhlkreises. Von nur zwei Stühlen kann hier ja nie und nimmer die Rede sein.

Reizthema der heutigen Stunde / der kommenden Tage (bzgl. ACTA werde ich leider auch noch recht scharf schießen müssen und hoffe, dass uns da nicht während dem ganzen EM Fri-Fra-Freudentrubeljubel hinterrücks irgendeine Reform oder dergleichen heimlich untergejubelt wird…) ist hochaktuell und dreht sich im Endeffekt um Sinn und Unsinn der GEMA.

Zum Hintergrund: Die GEMA erhöht die Abgabepauschale für USB-Sticks um ein paar „lächerlich kleine“ 1000%

Anmerkung: Mir ist bewusst, dass viele Themengebiete sehr oberflächlich bzw. kurz angeschnitten werden, ich könnte das ganze mühelos verdoppeln oder verdreifachen, aber dafür fehlt mir im Moment leider die Zeit noch denke ich, dass es dann noch viele interessiert. Und nichts ist schlimmer als eine wichtige Diskussion die keiner hören will…



Zum Einstieg:

Die GEMA ist eine Verwertungsgesellschaft bezüglich musikalischer Aufführungen und mechanischen Vervielfältigungen. Das heißt konkret, sie kümmert sich darum, dass Künstler auch ihr Geld bekommen. Und das ist auch gut so, theoretisch…

Ich will den Eintrag nun von einer ganz anderen Seite einmal aufrollen um so etwas wie eine Basis oder ein Verständnis für meine Meinung zu bekommen, denn wir sollten uns auf grundlegende Regeln einigen können, andernfalls macht das meiste, bzw. eigentlich gar nichts in dem Kontext Sinn.

Zuerst einmal die philosophische Frage direkt an den geneigten Leser selbst:

Was ist dir Kultur wert?
Oder konkreter: Was ist dir deine Musik, dein Lieblingskünstler wert?


Das klingt natürlich sehr provokant nach x-beliebigen Slogans des nächsten Raubrittervereins namens GEZ (dazu komm ich später vielleicht noch *freu*) – soll hier an dieser Stelle aber nichts zur Sache tun, sondern ist wortgenau ernst gemeint.

Die Sache des Wertes

Was ist einem persönlich der tägliche Musikkonsum wert? Wie viel hat ein Künstler verdient? Dieser hatte bei der Produktion laufende Kosten, hatte Kosten bevor er überhaupt an eine Produktion denken konnte, hat in der Regel sehr viel Freizeit in sein „Produkt“ investiert und musste deswegen bestimmt auf das ein oder andere verzichten. Auch Konzerte sind von vorne herein mit Kosten verbunden, Rückschläge, Verluste und dergleichen klammer ich sogar noch aus. Hat er ein Recht drauf, dafür Geld zu verlangen und wenn ja, was hat ein Künstler verdient?

Es ist klar, dass nicht jeder selbst ernannte Künstler auch unbedingt ein solcher ist und auch nicht jeder wird davon leben können, aber nur weil es ein Hobby ist, muss es ja nicht für lau sein.

In unserem Wirtschaftssystem ist immer die Rede von Angebot und Nachfrage, nur wurde dieses Gefüge unter anderem durch die Möglichkeit der Vervielfältigung etwas außer Kraft gesetzt, beziehungsweise verschoben. Es wird natürlich dadurch auch mehr Nachfrage generiert, dieser positive Effekt ist den meisten Unternehmen sogar sehr recht, allerdings gibt es auch ein (Schatten-) Angebot, wo sie nichts vom Kuchen abbekommen.

Aber ändert das etwas am Wert, den man selber bereit ist zu zahlen? Hierbei finde ich, hilft ein Rollentausch in dem man sich einfach denkt, wie man selber gerne bezahlt werden möchte.

Was ist fair?

Fair – jeder will eigentlich nur fair bezahlt werden und für entsprechende Leistung auch eine entsprechende Belohnung bekommen. Man könnte sich jetzt natürlich endlos darüber streiten was fair ist und was unfair ist, aber ich glaube man wird sich an dem Punkt einig, dass sich jeder gerecht behandelt fühlen möchte.

Ich persönlich, bin der Meinung, dass ein Künstler für ein gutes Produkt auch bezahlt werden sollte. Ich rede hierbei immer gern vom „Herz-Faktor“, d.h. wenn wirklich etwas dahinter steht. Wenn nicht das Geldverdienen und der Profit die Intention der Erstellung war, sondern die Qualität von der man auch selber überzeugt ist.

Über die Höhe kann man sich jetzt natürlich auch wieder endlos streiten, im Endeffekt kann man jedes Produkt gegen ein anderes stellen und daran etwas kritisieren, da es für einen persönlich im falschen Verhältnis steht. (Warum zahlen die Leute für Essen weniger als für… etc. pp.)

Es gibt im Marketingsektor auf jeden Fall bestimmte Grenzbereiche in denen ein Produkt als kaufbar wahrgenommen wird. Ist es zu billig, suggeriert es eine schlechte Qualität („es wird schon einen Grund haben, warum das so billig ist“) und wird als Ramsch abgetan. Ist es zu teuer tangiert es eine Schmerzgrenze, bei denen sich der Kunde lieber dagegen entscheidet. („ich würde ja gerne, aber so viel ist mir dies auch nicht wert“)

Als weiteren, wichtigen Faktor bei der Preisgestaltung werfe ich die Priorität in den Raum. Wer ein neues Album kaufen will, ist eher bereit einen höheren Preis zu zahlen, als wie wenn das Album schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Das unterscheidet sich hierbei auch von Person zu Person unterschiedlich.

Ich zum Beispiel kauf inzwischen nur noch selten sofort bei einer Neuveröffentlichung, da ich auch darauf warten kann. Die Musik wird deswegen nicht schlechter und das ich mich strikt am herrschenden Zeitgeist halten muss, aus dem Alter bin ich nicht nur längst raus, sondern war auch nie drin.

Der letzte und entscheidende Faktor sind die persönlichen, finanziellen Verhältnisse. Es kann mir ein Album noch so wichtig und teuer sein, wenn ich es mir einfach nicht leisten kann und entgegen blödsinniger, moderner Verhaltensweisen es auch nicht auf Pump finanzieren will – kauf ich es eben nicht. Ich verzichte oder suche nach Alternativen…

Das sind die einfachsten und wichtigsten Marktregeln und Grundsatzfragen welche man sich im folgendem stets im Hinterkopf behalten sollte.

Lasst euch diese Gedanken ein wenig durch den Kopf gehen, während ich versuche möglichst zeitnah den nächsten Part zu tippseln. Da er noch nicht geschrieben ist und ich noch nicht weiß wie genau ich was mache, kündige ich einfach mal so was mit „Ungereimtheiten und Fehlentwicklungen“ an und bin gespannt, ob’s dies am Ende auch wird *g*


Feedback wäre mir an dieser Stelle extrem wichtig, auch eine kontroverse Diskussion ist erwünscht. Ich muss ja nicht Recht haben, vielleicht rede ich auch nur dummes Zeug. Wenn ja – traut euch es auch zu sagen. ;)

Sonntag, 17. Juni 2012

The Return of Nocte Obducta – 15ter Juni 2012 @ Steinbruch Mühltal


An Exklusivität kaum zu übertreffen, so in der Art war dieses Konzert auf der Homepage angekündigt und köderte mit lachhaft billigen Eintrittspreisen von gerade mal 7€ beim Vorverkauf. Da sag ich brav danke, denn das ist wirklich sehr nett.

Mit wenigen Minuten Verspätung trafen wir ein und mussten uns erst einen guten Stehplatz in dem doch ordentlich gefüllten Raum suchen. Sterbeklang standen schon auf der Bühne und zockten ihr Set. Und bis auf wenige Ausnahmen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass das gleichzeitige Singen sowie Gitarre spielen leicht überforderte – anders kann ich mir manch Gesangsfetzen scharf am Mikro vorbei nicht erklären – war dies schon ein sehr beachtlicher Anheizer.

Nicht im Sinne von rasend, alles vernichtendem Black Metal, sondern sehr atmosphärisch mit dichten, weit ausleitenden Instrumentalpassagen welche recht melodisch bis hin zu melancholisch gehalten waren. Und dies klang für einen Live Auftritt erstaunlich klar und differenziert. Wenn ich in meiner Plattenkiste wühlen sollte um etwas Vergleichbares zu Tage zu fördern, würde ich mir Blutklinge angeln und hier und da ein paar Stellen von Agalloch oder Sólstafir abschneiden um irgendwie diesen dichten, vermischten, rauschigen – nicht aber im Sinne von unklaren Sound zu beschreiben. An Autumn For Crippled Children kam mir auch kurz in den Sinn, hört sich aber im Vergleich zu gelöst und hell an.
Wer Genrebezeichnungen braucht, dem sei ein gelungener Mix zwischen Ambient, Atmosphäre und DSBM um die Ohren gehauen, welches live erstaunlich gut funktionierte. Gefiel mir sehr!

Als nächstes brüllten Vehemenz schon vehement im Soundcheck und dann auch während des Auftritts, teilweise sogar zu dritt. Im Vergleich zur Vorband preschten diese um einiges härter und wilder ins Feld, konnten sich aber lange damit nicht wirklich vom gewöhnlichen Mittelmaß absetzen. Erst im Verlauf wurden die Songs atmosphärischer und tiefer, griffen immer besser. Natürlich kann man hier von einer Symbiosewirkung mit meinem Getränk reden, aber es war nicht nur meine Meinung, dass die Band ernüchternd anfing, sich dann aber fing und stetig besser wurde. Am Ende garantiert kein Ausfall, aber nächstes mal bitte am Anfang schon wie am Ende spielen und wir können vielleicht ein schwaches „sehr“ vor das gut malen.

Und dann waren die Spaßvögel wieder zurück und vögelten munter drauf los. Nur der Drummer nicht, der hatte nämlich schon laaange keinen Geschlechtsverkehr mehr. Klare Worte gleich am Anfang,  Nocte Obducta genossen den Auftritt wahrlich und sahen diesen, verbunden mit der übertrieben exklusiven, einmaligen Ankündigung mit mehr als nur einem Augenzwinkern. Verbunden mit einem stetigen „So wird es das garantiert (auch) nicht wieder geben“ wurden mal Textpassagen vergessen oder Ansagen versemmelt, weil drei Mikros stets zwei zuviel waren, wenn alle immer irgendwas sagen wollen. Die Ansagen waren nicht immer ganz verständlich und der Sound übersteuerte anfangs leider etwas stark. Es war garantiert kein perfekter, aber ein sehr authentischer Auftritt und so bot die Band ein gut gewähltes Best-Off und interagierte bzw. reagierte auf Zwischenrufe aus dem Publikum. Leider nicht immer, denn da half auch kein noch so verzweifeltes Krächzen, „Pan spielt die Flöte“ wurde NICHT als Zugabe gespielt und das war mein persönlich größter Wunsch. Ohne dieses geniale Überlied, aber trotzdem ein geiler Auftritt.

Danach war ganz normal „Enter the Pit“, d.h. Disko, aber wir ergriffen die erste Möglichkeit heimzugehen. Ich musste ja auch am nächsten Tag arbeiten… T_T

Eine CD von Sterbeklang konnte ich leider nirgends abgreifen, da der Händler, welche diese geführt hätte, zu dem Zeitpunkt schon eingepackt hatte. Fand ich schade, aber ich schätz die Chancen, diese Band noch mal zu sehen als nicht sooo klein ein. Drei gute Bands, kein Ausfall – alles bestens und praktisch für lau (7€, ist gaaar nix bei dem Line-up!) – gerne wieder, super Abend! Danke…

Donnerstag, 7. Juni 2012

FortaRock Festival 2012 – 02ter Juni @ Park Brakkenstein, Nijmegen (NL)


Plattenbörsentermine mit Metal on Wheels
Ich werde nicht umhin kommen, diesen Bericht ohne einen kleinen Schuss gerechtfertigte Werbung zu verfassen, welches allerdings meine Objektivität nicht im Geringsten trübt!

So viel sei gesagt, mein langjähriger Plattenhändler und Anlaufstelle Nr. 1 (Metal on Wheels) auf jeglicher Messe (diesjähriger Termine siehe Bild) bot mir überraschend an, mich auf besagtes Festival mitzunehmen, sofern ich die Übernachtungskosten selber zahle und beim Auf- und Abbau mitwirke und hier und da am Stand aushelfe. Fahrtkosten und Ticket zahlte er und bei CD Käufen meinerseits wäre durchaus preislich etwas machbar. Klang nach einem fairen Deal, somit war ich nach anfänglichen Unsicherheiten (bekomm ich da jetzt frei oder nicht?) sofort dabei.

Am Freitag quartierten wir uns in Kranenburg ein und fuhren am Samstag schon früh los auf das nicht gerade mal 20km entfernte Event. Das Festival fand am Standrand im Park Brakkenstein statt und war absolut bescheuert, sprich gar nicht ausgeschildert. Es war nicht wirklich ersichtlich, welche Einfahrt man nehmen musste und auch Securitys oder sonstige Aushilfsposten zur Anweisung fehlten. Das ganze sah einfach nach einer friedlichen, ruhigen Gegend aus und nicht gerade nach einem Ort, an dem in wenigen Stunden der Himmel abgerissen werden sollte.
Es war so schön verlassen und idyllisch

Angekommen bestätigte sich der zuerst gewonnene Eindruck auf eine positive Art und Weise. Das war wirklich idyllisch und gemütlich, Platz sah topp aus, eingesäumt von Bäumen, welche vereinzelt stehend auch Schatten spendeten. Zelt und Mainstage lagen weit genug voneinander entfernt und der Metalmarkt ideal rechts neben der Main. Somit war es mir jederzeit möglich, vom Stand aus auf die Bühne zu sehen. Perfekt!

Armbändchen gab es leider nicht, dies dürfte vor allem für Besucher, welche das Gelände verlassen wollten ein Problem gewesen sein, ich hingegen erhielt ein von Jägermeister gesponsertes Schlüsselband mit einem „Metalmarket Festival Fair“ Ausweis. Damit sah ich nicht nur nach VIP aus, sondern hätte auch diese weiteren exklusiven Möglichkeiten wie „Verlassen und wieder betreten“ gehabt.

Die Bands spielten auf den beiden Bühnen jeweils abwechselnd und nahtlos, Überschneidungen oder Wartepausen gab es bis zum Ende nicht. Im Zelt eröffneten Benighted, welche mir mit ihrem Brutal Death Metal und Grindcore Geschrubbel allerdings nicht wirklich viel gaben. Auch vom Sound her war dies nicht das Gelbe vom Ei. Wirkte viel zu unklar und matschig.

Sólstafir und große Menschen vor mir...
Als nächstes folgte mit Sólstafir kurz nach 12 Uhr schon mein Headliner schlechthin auf dem diesjährigen Billing. Unter der strahlenden Sonne und vor überraschend wenig Publikum legten die isländischen Cowboys eine ordentliche Show an den Tag. Hier sei gesagt, ich war zuerst schockiert ob des Sounds. Direkt vom Stand aus klang das nicht 1A, vor allem das Schlagzeug wirkte da merkwürdig. Aber direkt vor der Bühne passte dies. Dies sei im Hinterkopf behalten, da ich die meisten Auftritte vom Stand aus sah, folglich nicht jedes Mal den idealen Sound dabei hatte! Der Hall an den Vocals war stark aufgedreht, passte aber perfekt und gehörte sich auch so. Die Typen waren und wirkten einfach cool und wussten mich nunmehr auch ein drittes Mal zu begeistern.



Von Asphyx im Zelt war ich weniger angetan. Sie wussten mir zwar mehr als Benighted zu gefallen, aber da ich nur am Rande des Zeltes und nicht im Zelt stand, sah ich aufgrund der Lichtverhältnisse nicht nur nahe nichts, auch der sowieso schon schwache Sound im Zelt drang so nur abgeschwächt zu mir. Die für mich reizvolleren, langsamen, doomigen Parts waren scheinbar schon gespielt und so gab es nicht allzu viele Argumente, mich lange dort zu halten.

Ein paar Schritt zurück und perfekter Blick auf
die Bühne von der "Arbeit" aus!
Mit Devin Townsend trat ein Verrückter höchstpersönlich die Bühne und untermauerte eins ganz klar: im bescheuerten Grimassen schneiden führt kein Weg an ihm vorbei!
Ansonsten klang das ganze auch recht konfus. Es gab ruhige, eingängliche Songs, elektronische Spielereien aber auch Stellen, die einfach unrund, schief, sich im Stil brechend waren. Das ganze kann und mag Provokation oder „Kunst“ sein, ging aber auf Dauer und gegen Ende zunehmend auf den Sack.

Die nächste Band ließ ich aus und hielt einmal Ausschau nach Essen und Co. Sofern mein nicht vorhandenes niederländisch richtig war, benötigte man hierfür Marken. D.h. Essen und Trinken konnten ausschließlich damit bezahlt werden. Marken bekam man an einem extra Stand und der war eigentlich auch schon das Hauptproblem. Diese-gottverdammt-langen-Schlangen-die-nie-weniger-oder-kürzer-wurden!! Nach dem zweiten Anstellversuch reichte mir danach nur noch ein Blick auf die Länge und ich ließ es gleich bleiben. D.h. kein extra Essen und/oder Bier auf einem Festival. Schade, aber das hat mir wesentlich zu lang gedauert. Daher zurück zu den Bands:

Trivium ballerten sofort kräftig drauf los, ließen in meinen Augen aber zunehmend nach. Vor allem die Clean Passagen verliefen sich zunehmend in belanglosen, oberflächlichen Melodien. Das hatte weder Biss noch war irgendwie tief schürend. Für mich unter dem Strich daher recht öde.

Da wussten Anthrax schon mehr zu gefallen, deren Sänger einen Heidenspaß hatte. Trotzdem sah ich das meiste nicht, da ich in der Zeit munter Platten vertickte. Aber was ich zu hören bekam, ging voll und ganz in Ordnung.

Meshuggah - leider mit viel zu miesem
Sound.
Nächste Anlaufstation im Zelt war Meshuggah und womit fang ich am besten an? Das sie unter anderem zu meiner Freude ihr Überlied „Bleed“ zockten und im Großen und Ganzen unbangbar sind, sofern man sich nicht auf 5 Takte gleichzeitig bewegen kann während man diverse Polynomdivisionen löst? Oder damit, dass der Sänger mir zu leise vorkam, was zwar in diesem progressivem Misch-Masch nicht sonderlich schlimm war, da auch die Instrumente ihre tragende Rollen spielen – was aber (Luft holen!) – wieder einmal nicht so klasse funktionierte, da der Sound einfach nicht fein genug war, um zum Beispiel die Polyrhythmik des Schlagzeugs auch nur annähernd gebührend einzufangen?
Wie auch immer, der Auftritt war wie meine Bilder. Zwar auf den Punkt, aber leider nicht ganz scharf was an der Akustik, dem Soundsetting oder woran auch immer gelegen haben mag. (Zu billige Handykamera eines nur geliehenen Handys war’s bei mir)



Zurück zum Stand und schon starteten Machine Head welche einen souveränen Auftritt ablieferten. Das ganze war in sich stimmig und hörte sich auch abseits der Bühne mit verminderter Soundqualität über weite Teile brauchbar an.
Vor allem hier fiel aber auf: In den Niederlanden muss das Bier echt scheiße schmecken…

Vorteile von Becherpfand. OHNE WORTE...
Keine Ahnung was für eine (Un-)Sitte das sein soll, aber dieses andauernde Becher gen Bühne bzw. vor sich in die Menge werfen mit dem chronischen, letzten bis hin zu den letzten 5 Schlucken entzog sich komplett meinem rationalen Verstand. Da kann das (natürlich nicht erhobene) Pfand nicht teuer genug sein, wenn man sich den Mist hinterher mal anschaut!

Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich noch kurz die anfangs ulkigen Urinalstände ansprechen, welche es ermöglichen 4 Bedürftige auf 1m² gleichzeitig zu erleichtern, welche bis dahin nicht mehr ulkig, da randvoll waren. Wie es bei den Frauen aussah kann ich nicht beurteilen, allerdings muss es schon sehr verzweifelnd gewesen sein, wenn keine 10 Meter Luftlinie vor uns am Stand die Hose fällt.

Naja, wie dem auch sei, einer Anekdote zu Folge äußerte ich mich anno 2010 auf dem Summerbreeze etwas undeutlich was die legendäre Frage, „Wie du schmeißt Slayer raus?“ hervorbrachte. „Ja. Ich sag ihr dürft spielen …. NICHT!“ war meine Antwort und so wie es aussieht hatte ich Erfolg… *g*

Ich hab Slayer rausgeschmissen...
Die Wahrheit ist, ich sah sehr wenig von Slayer. Sieht man von einer weit sichtbaren Lichtshow mal ab, konnte ich maximal ein paar Mal durch die frisch aufgestellten Zäune spähen, welche in der Pause aufgestellt wurden, damit die Händler ihre Stände abbauen konnten. Und wie sollte es auch anders sein, pünktlich nach Beendigung der Zugabe war der Auftritt schon zu Ende.
Was natürlich allgegenwärtig zu hören war, hatte Hand und Fuß und war nicht von schlechten Eltern. Richtig feiern hätte ich dies in dieser Art und Weise aber nur vor der Bühne können. Während dem Sackkarrenschieben reduziert sich der Fokus darauf nämlich irgendwie etwas.



Entspannte Atmosphäre: Sonnensegel, ein
Bier, gute Musik und was will man mehr?
Unter dem Strich bleibt aber ein sehr angenehmes, gechilltes Festival, welches Wetter mäßig noch mal Gnade walten ließ. Die große Unwetterfront kam erst am nächsten Tag auf der Heimfahrt und löste u.a. einen Unfall keine 800 Meter vor uns auf der Autobahn aus. Aber da kamen wir glücklich dran vorbei.

Genre mäßig nicht meine Favoriten erwischt, trotzdem viel Spaß gehabt. Als Fazit ein Memo an mich selbst: bessere Kamera kaufen/mitnehmen…


PS: Auf Youtube hab ich einen sehr schönen Zusammenschnitt der Userin Moon3NL entdeckt, link wie folgt: http://www.youtube.com/watch?v=yzPa8a5bq-s
PS2: Solltet ihr eine der oben abgebildeten Messen besuchen wollen und ihr sucht nach etwas bestimmtem, könnt ihr euch unter metalonwheels@yahoo.com an den Plattenhändler wenden. Das steht u.a. auf der Vorderseite des Flyers. ;)

Mittwoch, 6. Juni 2012

Keine Antwort ist auch eine Antwort

Nach den unrühmlichen Vorfällen in der Batschkapp am 11ten Mai 2012 und dem offenem Brief, bzw. Mail vom 19ten Mai 2012 lässt sich sagen, dass es der/die Verantwortliche(n) nicht für nötig empfunden haben, sich nach fast 3,5 Wochen irgendwie zu entschuldigen/melden oder in sonstiger Art und Weise zu reagieren.

Das bestätigt leider die gesammelten Berichte, wonach sich nicht im geringsten um Beschwerden gekümmert wird. Das ist nicht nur traurig, sondern auch ein Armutszeugnis! Für mich ist somit diese Location leider schon nach dem ersten Besuch gestorben.

Freitag, 1. Juni 2012

Ich bin dann mal kurz weg...

Jaaa ich weiß, ich hinke mit dem mir selbst auferlegtem Zeitplan schon wieder ordentlich hinterher - dafür lauf ich gerade langsam richtig warm was Konzerte und Festivals angebelangt. Am Schlossgrabenfest hab ich die 200ste Band live gesehen, d.h. diese Liste nimmt langsam eindrucksvolle Größen an, dazu kommt jetzt mein erstes ausländisches Festival, wo unter anderem Nichtigkeiten wie Slayer auf mich warten. Das wäre schon ein wunderbarer Schwenk auf mein langfristig geplantes Großprojekt, welches ich sinngemäßg nach spontaner Überlegung auf den Namen "[Hate]-alusicore" taufen werde. DIE Abrechnung schlechthin mit den ganzen Szenekiddies und anstandslosen Menschen. Penetrant kindisches "Slayaaääääh"-Geschrei könnte ich dann mit "Seen-Live and you?" kontern, geil. *g*

Auf jeden Fall sieht der Plan wie folgt aus:
a) 2 Album Reviews im Monat (optional)
b) x-beliebige unverzügliche Konzertberichte im Monat (optional)
c) 1 [Hate]-alusicore Bericht im Monat (sehr optional)
d) eine langfristig erstellte verbindliche "Rule of (Wort überleg ich mir noch)"
e) unregelmäßige News (mal so mal so)
f) Ihr fragt ich antworte a lá 'Was denkst du?'... ?


Ich überleg mir auf jeden Fall ständig wie ich was verbessern, umbauen, vertiefen etc. pp. kann oder was ich ändern sollte. Bin ich tragbar, nervig? Schreibt es mir.


Ich erstelle hier jetzt auch gleich noch einen Vote, in dem IHR entscheiden könnt, auf welchen der 6 anskizzierten Punkte ich mich am meisten konzentrieren sollte. Ich werd mich dazu erst wieder melden, wenn ich mindestens 10 Votes bekommen habe, so 100% Abstimmungen aus dem Bekanntenkreis wirken so gefälscht :p - daher traut euch.

Ihr könnt mir auch jederzeit Kritik ins Gästebuch schreiben, dafür war dies eigentlich auch gedacht. Ist zwar das mit Abstand am meist angeklickte Feld, aber jungfräulicher als die Jungfrau Maria. OPFERT ES!!!1111 ^^



Auf jeden Fall befürchte ich leichte Verzögerungen mit allem, weil mir ein ganzes Wochenende jetzt fehlt, aber ich mach das ja nur für mich äh euch... =D