Sonntag, 27. Mai 2012

Schlossgrabenfest 2012 Tag IV – 27ter Mai @ Darmstadt Innenstadt

...oder warum lieber nicht!

Eigentlich wäre es heute fest eingeplant gewesen, den Abend & die Nacht noch auf dem Schlossgrabenfest zu verbringen, aber schon ein kurzer, frühabendlicher Abstecher dorthin überzeugte mich gründlich, dies zu unterlassen.

Auch wenn ein familiärer Besuch unter ganz anderen Kritikpunkten steht, wie wenn ich dort allein oder mit meiner besseren Hälfte bin, die herrausragenden Minuspunkte waren aber schon hier überdeutlich absehbar!

Grund 1: MASSE! - Nach dem heutigen Besuch kann ich es mir doch irgendwie vorstellen, dass dort innerhalb 4 Tagen 400.000 Besucher erwartet werden. Ein herrausragendes Wetter, welches besser nicht sein könnte, fördert diesen platzraubenden Faktor natürlich eminent.
Volle Clubs & Konzerte, Festivalmassen - alles schon zu genüge erlebt, aber das war soooo dermaßen voll, dass man weder irgendwie vernünftig vorwärts kam noch ruhig stehen bleiben konnte, ohne andauernd angerempelt zu werden. Allein dieser Faktor machte schon sowas von absolut 0 Spaß! Da ist ein Weihnachtsmarkt verlassen dagegen.

Grund 2: LAUTSTÄRKE! - Im Vergleich zum Donnerstag wurde enorm an den Reglern gedreht, sodass die hämmernden Bässe der Disko so dermaßen unbequem laut tönten und rumorten, dass a) eine normale Unterhaltung nicht mehr möglich war b) eine Flucht sowas von sinnlos war c) die Live spielenden Bands, NICHT oder nur mit extrem häßlicher Soundüberschneidung hörbar waren. Näher zur Bühne konnte man Aufgrund von Grund 1 ja schon mal knicken!
Und wenn der Disko Dudel wenigstens schön gewesen wäre, monotones, nerviges Geklopfe von hinten bis vorne ohne auch nur einen Hauch progressiver Veränderung.
Die ganzen Freß- und Verkaufsstände ließen ebenfalls oft noch ihre eigene Musik laufen, sodass ein unhomogener Lärm- (Teppich klingt viel zu weich, gedämmt, leise... ein ääähhh) -turbinenbaustellenmaschienenasphalthallkrach über allem lag. Für ein MUSIK-Festival/Veranstaltung, welches es sich zum Ziel gemacht hatte, mit MUSIK zu werben, ist dieses Resultat alles andere als förderlich. MUSIKhören war so nicht wirklich möglich.

Grund 3: ATMOSPHÄRE! - War der am Donnerstag noch niedlich gemeinte Rummelflair lieb gemeint, so war er hier leider nicht mehr niedlich, sondern aufdringlich, alldurchdringend, omnipräsent und irgendwie auch schon alles. Oben genannte Gründe machten das ganze nicht chillig, entspannt oder sonst irgendwie toll, sondern zum reinen LÄRM und KRACH Verkaufstempel.

Grund 4: PREISE! - Dass die nicht billig sind und waren, war klar - aber auch hier bitte alles zusammen addieren. Ich will Musik hören, was ich aufgrund von einer unerträglichen Lautstärke, Soundundifferenzierbarkeit und Lärmbreis nicht kann, fühl mich nicht wohl und werde erdrückt und soll dafür als Beitrag zur Kultur(??!!!) einen Arsch voll Geld liegen lassen?


Ich find es echt sowas von traurig und schade, aber sooo macht das NIE im Leben Spaß. Und ja, vielleicht wäre das irgendwann nach 22 Uhr besser geworden, aber was ich zwischen 19-20 Uhr erlebt hatte, hat mich eher vertrieben, denn angelockt. Ich hatte mir echt mehr erwartet. Nochmal: Sehr schade... 


PS: Ich hab bestimmt 2-4 Bands gehört, konnte aber nicht raushören wer was spielt...

Freitag, 25. Mai 2012

Schlossgrabenfest 2012 Tag I – 24ter Mai @ Darmstadt Innenstadt


Ich hatte mir extra die Frühschicht gewünscht um am Abend noch etwas von diesem Fest mitzubekommen, welches mit über 100 Live Acts quer durch sämtliche Genres für lau wirbt. (Hessens größtes Musikfest mit ca. 400.000 erwarteten Besuchern) Das ganze ist auf mehrere Bühnen rund um das Schloss verteilt und wird von Zäunen und Fressbuden eingesäumt. Kontrolliert wird am Eingang eigentlich nur, ob man illegalerweise Trinken auf das Geländer schmuggelt. Der Durchgang von der Fritz-Bühne zum Rest ist durch einen Notausgang zwar etwas versperrt, sodass man daneben das Gelände verlassen muss, um es gleich wieder zu betreten, aber ansonsten könnte man endlos lang im Kreis schlendern.

Schlendern ist schon das erste wichtige Stichwort: Ich hab von keiner nachfolgend, genannter Band den Auftritt komplett gesehen! Oft nur 3-4 Songs um mir ein grobes Urteil bilden zu können, manchmal mehr – aber grundsätzlich unterlief ich einer gewissen, steten Rotation was meinen Platz anging. Bei vier gleichzeitig stattfindenden Live Bühnen und zwei Disko Bühnen vielleicht nachvollziehbar.
Grundsätzlich, das Ganze hat einen gewissen Rummelflair verbunden mit einem Hauch Festivalfeeling. Dazu strahlender Sonnenschein, ein recht warmes aber dank einem sanften Wind angenehmes Wetter.

Die Preise für Getränke und Essen empfand ich als recht happig, dort wird dann doch ordentlich zugelangt. Für Trinken gibt es u.a. auch spezielle Becher, welche man zu einem Kaufpfand von 3,50€ erwerben muss. Dies wird schön als Kulturpfand umschrieben, geht aber angesichts der Vielzahl an Live Acts noch in Ordnung.

Als erstes landeten uns Jamie’s Backyard vor der Nase, eine alternative Rock Band welche einen ganz ansehnlichen Auftritt an den Tag legten. Als die Gitarren tiefer gestimmt wurden, war der Weg zum Stoner meiner Meinung nicht mehr weit weg, dürfte insgesamt trotzdem nicht als solcher durchgehen. Publikum war vorhanden aber mehr relaxt denn voll am abfeiern. Wobei dies, dem Musikstil entsprechend in Ordnung war.

Zwischendurch passierten wir Merck Bühne von woher die Musik Monks dröhnten und an Seeed erinnerten. Ein Blick auf die Running Order bestätigte mir diesen Eindruck. „Seeed Tribute Band“. War mir aber nicht wirklich danach, deshalb ging die Reise kaum rekonstruierbar hin und her weiter.

Wenige Zeit später spielte dort die Centralstation All Star Band welche alle möglichen Songs coverten. Da war die ein oder andere gute Umsetzung dabei, überwiegend gefiel es mir aber nicht. Manche ollen Lieder wurden schon sooo oft gecovert und ziehen einem auch nicht mehr die Wurst vom Semmel.

Etwas dahinter machten Envy (Kategorie Hip-Hop) Stimmung und dort war, zum derzeitigen Zeitpunkt auch die größte Stimmung. Die beiden Sänger waren irgendwie extrem lässig, hatten Spaß und kamen sympathisch rüber. Nachdem meine Bratwurst gegessen war, düsten wir auch wieder zum Anfang zurück. (Beim Bestellen flog die Wurst dann tatsächlich vom Semmel *g*)



Elderstream zockten dort schon einen merkwürdigen Alternative Rock, welcher sich hin und wieder sehr nahe an latent härtere Gefilde annäherte. Ganz warm wurde ich damit aber leider nicht. Das ganze klang zwar hin und wieder recht brauchbar, aber die Songstrukturen empfand ich als extrem verwirrend. Sich technisch auf einen 1A vorhersehbaren Break zu zubewegen um ihn dann nicht zu bringen, sondern eine gegenteilige Gesangsspur einzuschieben ist irgendwie komisch und klingt nicht recht gewollt oder innovativ.

Direkt danach folgten mit Instant Liberty recht merkwürdige Vögel, welche einen Electro-Punk zelebrierten. Das klang oft merkwürdig nervig, reicht aber auch zu stimmig und unterhaltend. Im Publikum entstanden schon die ersten Mosh- und Circelpits, welche sich im Punk Pogo schallen und im Grunde genau das gleiche sind. Hier war auf jeden Fall Stimmung vorhanden, wenngleich ich den exzentrischen Sänger nicht ganz ernst nehmen konnte. Dies tat er vom Publikum auch nicht wirklich, manche Ansage wirkte schon latent spöttisch und auch, dass er auf der Sparkassenbühne spielen durfte, fand er ganz großartig. Nicht. Ein Lied erinnerte mich an Steinkind, meine Freundin meinte eher Deichkind. Egal, dann nenn ich es halt Instantkind. :p

Wir wanderten wieder irgendwo umher, gegen Ende spielte Digga Ras & Band, was ich als sehr angenehmen Hip Hop empfand. Mit Live-Orchester hat das was und ist um einige Ecken epischer als vom Band. Die Kombination mit Soul machte dies auch recht ruhig. Hätte ich mir schon anschauen können

Am gehen spähte ich noch kurz auf Shy Guy At the Show, aber dazu kann ich wirklich nicht viel sagen. Was ich hörte war ein ewig langer Spannungsaufbau welcher sich pünktlich zum Gehen entlud. Hätte vielleicht Potential, aber es war spät und ich musste am nächsten Tag arbeiten.


Insgesamt ein toller Abend, der leider nicht billig, aber extrem gechillt war. Die Atmosphäre empfand ich als sehr angenehm und locker, diverse andere Stände luden theoretisch noch zum Playstation zocken oder kostenlosem Rauchen und Handyverträge abschließen ein, aber mit Flyertrolling und einem l-e-g-e-n-d-ären „Zum anmachen, zieht man da eigentlich nicht dran?“ hatten wir ordentlich Spaß.

Von mir aus könnte ich da jetzt jeden Abend sein, aber ich habe Spätschicht. Vielleicht am letzten Tag (Tag IV) noch. ;)

Mittwoch, 23. Mai 2012

Incomparable Tour 2012 – 22. Mai @ Mühltal Steinbruch


Und weiter geht’s. Es hätte sicherlich zigtausend vernünftige Argumente gegeben, den letzten freien Tag sinnvoll zu nutzen (aufräumen, lernen, ausschlafen etc. pp.) aber ich wollte unbedingt auf ein Konzert! Und so schnürte ich auch diesmal meine Stiefel und bereitete mich auf einen neuen abenteuerlichen Abend vor.

Da ich im Bus aufgrund meines pösen Marduk Shirts angesprochen und auf ein Bier bei der Tanke um die Ecke eingeladen wurde, verzögerte sich mein planmäßiges Eintreffen um fast anderthalb Stunden, sodass die erste Band schon gefrühstückt war. (Texas Cornflakes Massacre) Die Band müsste ich aber schon frisch nach dem Umzug gesehen haben. Wie die waren keine Ahnung (mehr), aber egal. Weiter geht’s…

Sapiency standen nämlich schon auf der Bühne und ballerten ihr Zeug druckvoll durch den Raum. Growls waren sehr schön kräftig, Clean Vocals bis auf ein paar wenige, weniger gelungene Parts auch in Ordnung. Die Bühnenperformance war überzeugend, die Songs griffig und das ganze heizte schon ein wenig an. Arg viel haben sie aber nicht mehr gespielt.

Zwischendrin erneut einen Kulturschock unter die Nase gerieben bekommen. Bier in 0,3er- Gläser! Wtf?! Was ist das? Wenn ich ein „kleines“ Bier will, bestell ich ne Halbe, aber das versteht da oben eh keiner. 2,50€ fand ich dafür nicht ganz ohne und übertrifft sogar Batchkapp Preise! Daher musste ein Weizen her, das wird wenigstens in akzeptierten Messgrößen verkauft und ist für den weiteren Verlauf wichtig! *g*

Denn dann traten Beyond All Recognition in optimistischer Banduniform auf. (Ihr werdet darin schwitzen wie Schweine *hehe*) Das G
anze klang interessant, Hardcore mit starken elektronischen Einflüssen. Logische Genreneuerfindung: Dubcore. Ich bin nicht wirklich ein Freund der Hardcoreszene und Musik, war deshalb wohl so was von fehl am Platz, aber ich mag zwischendurch so „ausgefallene“ Sachen und liebäugelte in der Vergangenheit schon das ein oder andere male mit Trance Metal. Die Band schien ab und an sogar Skrillex zu featuren, das klang diesbezüglich dessen Liedern sehr, sehr ähnlich.
Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass die Band irgendetwas großartig neu erfunden hätte, die Breakdowns waren vorhersehbar wie sich öffnende Regenschirme bei Regen, da aber auf progressive, chaotische oder sonstige unberechenbare Songstrukturen gänzlich verzichtet wurde, ließ sich dazu sogar überraschend gut bangen. Ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß und tobte mich in choreographischen Ganzkörperbewegungen aus. Flotte Tanzschritte kombiniert mit stereotypischen Breakdownbewegungen und aggressiver Nackenpenetration. Warum nicht? Solang es mich nicht legt und irgendwie Stimmung erzeugt, denn mal ganz ehrlich: Was war da vor der Bühne los?

So ein Weichspülerpuplikum hab ich selten erlebt! Die ersten 3 Reihen – mich ausgenommen – beinahe stoische Ruhe und Bewegungshemmungen, geschlechtergemischte Rudelbildung und viertelstündige Fotoshootingseassons. Ich mein was zur Hölle? Ich stell mich doch nicht gaaaaanz vorne rein während die Band spielt um Fotos, nein nicht von der Band, sondern von der eigenen Gruppe in allen nur erdenklichen Formationen und Kombinationsmöglichkeiten zu schießen. Auch auf Bandansagen wie „Let’s drink some beer together. Who has a beer in his hand?“ – Null, wirklich NULL (0) Reaktionen! “Come on. I thought we play in Germany?!” Da konnte ich nicht anders als das einzige Gerstengetränk in einem gefühlten Radius von zig Kilometern stolz in die Höhe heben.

Auch Animationen die darauf abzielten, das Publikum näher zur Bühne zu locken schlugen grundsätzlich fehl und mir konnte die Band echt leid tun. Da mir das ganze musikalisch und stimmungstechnisch an dem Abend wunderbar rein lief, märtyrerte ich mich absolut uneigennützig weiter.


Bei Engel welche ebenso eine irre Show abrissen, dass selbe Trauerspiel in Grün. Untertrieben unterkühlte Begeisterung und eine Lust auf das Konzert nahe dem Gefrierpunkt. So was muss nicht sein und gefiel den Bands nicht wirklich. So kam seitens Vokalist mehrmals die Empfehlung die Bar zu besuchen beziehungsweise eine freundliche Beschwerde bezüglich des leisen Applauses. Musikalisch klangen Engel wie Melodeath mit einem diesem Abend thematischen, elektronischen Einschlag und deutlich kräftiger und intensiver, als in den Youtube Videos welche ich mir den Tag zuvor kurz zu Gemüte geführt hatte. War wesentlich besser als erwartet. Und irgendwann, gab es endlich etwas Bewegung und den ersten kleinen Moshpit.
Und diesmal war ich dabei, da mehrere Faktoren dafür sprachen. a) keine Karatekiddies und sonstige Assis b) kein chronischer Gewichts- und Massennachteil und c) eine insgesamt angenehme Atmosphäre. Es ist ein Unterschied ob man absichtlich grob verletzt wird oder man theoretisch gefangen wird. War daher ein erfreuliches Erlebnis und zeigte mir immerhin, dass das Publikum teilweise schon könnte, wenn es wollen würde…
Das ganze ebbte noch ein paar mal auf und ab, die Stimmung war die letzten 3 Songs dann auch endlich da und das ganze gipfelte in Synchronhüpferei wobei ich mich lebensmüde noch in Haarrotationen in der Luft übte. Aber war geil!

Zum Abkühlen und angesichts der Tatsache, eines bevorstehenden, schriftlichen Tests in wenigen Stunden stieg ich auf Cola um, um mich erneut zu ärgern. 0,3l Cola für 3€?! Antialkoholische Getränke sollten meiner Meinung nach auf jeden Fall billiger sein als Alkohol und nicht so maßlos überteuert sein. Aber gut, das werde ich mir auch nicht mehr bestellen.

Blieb noch eine Band, Dead by April und Headliner des Abends. Urplötzlich kamen zig Leute aus ihren Verstecken gekrochen und legten der endlich gereiften Stimmung noch einiges dazu. Und das war absolut unverdient! Ich fand die Band einfach nur mies. Die Growls/Screams als unklar zu bezeichnen klingt vielleicht irreführend, verwaschen wäre der beste Eindruck. Im Vergleich zu den vorigen Bands ein deutlicher Abfall in Sachen Qualität, dazu ein absolut seichtes bis belangloses Songwriting das dem sprichwörtlichen Kitsch mehr als nur einmal nahe kam. Selbst die elektronischen Elemente wirkten selten fördernd, sondern verloren sich oft irgendwo in dem ganzen Gedudel. Diesem gehypten und warum auch immer nun so gefeierten, zahnlosen Zeug wollte ich nicht weiter Tribut zollen, daher verließ ich den Abend nach wenigen Liedern und zog heimwärts.

Was bleibt übrig? Zwar konnten die zwei Topbands und ein weiterer guter Akt die teuren Preise und das lahme Publikum zwar nicht wett machen, aber doch gut kaschieren. Länger hätte ich die Feierei eh nicht mehr gepackt, sonst hätte ich heute die Arbeit auch besser mit der Stirn als mit der Hand geschrieben, sum sumarum: Ein nicht gerade billiger Abend den ich mit wirklich keinen Erwartungen anging und so ziemlich das Maximalste an Spaß und Unterhaltung abgewinnen konnte. Gefiel mir doch irgendwie.

Dienstag, 22. Mai 2012

Wie wär's mit Socken statt Musik?

Das Review bekomm ich leider nicht mehr zeitnah unter, dafür schenk ich euch das, was immer gut ankommt. Eine Ladung durchgeknallter Socken... *g*


Sonntag, 20. Mai 2012

Inferno Rockt Band Contest – 19ter Mai 2012 @ Goldene Krone Darmstadt


Es ist zum Haare raufen, angekündigt waren auf der Facebook Seite folgende Bands:
Always Damaged, An Ocean Between Us, Backdoorslam, Mind the Gaep, Sma(sh)it!, Thyton und eine weitere Band. Beginn 19 Uhr, Eintritt 7€

Auf der Homepage der Krone selber war von Einlass 20 Uhr, Beginn 21 Uhr und Eintritt von ebenfalls 7€ die Rede.

Da mir und uns 19 Uhr etwas arg früh erschien und war, verließen wir uns auf 21 Uhr um festzustellen. Es spielen nicht 6 Bands + 1 weitere, sondern nur 5, Namen wie folgt – Mind the Gaep, Back Door Slam, Thyton, King Ludwig und Underkill. Und lustigerweise fing das ganze um 20 Uhr statt, sodass wir, nach dem vorbildlichem Entrichten der 7€ feststellen mussten, dass die ersten beiden Bands schon gespielt hatten.

Im Gegensatz zu der Veranstaltung im Batchkapp war der hier zu zahlende Preis a) deutlich niedriger, b) die Getränke um fast die Hälfte billiger und c) warf man uns auch nicht sofort raus – aber so was nervt. Im Endeffekt hat absolut gar keine Information gestimmt. Von 7 angekündigten Bands spielten nur 3 und zwei weitere, Uhrzeit hat hinten und vorne nicht hingehauen & die Erwähnung, dass das Champions League Spiel live übertragen wird hat kaum etwas gebracht. Es war soooo scheiß verdammt wenig los.

Als erstes knüppelten Thyton ihr Set runter, optisch ein wenig auf old-school Thrash getrimmt klang es auch ähnlich, wobei mir da leider etwas der rote Faden fehlte. Manche Ansätze waren wirklich gelungen, wurden aber nie konsequent zu Ende geführt. Irgendwie so naja und zwischendrin gingen Bayern 1:0 in Führung.

Als nächstes traten King Ludwig auf und ich änderte im Verlauf des Auftritts in meinem Kopf die Genre Bezeichnung von Melo Metal, zu Pop Metal bis Pop/Rock, blaaa. Lobend muss ich den Sänger hervorheben, der die Töne recht gut trag. Das war durchaus hörbar, insgesamt fand ich den Auftritt bis auf ganz wenige Ausnahmen allerdings recht fad, uninspiriert und ziellos. Und es war einfach keine Stimmung da!! Chelsea glich zum 1:1 aus.

Und dann wurde umgebaut und umgebaut und gar nichts gemacht, zwischendrin an der Bar hinter die Theke auf den Fernseher gespäht, Tischkicker gespielt und die unheimlich leeren Gänge begutachtet. Es war zum Einschlafen öde.

Zum Schluss kamen Underkill doch noch, hatte sie bislang einmal am Rande mitbekommen, als sie bei einem anderen Bandwettbewerb in der Krone teilnahmen und rausflogen. Waren in meinen Augen nicht schlecht, aber hatte damals eben nur sie gesehen, sodass mir ein Vergleich unmöglich war. Traf sie damals spät nachts zufällig heimwärts torkelnd und unterhielt mich kurz mit ihnen. Zum Auftritt: Underkill sind etwas progressiver zu Werke, haben einen Hauch Sphäre und einige griffigere Parts. Kurzes, minimalistisches Rübe schütteln und das Zeug war schon wieder rum. Erhielten von mir 3 Punkte, Thyton 2 und Kind Ludwig 1 Punkt, gewonnen hatten aber u.a. Mind the Gaep, Backdoorslam und King Ludwig.

Kritisch betrachtet, war der Abend ein einziger Reinfall, die Bands hätten sich sonst noch was aus dem Kreuz spielen können, es war einfach keine Sau da, Atmosphäre oder Stimmung gleich 0, Bayern verlor sowieso und es konnte einfach keine Begeisterung aufkommen.


Ich habe schon ein unvergesslich geiles Konzert mit But We Try It erlebt, an dem wir – mich eingeschlossen – maximal 6 Fans vor der Bühne in einem ranzigen Club waren, aber da war von Anfang an ein Level da, welches man hier vergeblich suchte. So hat das nicht wirklich viel Spaß gemacht, Lust anschließend runter in die – Überraschung – ebenso menschenleere Disko zu gehen um sich mit miesem Trash Pop berieseln zu lassen hatten wir auch nicht, so gingen wir recht ernüchtert in die Nacht hinaus.

Das einzig richtig coole war die Erkundung der Location die doch noch einige schummerige Gänge zu bieten hatte, welche mir bislang absolut unbekannt waren. Versteckte Nebenräume mit menschenleeren, beleuchteten Bars, voll alter Musik die surreal vor sich hinspielte. Das hatte so einen apokalyptischen Stil und in diversen latent gruseligen Automaten fand ich noch meine Band des Abends:


Samstag, 19. Mai 2012

Nachspiel: Beschwerde bzgl. Konzert am 11.05.2012

Ich bin gespannt ob und wie reagiert wird:


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Verwunderung und Enttäuschung musste ich am 11.05.2012 feststellen, dass nicht wie damit auf Flyern geworben, drei – sondern lediglich zwei Bands den Abend bespielten.
Bezüglich einer Absage der betreffenden Band – Vreid – wurde weder im Vorfeld, am besagten Abend noch im Nachhinein informiert. Genauso wenig spielten die tatsächlich auftretenden Bands länger oder wurde für sonstigen Ersatz gesorgt.

Viel mehr und der eigentlich sehr ärgerliche Grund für dieses Schreiben, wurden sämtliche Gäste pünktlich um 22 Uhr rausgeworfen! Es war mir unter anderem untersagt worden, die örtliche Toilette zu nutzen und ich wurde ins Lokal nebenan verwiesen.

Ich bitte hierfür um eine begründete Stellungnahme, immerhin hatte ich mir und meiner Begleitung Karten für insgesamt 54€ gekauft, um ALLE angekündigten Bands zu sehen und um auch wie für zahlende Gäste üblich, respektvoll behandelt zu werden. Vielmehr entstand bei mir und anderen Besuchern allerdings der Eindruck, als wollte man uns möglichst schnell loswerden. Für dieses inakzeptable Verhalten hoffe ich auf eine schlüssige Erklärung oder Entschuldigung.

Mir wurde so der eigentlich gelungene Abend leider ordentlich verdorben.

Mit freundlichen Grüßen,
[...]


Bezug nehmend auf folgendes Konzert: Tragic Idol Tour 2012 – 11ter Mai @ Batschkapp Frankfurt

Freitag, 18. Mai 2012

+++ Der Fall "Smash the Noize Festival 2012" +++

oder ein Fall in zwei Tagen...

Für einen Aufschrei sorgte am 03. Mai die Meldung, dass angekündigte Bands, namens Deez Nuts und Heart in Hand nie und nimmer spielen sollten oder selbst davon wussten. Geworben wurde damit aber schon, wie man auch schön dem Flyer links neben an entnehmen kann.

Die Empörung war entsprechend groß, immerhin schienen diese Bands unter anderem Zugpferde für den Kartenvorverkauf gewesen zu sein. Den Vorwurf, auf dreckigste Art und Weise nur auf das Geld der Besucher aus zu sein wurde laut und war angesichts der Tatsache auch vollkommen berechtigt.

Gewiss könnte man hier jetzt noch einige strafrechtliche Paragraphen zitieren bzgl. Täuschung und Co, aber die rechtliche Situation ausgeklammert, ist das Ganze moralisch ekelhaft.

Die Location in der das ganze Spektakel hätte stattfinden sollen, distanzierte sich sofort.

Das Kultopia stellt für das Smash the Noize Festival ausschließlich die Räumlichkeiten zur Verfügung. Wir haben keinerlei Einfluss auf die Durchführung, das Line-up, den Vorverkauf und den Ablauf der Veranstalung.

Auch wir verfolgen seit Anfang Mai die Ereignisse, die sich rund um das Festival entwickeln. Dazu gehört insbesondere die öffentliche Absage durch die Agentur des Headliners, Deez Nuts. Leider ist es uns nicht gelungen, den Veranstalter (Comes Around Booking) zu einer verbindlichen Stellungnahme zu erreichen.

Deshalb müssen wir zum jetzigen Zeitpunkt ( 3.Mai.2012) davon ausgehen, dass das Festival nicht stattfinden wird. Das Kultopia bedauert dass Geschäftsgebahren des Veranstalters und distanziert sich von der unprofessionellen Art und Weise des Umgangs mit den interessierten Musikliebhabern, die sich auf diese Veranstaltung gefreut haben und dafür bereits auch schon Tickets, bei eventim etc. erworben haben.

Die tatsächlich bestätigten Bands reagierten ebenfalls und zwar insofern, dass Unleash The Sky, The Hand Of Glory, 5ft. High And Rising und Calico Ghosts ihre Teilnahme absagten, da sie solch ein Verhalten nicht unterstützen wollten.

Die Verantwortliche und veranstaltende Agentur Comes Around Booking reagierte umgehend.

Hallo!
Wir haben gerade mit Avocado telefoniert um den Sachverhalt aufzuklären....
Eines vorab, der Agenturinhaber ist KOMPLETT schuldlos!
Einer unserer Mitarbeiter der Zugriffsrechte auf die Facebookseite von uns hat, missinterpretierte eine Aussage bzgl. Deez Nuts.

Die Aussage war folgende: Deez Nuts sind für Smash The Noize Festival No.2 als Special Guest geplant.

Da wir uns für das 2. Festival in der Vorplanung befinden, haben wir noch keinerlei Booking Anfragen an Bands versendet.

Besagter Mitarbeiter hat dann in eigen Regie, den Post verfasst und über die Agentur Seite verbreitet.

Der Flyer mit Deez Nuts wurde ebenfalls nicht von uns abgesegnet und wurde auch nicht durch die Agentur entworfen oder in Auftrag gegeben!

Der eigentliche Special Guest für Hagen wird erst ca. 1 Woche vor Beginn veröffentlicht!

Ich als Agentur Inhaber , habe selber erst gestern davon Erfahren das Deez Nuts über meine Agentur angekündigt wurde. Jeder der mit mir zutun hat, weiss das ich sehr viel durch Deutschland pendel und das ich das ein oder andere da schonmal nicht dadurch mitbekomme.

Unser Mitarbeiter, der für diesen Post verantwortlich ist, musste uns leider verlassen.

Alle die aufgrund der zusage von Deez Nuts ein Ticket gekauft haben, setzen sich bitte mit uns AUSSCHLIESSLICH per PN in Kontakt damit wir die uebersicht behalten und um eine einvernehmliche Einigung zu erzielen.

Wir Entschuldigen uns für diese Verwirrung bei allen Bands sowie bei allen potentiellen Besuchern und Avocado Booking.

Wir hoffen dennoch viele bei euch auf dem Festival anzutreffen. Dort kann man gerne auch nochmal quatschen!


Liebe Grüße

Comes Around Booking

Klingt für mich absolut wie ein weitergereichter Schwarzer Peter, sofern dieser überhaupt existierte. Viel mehr fühle ich mich in der Annahme bestätigt, dass das nur ein weiterer Scheinzug ist, wenn am nächsten Tag folgendes folgt:

Das Smash the Noize Festival wird hiermit
>>> ABGESAGT!!! <<<

Die Absagen der Bands haben keinerlei Einfluss auf diese Entscheidung gehabt, sondern der ganze Unmut der bei so manchem entstanden ist.


Ich will das Festival unter so einem schlechten Stern nicht durchführen, erst recht nicht wenn ich mich dann trotz der ganzen Arbeit die darin steckte (und zwar eine Menge) , mich als Lügner bezeichnen lassen zu müssen oder schlimmeres.


Die Karten die im VVK gekauft wurden können heute bzw. spätestens Morgen bei den VVK Stellen wieder zurückgegeben werden, dort erhaltet ihr dann die volle Summe zurück. Alternativ sollte dies auch direkt über Eventim.de möglich sein.


Liebe Grüße

Das einem der Spaß vergeht, okay - aber dann gleich komplett absagen? Hätte die Agentur Eier in der Hose, hätte sie das beste daraus gemacht und kurzfristig und tatsächlich noch einen Kracher als Ausgleich bestätigt, aber somit dürfte wohl das Smash the Noize Festival sowie auch Comes Around Booking eine kurze, aber dafür umso fragwürdigere Rolle in der deutschen Festivallandschaft gespielt haben. Denn ist der Ruf erst einmal ruiniert...

Ein absolut inakzeptables Verhalten gegenüber den Bands und Fans!


Quellen:
http://www.facebook.com/events/313019058762075/
http://www.facebook.com/pages/Comes-Around-Booking/151642254954556
http://www.kultopia.de/

Montag, 14. Mai 2012

Tragic Idol Tour 2012 – 11ter Mai @ Batschkapp Frankfurt

GELB UNTERSTRICHEN: Es sollte mehr spielen!

Dieser Abend hatte leider einen unschönen Beigeschmack und ich bin und war mir recht unschlüssig, wie ich am Besten was und wie in welcher Reihenfolge berichte.
Vielleicht damit, dass ich mir für 54€ zwei Karten zum selber ausdrucken kaufte, ergo 27€ pro Karte zahlen musste. Das ist nicht wenig, aber noch tragbar.

Angekündigt waren immerhin 3 Bands, als Headliner Paradise Lost und als Support Swallow the Sun und Vreid. Um eines vorweg zu nehmen, Vreid traten an diesem Abend NIE auf! Darüber hab ich jetzt verschiedene Stimmen gehört, welche sich widersprechen. Einmal sollten sie auftreten, einmal wieder nicht. Ich hab mir am Folgetag den Flyer besorgt, da ich ebenfalls sicher davon ausging, dass Vreid spielen sollten und wie dem Bild zu entnehmen ist, steht es dort auch schwarz auf weiß! (Die Stelle ist Gelb unterstrichen!)

Gut, davon konnte ich vorab nichts wissen und war daher ganz unvoreingenommen. Den ersten Dämpfer gab es an der Bar. Nicht nur, dass die gefühlte 10 Meter lange Theke mit 3, zwischenzeitlich 2 Bedienungen dermaßen unterbesetzt war, auch nicht die sehr hohen Preise (4€ für 0,5l Bier finde ich schon nicht ohne!) allein, was mich am meisten störte war die Unhöflichkeit. Als ich endlich an die Reihe kam, fing gerade lautstark der Soundcheck an was zur Folge hatte, das man sich nunmehr schreiend unterhalten hätte können. Um den Bestellvorgang zu vereinfachen und meine Stimme zu schonen, wollte ich lediglich, die ca. einen halben Meter neben mir liegende Karte vor mich legen und mit dem Finger auf meine Bestellwünsche zeigen. Die Art und Weise, wie diese mir aus den Fingern gerissen und zurückgelegt wurde kann man als mehr als nur frech und unhöflich bezeichnen. Aber da ich ein gutmütiger Mensch bin, ignorierte ich diese Unverschämtheit und musste dann halt leider Gottes schreiend meine Bestellung tätigen. Wenige Meter davon entfernt wurden meiner Arbeitskollegin zwei dermaßen mies eingeschenkte Biergläser (Hälfte Bier/Hälfte Schaum) als 0,3er Bier im 0,5 Glas verkauft und als zwei 0,5er Bier abkassiert. Wäre dies jetzt eine Kneipe gewesen, wäre an dieser Stelle schon Schluss – denn dann wäre ich sofort gegangen.

Aber ich wollte ja die Bands sehen. Einlass sollte um 18 Uhr gewesen sein, Beginn um 19 Uhr, um 19:30 ging es dann tatsächlich schon mit Swallow the Sun los. Unser Platz ganz links in der Mitte des Raumes hinter einer niedrigen Glasscheibe war ideal, da sich so niemand vor uns stellen konnte. Der Sound war bis auf eine Kleinigkeit am Anfang spitze, die Abmischung zwischen Vocals und Band gelungen und so spielte die Band kaum überraschend überwiegend Songs aus ihrem neuem Album. Halbplaybacksongs wie „Cathedral Walls“ finde ich live nach wie vor unpassend, aber war trotzdem gut umgesetzt. Für mich war es schon das vierte Mal, dass ich Swallow the Sun live sah, einmal im Landespavillon und im Haus11 (beides in Stuttgart) und auf dem Summerbreeze Festival 2010 in Dinkelsbühl. Dieser Auftritt dürfte durchaus der Beste von allen gewesen sein, wenngleich mich unter anderem der Song „New Moon“ – welchen ich herbeigesehnt hatte, nicht so dermaßen packte wie in Dinkelsbühl. Natürlich war sofort die Gänsehaut und der wohlig kalte Schauer vorhanden, was angesichts der tropischen, klebender Hitze durchaus als Meisterleistung zu werten ist – aber es zerbombte mich (zum Glück?) nicht dermaßen moralisch und seelisch wie damals. Ich schieb die Schuld für dieses einmalige Erlebnis der passenden Menge Alkohol, Licht, Raum, Zeit und Co. in die Schuhe. Es war einfach perfekt und ich wäre am liebsten auf der Stelle zusammengebrochen.


Das war diesmal nicht so extrem der Fall, trotzdem ein wahrlich gelungener Auftakt mit ersten Nackenmuskel Penetrationen.

Nach einer knappen Stunde war das ganze auch schon vorbei und während ich mir noch einmal, diesmal problemlos 2 Bier orderte, wurde schon das Paradise Lost Banner hochgezogen und umgebaut. Das ganze sorgte bei mir schon etwas für Verwirrung und ich erklärte mir das ganze damit, dass Vreid vielleicht schon gespielt hätten (was genau genommen unwahrscheinlich gewesen wäre, da wir wirklich nur ca. 15 Minuten nach offiziellem Beginn auf der Matte standen) oder danach spielen würden, da Paradise Lost vielleicht früher los müssten oder was auch immer.
Ich hatte nicht auf die Uhr geschaut, aber nach 20 bis 30 Minuten Pause fingen Paradise Lost an legten eine irre Show an den Tag. Die Playlist war bunt durchgewürfelt und ein gut gewähltes Best-Off ihrer Karriere von Klassikern aus „Shades of God“, „Draconian Times“ über „In Requiem“ bis zu ihren neusten Stücken. Ich war das ein oder andere male überrascht, wie viele Lieder ich davon kenne, ohne bewusst im Hinterkopf zu haben, dass dies von Paradise Lost stammen. Stilistisch daher sehr abwechslungs- und kontrastreich. Die Stimmung im Publikum war großartig und es war einfach nur genial mit sehr hohem Spaßfaktor. (mir gefällt nur der Begriff nicht ganz – Nominalisierte Synonyme für irre Gute Laune und Leistung und Unterhaltung halt…)
Für die Zugabe ließen sich die Herren etwas arg lange bitten und beklatschen, was angesichts der wahnsinnigen Stimmung merkwürdig war und dann war ZACK Schluss…

… ein Blick auf die Uhr. 22 Uhr? Jetzt schon? Die Lichter gingen an, es wurde sofort abgebaut und dann begann der unschöne Teil seine noch viel beschissenere Story zu schreiben. Wir sind kurz raus, standen nahe der Türe und waren daher relativ schnell – schauten am Merchstand vorbei, wo wir erfolglos wieder abdüsten und wieder rein gingen, da es keine Girlies für meine Freundin gab und ich keine 20€ für ein Shirt zahlen wollte. Sie ging kurz auf die Toilette und ich wartete davor. Der vordere Bereich vor der Bühne war schon zugesperrt, Kisten auf Rollen wurden herumtransportiert und Besucher aus dem Weg geschriehen und symbolisch mit dem Müll herausgekehrt. Das ganze wurde noch unterstützt von der Security welche mit penetrantem „Halt! Bitte rausgehen“ Anweisungen einen nicht nur buchstäblich, sondern auch tatsächlich rausschmissen. Nicht nur ich bekam auf die Aussage, „Ich wart hier nur, meine Freundin ist auf dem Klo“ die Aussage „Die wird auch irgendwann wieder rauskommen. Bitte weiter gehen.“ zu hören. Ich gab das Pfand ab, meine Freundin kam zurück, ich wollte noch auf das Klo und was bekam ich zu hören, auf die Frage, ob denn das noch möglich sei?  „Nein! Ihr könnt ins Elfer (anderer Club nebenan) gehen.“

Und das meine werte Damen und Herren ist ein absolutes No-go! Ich bekomm a) 3 Bands angekündigt, wovon nur 2 spielen, werde b) scheiß unhöflich an der Bar behandelt an der ich eh ewig anstehen und ordentlich blechen muss und c) sofort nach Ende des Auftritts kollektiv rausgeworfen, obwohl ich 27 Kröten dafür ausgegeben habe?

Eine solch bodenlose Frechheit hab ich noch nirgendwo erlebt und noch nie war irgendein Konzert, nach so einer kurzen Zeit beendet. Ich habe bislang über 150 Bands live gesehen, war in fast 20 Clubs/Hallen in über 6 Großstädten aber so was kam mir bislang noch NIE vor die Nase! Ich überlege mir momentan immer noch, mich per E-mail zu Beschweren, sofern die Adresse an der unübersichtlichen Seite zu finden ist. (bei tickets.de bin ich doch nicht richtig?)


Zusammengefasst, ein auf musikalischer Ebene genialer Abend welcher leider eine ordentliche Trübung abbekommen hat. Die Batschkapp hat bei mir noch genau EINE Chance, da die dort spielenden Bands mehr als nur ein Argument sind. Aber sollte das ganze wieder dermaßen Scheiße über die Bühne gehen, hab ich die Message schon verstanden. „Sie sind nur zum Geld da lassen erwünscht. Bitte weiter gehen!“ … -.-




Nachtrag:
Nachspiel: Beschwerde bzgl. Konzert am 11.05.2012 - 19ter Mai 2012
Keine Antwort ist auch eine Antwort - 06ter Juni 2012

Donnerstag, 10. Mai 2012

Bloc Party - A Weekend in the City (2006/2007)


Frontcover
Nicht wundern, Booklet wurde aus der Hülle entfernt
wegen starker Spiegelungen.
Bloc Party sind jetzt sicherlich nicht wirklich eine unbekannte Band, trotzdem gefielen mir sie sehr, als ich irgendwann zufällig nachts bei imusic1 darauf stieß. Und da ich letzten Sommer eh eine recht softe Phase hatte, indem mir ruhiger Indie/Alternative oder was auch immer Rock recht gut in die Ohren lief, schlug ich bei der ersten Gelegenheit zu und legte mir A Weekend in the city zu. Nun dann…

Mit „Song For Calay (Disappear Here)” fängt das gute Teil schon mal recht ruhig und melancholisch an. Die bei ca. 1 Minute einsetzenden Drums sind passend und lockern die träge Atmosphäre gekonnt auf. Der Refrain ist eingängig, aber nicht zwingend. Insgesamt vermittelt der Track gut welche Stimmung einen erwartet, aber reißt noch nicht vollkommen mit. Die letzte Strophe lässt kurz aufhorchen und lässt auf mehr hoffen. 6,5 Punkte

Und man wird absolut nicht enttäuscht. Das Intro von „Hunting For Witches” ist einfach nur arschgeil. Sehr schöne Gitarrenleads und ein ungewohnter, aber treibender Rhythmus. Definitiv ein Ohrwurm auf hohem Niveau und textlich hervorragend! Das Video dazu, welches man im Netz leicht findet, hier allerdings nicht vorhanden und daher nicht bewertungsrelevant ist, hat ebenfalls etwas. Bedenkenlose 8,5 Punkte welche an guten Tagen noch Luft nach oben haben!

Backcover und Tracklist
„Waiting For The 7.18“ ist im Vergleich dazu wieder sehr ruhig und punktet auf der emotionalen Schiene. Wirkt der Klang größtenteils verloren, schafft der Refrain eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Harmlos, aber gut gemacht. 7,5 Punkte

„The Prayer“ hat ein – richtig durchgedrehtes Drogenmusikvideo – und selbige Stimmung wird hier wunderbar zelebriert. Wieder ein ungewohnter und kreativer Beat, Summen im Hintergrund und eine großartige Gesangsleistung. Der Refrain hat wieder dieses gewisse Etwas und touchiert gelungen und auf angenehme Art und Weise meine melancholischen Gehirnregionen. Muss mindestens 8,5 Punkte geben.

Der Wechsel geht munter weiter, „Uniform“ ist wieder ein ruhiges, nachdenkliches Lied mit einem Hauch Bitterkeit. Textlich auch wieder absolut erhaben und treffend. Der Mittelteil bricht nach der Wiederholung des Refrains überraschend aus dieser Lethargie aus und beschleunigt den Rhythmus, wird anklagend und auf sanfte Art und Weise aufbrausend um mit Resignation zu enden. Auch auf die Gefahr hin vorhersehbar zu werden, Qualitativ muss ich konsequenterweise wieder 8,5 Punkte verteilen.

„On“ wirkt anfangs monoton und hat vergleichsweise wenige klangliche Wechsel, wird aber mit der guten gesanglichen Leistung auf ansehnliche 6,5 Punkte gehievt.

„Where is Home?“ ist dagegen wieder ein absoluter Kracher und eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Es fängt ruhig und traurig an um sich in eine wunderbare Anklage zu ereifern. Der stotternde Rhythmus und die eingesetzten Soundeffekte fügen sich 1A ins Klangbild. Der Refrain lotet enorme gesangliche Höhen aus, welche gut getroffen werden. Ohnmächtige Wut mündet erneut in Resignation und verzweifelter Hoffnung ohne irgendwie jämmerlich oder bedrohlich zu klingen. Für mich persönlich einer der Höhepunkte schlechthin und ich komme nicht umhin, wenigstens einmal auf magische 9 Punkte aufzurunden!



„Kreuzberg“ drosselt wieder das Tempo und fährt auf tiefgründiger Ebene wieder die nachdenkliche Schiene. Die Melodie ist harmlos und unschuldig, dies wirkt besonders beim repetitiven Ende, kombiniert mit den Lyrics. An und für sich kein schlechter Song, gemessen an den anderen Liedern reicht es aber „nur“ für 7 Punkte.

Erschienen bei Wichita Recordings Ltd.
Re-release!
EAN: 5055036271202
Katalog-Nr.: WEBB120CDX
„I Still Remember“ – hach wer kennt ihn nicht. Ich finde das Lied eigentlich vollkommen in Ordnung, das Video noch um ein vielfaches besser – aber die Tatsache, dass es für einen recht erfolgreichen deutschen Film verwendet wurde, gibt dem Ganzen leider dank Dauerbeschallung einen abgeschliffenen und ausgelutschten Eindruck. Sollte normalerweise kein Ausschlusskriterium sein, aber ich kannte den Film sowie das Lied schon vor der vorliegenden Platte und bevor ich bewusst von der Band Kenntnis genommen habe und darum seien mir unprofessionelle 5 Punkte verziehen. Wer damit nicht leben kann, kann dem ganzen ja 1-2 Punkte dazu addieren, danke.

„Flux“ ist wohl nur auf der Re-release Version erhältlich, ein flotter und recht elektronisch angehauchter Song, welche das Album in der Kategorie Abwechslung um eine weitere Facette erweitert. Der Beat ist zugegebenermaßen simpel, dennoch treibend und effektiv. Am meisten überzeugen mal wieder die gelungenen Vocals. Wirklich nicht schlecht und gefällt mir auch, fairer weise aber nur mit Mühe 6 objektive Punkte.

„Sunday“ trällert recht harmlos aus den Boxen und wenn ich die Platzierung auf dem Album und den gesamten Spannungsverlauf und –bogen kritisch beurteile, rutscht das ganze hier weiter ab. Damit meine Bewertung nicht gar so fies und mies klingt, vorab in Worten: Es ist immer noch befriedigend und okay. 5,5 Punkte

Aber keine Sorge, wenn hier noch irgendwas rutschen kann, dann nur noch die Stimmung. Zum Abschluss präsentieren Bloc Party mit „Srxt“ den mit Abstand traurigsten und wehmütigsten Song des Albums. Das einzige erfreuliche daran ist die sehr gelungene Umsetzung, womit eine ruhige Verabschiedung mit satten 8 Punkten mehr als nur gerechtfertigt ist.


Fazit:
Eine wahrlich gelungene Scheibe von vorne bis hinten, sehr abwechslungsreich, textlich kritisch, nachdenklich und tiefgründig - insgesamt sehr reif und erwachsen. Kele Okereke ist zudem ein sehr talentierter Sänger, welcher die melancholische Stimmung wunderbar in die passenden Töne kleiden kann. Das Cover ist farbenfroh und schlicht zugleich und spiegelt wunderbar die Stimmung des Albums wieder. Für mich ist dies definitiv Sommermusik und das Album war zugleich Dauerschleife Nr. 3 für mich im Jahr 2011. Kann ich eigentlich jedem bedenkenlos empfehlen, der bei der obigen Beschreibung auch nur einmal aufhorchen musste. So was würde ich gerne öfters im Radio hören, wobei es vielleicht besser ist, wenn es doch nicht geschieht.




Gesamtergebnis: 7,63* 7,75

Gesamtspielzeit: 54:53
Durchschnittsdauer: 4:34

Liedqualität: (3x) 7,21
[6,5 + 8,5 + 7,5 + 8,5 + 8,5 + 6,5 + 9 + 7 + 5 + 6 + 5,5 + 8] / 12 = 7,21
Cover: 8* 8,63 (1x)
Cover: 8
Lyrics: 12/12 = 10
Aufmachung: 6,5
Abwechslung: 8,5 (1x)

*Änderung aufgrund der neuen Bewertungsrichtlinien!

Mittwoch, 9. Mai 2012

Kann das wer nähen? Nicht?

Während ich voller Vorfreude auf weitere 3 Festivalbändchen dieses Jahr spechte um mit dann ingesamt 8 Stück eine allmählich ansehliche Zahl an meiner Hand zu erreichen, gedenkt mein Debüt Festivalbändchen sich zu verabschieden.

Es fasert schon, wird dünner und neeeeein, das kann doch nicht sein. Wolfgang Petry hatte seine bescheuerten Freundschaftsbändchen doch auch länger als 3 Jahre am Arm. Das sind natürlich Banalitäten, aber auf der anderen Seite auch ungemein, historische Prestigeobjekte welche ich voll mit tollen Erfahrungen ins Herz geschlossen habe.

Die Vorstellung in Kürze die böse Schere zur Hand nehmen zu müssen, ich kann... will... gar nicht daran denken. Ich hab mir schon überlegt ob ich da was mit einer Nadel machen kann, aber mit meinem motorischen Missgeschick tut das dem Bändchen gar nicht und mir noch viel weniger gut.

Andererseits hab ich - einmal abgenommen auch nicht wirklich eine Idee wo ich dies aufbewahren sollte.


Wo ich zukünftig die CD-Reviews aufbewahre und wie ich möglichst bescheuert das Thema wechsle, weiß ich hingegen schon. Ich werde bzw. hab den Bandindex radikal gestrichen und leg ihn wohl für unbestimmte Zeit oder am Besten für immer auf Eis! Übersicht sollte dank fleißiger Labeltaggung und der Bloginternen Suchfunktion gewahrt sein.

Mir fehlt es im Endefekt massivst an Zeit um da wirklich soetwas wie ein großes Lexikon anzulegen, bei dem ich die Bands mit allen möglichen historischen Geschichten, Besonderheiten oder aktuellen Ereignissen unterfüttere. Denn wenn ich soetwas anfange, dann will ich nicht bei einer Handvoll Bands wieder aufhören. Auf mich warten hier auch schon über 500 CD's welche ich in gefühlten 100 Jahren vielleicht bearbeitet habe, aber um es auf den Punkt zu bringen. Mir liegt viel an Kontinuität und ordentliche Arbeit.

Dies sehe ich leider gar nicht gegeben, wenn ich ohne annähernd akzeptabel veränderte Tatsachen meine Zelte wieder abreiße oder nicht mehr finde. Daher: Bandindex raus, Reviewübersicht rein, welche - sofern ausreichend Material vorhanden nach Genres und Untergenres gegliedert wird.
Sollte bis Ende 2012 passiert sein... *g*


Gleichzeitig wappne ich mich schon mal für meine angestossene Grundsatzdiskussion oder kontroversen Kolumnen - wie man es im Endefekt nennt, ist mir eigentlich total wurst. Ich hoffe einfach irgendwann auch soetwas wie einen Dialog auf der Seite zu bekommen.

Parallel dazu will ich einige richtig coole Seiten oder sonstige Herzensangelegenheiten in einer extra Rubrik euch nahe legen, hinter denen ich voll und ganz stehe!


Ich entschuldige mich auf jeden Fall schon mal vorab, falls ich in naher Zukunft einige Termine nicht einhalten sollte, bzw. mit dem sonstigen Content etwas knapp umgehe. Aber ich habe gerade recht viel um die Ohren.
Nichts desto trotz, wünsche ich euch viel Spaß und stabile Festivalbändchen!! ;)

Freitag, 4. Mai 2012

Hit oder Hype oder Sex sells leider viel zu gut...

Ich hab mir seit langem diese Woche mal wieder die Metal-Hammer gekauft und bin natürlich beim durchblättern auch über eine der Titelstorrys gestolpert, in der es um die Band Huntress ging.

"Hit oder Hype" stand unter anderem auch schon auf der Titelseite mit dem Untertitel "Die Okkult-Newcomer 2012" und warum genau stand das dort plötzlich drin? Wer ist das und warum?

Schaut man sich die Bandbiographie an, dann sieht man, dass diese Ende 2011 einen Vertrag mit Napalm Records unterschrieb und das ist auch nicht wirklich merkwürdig. Natürlich pusht und promoted ein Label, welches davon überzeugt ist, dass seine neuste Entdeckung ein Hit ist, zum Teufel komm raus und natürlich können sich auch die Printmedien dem nicht verschließen.

Aber warum zur Hölle ist dann gleich auf Anhieb so geil? Werden da Promoankündigungen abgeschrieben oder was macht das Neue denn gleich so übergenial?

Ich hab mir genau zwei Videos angesehen, welche auch auf Youtube zu finden sind:
Huntress - Spell Eater & Huntress - Eight of Swords und naja - ich behaupte nicht, dass es ein totaler Müll ist, das dürfte bei bloßer Kenntnis von zwei Songs auch absolut verfrüht sein.

Aber das ist doch nicht wirklich sowas überinnovatives? Allein die Vocals erinnern mich an Cadaveria mit einigen erweiterten Klangspektren, die 4 Oktaven welche sie stolz vor sich herschiebt, hör ich in den beiden Liedern nicht wirklich und auch sonst...

Sie schiebt hauptsächlich ihren Körper vor sich her und bei Interview Aussagen wie:

"Ich bin eine Hexe: Heidentum, Nacktheit und Sex sind elementare Bestandteile meines Wesens."

kann ich nur den Kopf schütteln. Ich will mir doch Musik und keinen Porno anhören, was zur Hölle soll dann dieser nuttige Selbstausverkauf? Klar - mit etwas Glück schäumt manch lüsterne Rezesent dann eine gnädige Bewertung vor sich her, aber bei allen überbewerteten Männlichkeitspossen. Muss das bitte sein?

Ich will ehrliche und authentische Musik welche auch neutral und objektiv betrachtet wird. Auf Eintagsfliegen und künstlich hochgepushte Bands bin ich anfangs zu genüge reingefallen. Denn man stelle sich dies alles in einem fast schon biederen Rahmen vor. Kein Hahn würde groß danach krähen, es sei denn es wird gerade wieder eine Der-Unscheinbare-ist-der-Hit Welle durchs Land rollen.

Und genau die Wellen sind überbewertet. Wellen sind Hype und in der Ruhe liegt die Kraft. ;)