Montag, 30. April 2012

DCVDNS – 27.04.2012 @ Goldene Krone Darmstadt


Ja – einmal ist immer ein erstes Mal und heute war es – Pseudo Kiddies und Straßengangster ausgenommen – mein erstes Rap Konzert!

Was mitunter durchaus ärgerlich sein kann, war hier sehr erfreulich und zwar der Umstand, dass Termine in der Krone scheinbar wesentlich später anfangen, als es auf der Ankündigung verlautbart wird. Denn bei einem Start um 21 Uhr hätte ich fast 2,5 Stunden später wahrscheinlich das meiste schon verpasst. Und als arbeitender Mensch hätte ich somit blöd in die Röhre geschaut.

Aber so war alles ideal. Ich möchte vorab aber schon darauf hinweisen, dass ich - ausgenommen DCVDNS – absolut keine Gewähr geben kann, ob die Namenszuteilung zu 100% korrekt ist! Was mir schlichtweg fehlt ist einfach eine verfickte Running-Order. Und mit regionalen Rapgrößen kenn ich mich beim besten Willen nicht aus.

Mein Frage diesbezüglich unter der Ankündigung/Promotion des Events im Blogspot-Blog des Promoters RUGGED AUDIO wurde gelöscht (geht’s noch?!) und auf Facebook werde ich auch scheinbar ignoriert. Mir soll’s Wumpe sein, ich denk mir auf jeden Fall meinen Teil und es steht jeden frei auch seinen Teil darüber zu denken. Sollten sich also in Folge dessen, Fehler bei der Künstlerzuordnung geben, möchte ich mich hiermit entschuldigt haben und reiche den schwarzen Peter, nein werfe ihn einfach zum Stein zusammengeknüllt zur betreffenden Stelle weiter!

Wahlweise also einfach im besseren Wissen hier raus zugreifen:
Lokaler Support von EL RAY, NANOO, NOMIS & SilvR, DJ QUICKNESS & TOSH


Wenn mich also meine bemühten Recherchen nicht getäuscht haben, dann dürfte der erste Künstler El Ray gewesen sein. Das ganze erinnerte mich an einen mit Beats unterlegten Poetry Slam, vorgetragen von Serdar Somuncu. Das ganze war teilweise noch recht amüsant und traf einiges sehr genau, aber es war nicht immer verständlich. Das mag zum Teil daran liegen, dass weiter hinten von Seiten des Publikums andauernd gelabert wurde, aber auch so war nicht alles ganz klar. Da der Text und die Lieder aber mehr auf Verständnis denn die musikalische Komponente ausgerichtet war, war dies durchaus ein kleines Manko.
Und keine Ahnung ob es Teil der, falls doch dann recht bescheuerten Rolle oder einfach nur ein mieser Zug war – bei zu geringem Applaus und stetigen Zuschauerschwund das Mikro auf den Boden zu knallen und sich zu verpissen. Naja, ich fand den Abgang schwach, ob gewollt oder nicht.

Danach kamen voraussichtlich und wenn mich nicht alles täuscht Nomis & SilvR, welche dann doch um einiges mehr überzeugen konnten. Die Lieder waren größtenteils in Doubletime, dazu addiert man den Faktor Livekonzert und knallt das Ganze einem Laien vor die Nase und Überraschung, Überraschung: Ich hab nicht wirklich was verstanden.
Aber das war okay, die meisten Lieder waren auch so gute, launige Nummern und bis auf ein paar wenige Ausnahmen hat mich das zu unterhalten gewusst. Zwischendrin bin ich nur mal 10 Minuten raus um was zu essen, ansonsten hat mich nix verjagt.
(An der Stelle möchte ich anmerken, dass ich grundsätzlich Doubletimes schon verstehen kann und mehr Rap höre als man mir ansieht und meiner Freundin lieb ist *g*)


Der Andrang war groß
Am Ende gab es noch sehr nettes Beatboxen mit keine Ahnung wem und naja dann kam DCVDNS und ich dachte erst: „Fuck, der kann doch nicht so schnell fett geworden sein.“ War er auch nicht, denn wenn ich einem kurzfristigen Gesprächspartner glauben schenken darf, war dies Genetikk welcher als Backup MC oder was auch immer fungierte. Dieser trat als Anwalt von DCVDNS auf und hielt das Publikum an, nicht zu klatschen, hüpfen oder sonst irgendwie groß Spaß zu haben und Begeisterung zu zeigen. Und dann kam DCVDNS und das ganze fing gleich mit „Mein Mercedes“ an.

Ich hab mir jetzt nicht gemerkt, welche Songs alle gespielt wurden, viel einfacher wäre es nämlich, aufzuzählen was NICHT gespielt wurde. Im Großen und Ganzen war es schlichtweg fast alles vom Album „Brille“ plus „Pimp Yannic“. Mehr gibt es ja auch sowieso noch nicht…

Wichtiger ist also die Frage, wie funktioniert der Egozentriker live. Primär ist es ihm wenig überraschend egal wie viele Leute kommen (die Ansage hatte er laut anderen Konzertberichten auch anderswo schon gemacht), er betont regelmäßig dass er den Text des folgenden Liedes nicht gut kann, kündigt es an wenn er Wasser trinkt; was er zugegebenermaßen oft macht und bringt Aussagen wie „meine Stimme ist nicht mehr gut. Ich hör jetzt auf. Die Gage hab ich eh schon.“

Primär braucht er Genetikk live, er wäre sonst der einzige und erste gleichzeitig rappende und wassertrinkende Rapper der mir bekannt ist. Bei Liedern mit features hatte ich leider etwas meine Bedenken, weil es sich teilweise doch etwas nach Band anhörte, dass dies nicht der Fall war – wurde unter anderem bei dem Song „Du machst dir keine Gedanken solange die Nutella nicht nach Scheiße schmeckt“ klar, da war er nämlich zu langsam!
Der Schuss fällt am Ende der Strophe und nicht mittendrin, habe mir das Album oft genug angehört um dies zu wissen.

Generell ruhte dem ganzen Auftritt eine Erwartung einer lustigen Situation inne, denn irgendetwas Normales kann man ja bei diesem im Internet aufgebautem Image nicht erwarten. So durfte ein Doppelgänger (Anreize dazu gab es vorab durch die Ankündigung eines Freischnapses) auch kurz auf die Bühne um mit einem „Musst du dich dauernd so wichtig machen“ wieder runter geschickt zu werden. Gegen Ende versteigerte er seine CD’s mit Autogramm für 20-32€ was wohl unter das Wuchergesetz fällt - ich hab gerade mal 16€ im Laden gezahlt! Aber das Ganze hatte seinen Witz und am Ende kam noch ein „Wenn ihr unbedingt Fotos machen wollt, dann schnell. Ich bin langsam müde.“ – und zack war die Bühne voll.

Ich harrte 15 Minuten passiv da rum und präsentiere hiermit stolz ein Beweisfoto welches ich mit allen Regeln der Kunst bearbeiten musste, damit man überhaupt etwas erkennt. Dabei ging leider die Farbe flöten, aber besser konnte ich das nicht malen…

DCVDNS und ich

 Insgesamt gelungener Auftritt und der Abend war echt ganz in Ordnung.
Und jetzt noch ein paar Hates von allen Rappern weil ich keine Ahnung habe und von allen Metalheads weil ich Rap höre und der Eintrag ist fertig. Tadaaa…

Freitag, 20. April 2012

Ragnarök Festival 2012 – 13/14ter April @ Stadthalle Lichtenfels


Da meine Perle noch ein paar Vorlesungen besuchen musste, konnten wir erst am Nachmittag mit dem Leihwagen drauf lostuckern und hatten hauptsächlich nur ein Ziel: Agalloch nicht verpassen! Das stärkere Line-up gab es sowieso am Samstag und somit konnte auf die ersten Bands verzichtet werden.

Die „geschulten“ Verkehrskadetten gaben mir dann schon die erste Antwort, die ich nicht hören wollte. „Parkplätze sind schon alle voll, EDEKA Parkplatz kann dieses Jahr nicht geparkt werden, keine Ahnung wo’s noch was gibt. Irgendwo in der Stadt gibt es ein Parkhaus ansonsten bla…“
Gut mit dem Leihwagen wollte ich sowieso nicht durch den ganzen Schlamm fahren, aber Parkhaus irgendwo? Mit dem ganzen Gepäck? Zum Glück gab es neben dem EDEKA Parkplatz noch einen ALDI und LIDL Parkplatz (die ganze Palette an Schleichwerbung ist jetzt hoffentlich bald durch) und auf letzterem postierten wir uns.

Da wir es in weißer Voraussicht eventuell etwas frostig im April finden könnten und absolut kein Geld mehr für ein bonziges Hotel vorhanden war, hatten wir noch ein Schlafhallenticket gekauft. Die Bilder und Berichte der letzten Jahre ließen mich zwar erschaudern, aber gut. Auf die Nachfrage, wie es denn mit den Plätzen in der Halle aussieht und ob auch jeder garantiert einen Platz bekommt oder ob einfach mal wahllos weiter Tickets verkauft werden, folgte die zweite nicht unbedingt herbeigesehnte Antwort.
„Keine Ahnung, muss jeder halt für sich selber sorgen.“ – na dann. Zurück zum Auto, Isomatten und Schlafsäcke geschultert und zurück in der Halle einen relativ bescheidenen Platz nahe der Tür, mittig im Raum gefunden. Aber dazu später mehr…

Nach allem hin und her und bli und bla, war es dann in der Tat schon kurz vor spät und folglich rein in die Halle. Lasset die Spiele beginnen.

Rabenschrey dudelten schon belanglos vor sich hin und wir sicherten uns einen 1A Platz in der zweiten Reihe für Agalloch. „Live“ gesehen ist daher wohl etwas übertrieben und generell hat es die Vorband der erwarteten Band immer schwer, bzw. ist fast immer scheiße – aber; wäre ein Hüne vor mir gestanden, hätte ich auch nichts gesehen und gut waren sie beim besten Willen auch nicht.

Daher warten auf Agalloch und die rissen sofort sämtliche Härchen auf meinem Arm aus dem Tiefschlaf. Besser kann man nicht starten und …
ABER!
… und hier könnte ich mich tierisch über die Rücksichtslosigkeit und Ignoranz etlicher Besucher aufregen. Wir standen Händchenhaltend und schirmten somit unseren Platz eigentlich recht gut ab, aber mit welcher Dreistigkeit und Härte sich da unter anderem ein ca. 2 Meter großer Mann vor uns schiebt ist ohne gleichen. So gut wie jeder kann zumindest locker über meine Freundin sehen, aber die Arschlöcher stellen sich direkt davor hin! Diese 40cm mehr Nähe zur Bühne ändert für diesen auf jeden Fall kaum etwas an der Sicht, umgekehrt schon. Ich sehe da übrigens dann auch nichts mehr, aber hab zumindest noch Möglichkeiten, anderweitig auf die Bühne zu spähen. Auch ein permanentes „Wenn-meine-Haare-sowieso-schon-überragend-lange-sind-dann-hau-ich-sie-auch-jedes-mal-beim-Bangen-extra-weit-nach-hinten“ kotzte nur noch an. Hätte ich mich nur halb so intensiv mit dem Kopf bewegt, wären wir alle 5 Sekunden übel zusammengekracht. Auch toll sind die Leute, welche sich nach ganz vorne hinstellen und dann offensichtlich keine Lust auf das Konzert haben.


Und diese Veranstaltung ist bei weitem nicht so groß, als dass man sich zwei Bands vorher anstellen müsste. Wir haben es mehrmals ohne Drängeln mühelos geschafft, von der zweiten Reihe rüber zur nächsten zweiten Reihe zu laufen. Stattdessen wird am Stück gelabert und rumgehampelt. Geht sonst wo hin, aber verpisst euch dann bitte aus der ersten Reihe! Addiert man noch angezettelte Moshpits (bei Agalloch?!!!!), übertriebenes Dauergedrücke von Hinten, aufdringliche Pseudolesben mit dem Drang sich an einem zu reiben und dabei die Finger in fremde Hosentaschen zu stecken; ein NO-GO ohne Ende (angesichts der Häufigkeit von Diebstählen erst recht!) - und last but not least. Behinderte Crowdsurfer, welche einem die Stiefel ohne Vorwarnung beinah in den Nacken klatschen.

Es ist daher wohl kaum verwunderlich, dass ich von der Band so gut wie gar nichts mitbekommen habe und von Genuss nicht annähernd die Rede sein kann. Genau aus diesem Grund werde ich auch eine Grundsatzdiskussion starten, weil mich einiges an der Szene doch ordentlich anfickt!
Agalloch haben sicherlich eine großartige Leistung abgeliefert, aber leider waren die Umstände beschissen.

Mit den sehr umstrittenen Varg welche für Borknagar einsprangen ging es weiter und da uns die Idiotendichte auch hier vor der Bühne zu groß war, ging’s mit einem Bier ab auf die Tribüne. Und was soll ich groß sagen… - sie waren zwar nicht großartig schlecht oder so, eigentlich war der Auftritt ganz annehmlich, aber ich kann die Band absolut nicht ab. Vor allem das inzwischen extrem links gerichtete „Gegen Nazis“ Geseier kauf ich dem Thor Steinar und Absurd Sympathisant so was von gar nicht ab! Hätten sie Eier in der Hose, würden sie zu dem stehen was sie denken und meinen. Aber nein, die Labels und Auftritte und bla… - dafür tu ich doch ganz anders und genau so etwas sind für mich rückhaltlose Kommerzschlampen. Punkt!

Denn Auftritt taten wir uns daher völlig unüberraschend nicht ganz an und wir shoppten unsere Geldbeutel leer. Zwei Agalloch Hoodies und zwei Agalloch Doppel-LP’s + eine Drei LP starke „Box“ sprangen gemeinsam für uns raus.
Fuck ich brauch jetzt wieder G-E-L-D! Ich hätte mich wahrscheinlich für alternative Geldverdienste mit den Securitys kurz schließen sollen, aber dazu später mehr. (Nicht meine Schuld, dass der Text so abartig in der Länge ausarten muss^^)

Wir verbrachten dann viel Zeit irgendwo und gingen schlussendlich schlafen, bzw. versuchten es. Können die Penner eigentlich mal die Klappe halten, wenn Leute in der SCHLAFhalle auch SCHLAFEN möchten?
Die Nacht war auf jeden Fall kurz und hart (die Billigisomatten hatten absolut keinen Effekt und landeten bei der Abreise auch verdient im Müll!) und alter mein Rücken!!! Der Besuch bei OBI war unumgänglich um uns zumindest Kissen zu kaufen…


Da ich unbedingt die zweite Band sehen wollte, waren wir auch schon wieder früh in der Halle und beobachteten zuerst aus dem Publikum Thurs. Der Auftritt lässt sich am ehesten mit einer Autofahrt bei Sonnenschein durch eine Allee beschreiben. Qualitativ so hin und her und im Schnitt gesehen dann doch nur so naja, belanglos eben. Und kann irgendjemand dem Bassisten(?) mal sagen, er solle nicht so übertrieben und unpassend abgehen?


Wie dem auch sei, Sycronomica verfolgten wir von der Tribüne aus und auf diesen Auftritt hatte ich mich besonders gefreut. Das rührt daher, dass diese auf dem zweiten Konzert meiner nun schon „langjährigen“ Konzerthistorie absolut zu überzeugen wussten und ich dies großartig fand. Aber was zur Hölle war das bitte? Erstens war der Sound dermaßen hundsmiserabel, dass der Tonmischer mitsamt allen Beteiligten mit leeren Trinkbechern gesteinigt gehört, zum Zweiten fand ich das Songwriting einfach gruselig wahllos und zusammen gewürfelt. Entweder ich war damals hackevoll oder einfach nur im falschen Film. Denn das ging mal gar nicht und sollte sich irgendwann, dass live gedrehte Video für irgendeinen Videoclip zu irgendeinem Song im Netz wieder finden lassen, stellt euch das Ganze einfach in abartig schlecht vor. Dieses überdrehte, viel zu laute Quietschen der Gitarre, die so was von falsch klingenden Clean Vocals, schrecklich – zu Hilfe! Dementsprechend enttäuscht verließ ich recht schnell die Halle…

…und kam leider viel zu spät zurück. Denn die 1,5 Lieder welche ich von XIV Dark Centuries aufschnappte waren sehr, sehr vielversprechend und machten Lust auf mehr. Aber da war das ganze Spektakel auch schon wieder vorbei und so tangierte ich nur latent einen wahrscheinlich großartigen Auftritt.

Dafür nahm ich die volle Ladung Wolfchant mit, welche einen mit sympathischen, bayrischen Ansagen begrüßten. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich groß dazu sagen soll. Der Auftritt war in meinen Augen absolut gelungen und gehört für mich zu den positiven Erlebnissen. Er wirft mich nicht vor Großartigkeit aus der Bahn, aber wenn alle Auftritte zumindest nicht unter dieses Niveau fallen würden, könnte man in Zukunft auf die Ausfälle ganz verzichten. Ganz gegen Ende störte kurz das Getrommel von neben an, als Dark Fortress übermotiviert schon ihren Soundcheck starteten.

Aber sie bekamen ihren Auftritt und ließen die Halle gefühlte 10° kälter werden. Und für mich war dies, der Auftritt des Tages, des Festivals schlechthin. Eine Black Metal Band tut sich nicht sonderlich schwer damit, lächerlich zu wirken, wenn die hochkomplexe Balance aus Boshaftigkeit, Grimmigkeit, Authentizität, Leistung und Ernsthaftigkeit maßlos aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Selbst blutspuckende Bestien sind zwar nett, aber mal ehrlich – wer nimmt diese Show für bare Münze?
Und hier hat einfach alles gepasst, das Corpsepainting hat 1A ausgesehen, die Vocals waren abartig böse und mächtig, nichts war aufgesetzt und das Ganze für mich sogar besser als die Alben. Mit denen hab ich mitunter Anlaufschwierigkeiten, aber hier hat alles in einem Rutsch gepasst. Sehr, sehr starker Auftritt!

Fejd waren da gleich um Welten ruhiger und ihr Auftaktsong namens „Offerrök“ war der Ohrwurm schlechthin. Ich hab absolut keine Ahnung was die da singen, aber könnte den ganzen Tag den Refrain mitsingen in dem ich komische, fiktive Wörter bilde. So war der Auftritt sehr stimmungsvoll, gut gelaunt, freudig und gesellig – aber dieser permanente Fröhlichkeitszustand war auch zeitgleich seine Schwäche. Es gab kaum Höhen und Tiefen, die Songs ähnelten sich auf Dauer viel zu sehr und so macht das Ganze kurzfristig ordentlich Spaß, aber für eine Dauerbeschallung ist dies viel zu wenig.


Die nächste Band verpassten wir – wahrscheinlich hatten wir Hunger und stießen bei Skyclad wieder dazu. Keine Ahnung warum die vom Publikum dermaßen heftig gefeiert wurden, für mich war das nur ein nervtötendes Geklimper und Rumgegeige. Gefiel mir absolut gar nicht und wurde daher konsequent umgangen.

Absu schepperte munter drauf los während wir draußen überteuerte Nudeln aßen und generell wird es wohl niemanden überraschen, wenn wie üblich das Essen recht billig in der Qualität und teuer im Preis war.

Gesehen haben wir dann wieder Einherjer und die waren irgendwie recht cool. Das Konzert hatte in meinen Augen eine recht große Bandbreite, von epischen Gesängen zu mitunter sehr ungewöhnlichen, kauzigen Vocals. Zwar war nicht alles Gold was glänzte, aber der Auftritt war im Großen und Ganzen recht stark…
ABER!
… die Band, das Publikum und alle hätten es verdient gehabt, auch NUR Einherjer zu hören. Keine Ahnung welch egozentrischen Arschlochtripp Moonsorrow geritten haben, mit dem Soundcheck schon beim zweiten Lied von Einherjer zu starten und konsequent eine Stunde lang massiv zu stören. Keine Ahnung ob der Tontechniker taub war, aber ich hätte Moonsorrow eiskalt und so was von den Saft abgedreht. Wir saßen recht mittig hinten auf der Tribüne und andauernd hörten wir, wie Moonsorrow dazwischen trommelt und spielt. Das war extrem störend und macht man einfach nicht.

Folglich hatte ich auch nicht mehr sonderlich viel Lust auf Moonsorrow, weil sie sich jeglichen positiven Kredit vom Konzert neulich in Aschaffenburg somit absolut zerstört haben. Denn arroganter Weise brauchte Moonsorrow dann keinen Soundcheck. Nein! Moonsorrow brauchen keinen Soundcheck. Moonsorrow lassen die Bühne 10 Minuten lang leer stehen und blenden lieber die Zuschauer mit den behindert grellen Scheinwerfern. Moonsorrow kommt auf die Bühne und der Sound sitzt – NICHT! Denn trotz der Unverschämtheit, einer Band mit dieser Aktion den Auftritt kaputt zu machen, waren die Vocals Anfangs wesentlich zu leise.
Alles in allem war der Sound um einiges weniger dreckig sondern epischer als in Aschaffenburg, trotzdem waren sie dort besser und überhaupt hab ich keine Lust die Band nach so einer Arschlochaktion bezüglich diesem Abend irgendwie zu loben…

Wir gingen dann recht früh zu Stein und versuchten zu schlafen, was dank den aufmerksamen und zuvorkommenden Mitfestilanten natürlich hervorragend funktionierte. Als ob – die Egomanen campten mit Stühlen dort die ganze Nacht und ach fu einfach…
Zum Glück konnten wir somit aber den Machenschaften der Security entgehen, welche um 3 Uhr Nachts vom Gelände flogen. Genau, die Securitys!

Ich persönlich hatte keine Probleme mit den Securitys – sie waren zwar scheißunhöflich und unfreundlich und skandierten verbal oder durch Haltung offen, dass sie absolut keine Lust auf dieses Festival hatten und passten auch optisch 0 dazu, aber okay.
Im Nachhinein erfuhr ich von räuberischer Erpressung, Beleidigungen, Drohungen, Gewaltanwendungen und sonstiges seitens der Sicherheitsfirma. Und das äh… geht überhaupt nicht! Das Statement der Firma dazu ist eine Sauerei allererster Güte, aber immerhin scheint der Veranstalter da was unternehmen zu wollen. Weil so was kann sicherlich den Spaß verderben.


Alles in allem trotz einiger Tiefen ein gelungener Festival Auftakt für das Jahr 2012.


Grüße entfallen an dieser Stelle aufgrund fehlender Menge besonders grüßenswerter Menschen, viel mehr nutze ich diese letzten Sätze um dem leider auf dem Festival verstorbenem, 27-jährigen Mann zu gedenken. Ruhe in Frieden!

Mittwoch, 18. April 2012

Kommende Posts...

... momentan bin ich bestrebt, den Konzertbericht über das just stattgefundene Ragnarök Festival zu verfassen, allerdings komme ich gerade nicht wirklich vorran. Genau genommen bin ich eigentlich noch viel zu sehr kaputt um die dafür benötigte Zeit in Einklang mit meiner Arbeit zu bekommen. Der Schlaf an diesem Wochenende war - wenig überraschend verschwindend gering.

Den Termin für das CD Review versuche ich einzuhalten, aber ich habe das Gefühl, dies alles ein wenig nach hinten verschieben zu müssen. So viel sei verrraten, es wird um eine britische Indie Rock Band gehen, welche doch relativ bekannt sein dürfte.

Aufgrund einiger sehr ärgerlichen Vorkomnisse, vor allem auf dem Festival bezüglich der Besucher (Security ist ein anderes Kapitel *g*) und allgemein in der Metalszene, schwebt mir eine Art Grundsatzdiskussion bzgl. Verhalten, Anstand, Moral, Rücksicht, Respekt und sonstige, scheinbar verloren geglaubter Begriffe im Kopf umher.

Ich wäre sehr erfreut, wenn sich hier auch Leser in den Kommentaren zu Wort melden würden und ihre Sicht der Dinge kund tun würden. Denn vielleicht liege ja auch nur ich falsch, vielleicht bin ich verklemmt, spießig oder aus der falschen Zeit.
Aber es gibt einige Punkte, welche für mich persönlich ein absolutes No-Go sind!

Die Idee eines ellenlangen Textes weich ich momentan in Hinsicht auf viele kleine Punkte auf, welche auch besser seperat diskutiert werden könnten.

Auf jeden Fall hab ich da noch einiges vor und zähle und hoffe da vor allem auf euch!

Freitag, 13. April 2012

Das wird ein Fest...

... voller Vorfreude und Aufregung fangen just die ersten und zugleich letzten Vorbereitungen für mein erstes Festival im nicht mehr ganz so jungem Jahr 2012 an.

Nach Lichtenfels zum Ragnarök führt die Reise, das ganze fängt in gut 2 Stunden an und ich bin noch gut 250km davon entfernt. Jahaaaa... die letzten Wecken werden belegt, die Stiefel sind eingeschmiert und eingelaufen, das minimalistische Gepäck soweit gepackt, Küche und Wohnung muss noch gesäubert werden, dass ich bei meiner Rückkehr und gleichzeitigem Ende des wohlverdienten Urlaubs, nicht vor dem Chaos steh und... - kurz vor 15Uhr das Mietauto abholen, zurück fahren, alles mitnehmen und nichts vergessen, Freundin einsammeln und 3 Stunden lostuckern.

Ich hoff auf jeden Fall ich komm noch rechtzeitig zu Agalloch an!!
Sollten die ihre raren LP's welche auf ebay für astronomische Summen vertickt werden verscherbeln, würd's mich besonders freuen.

Ansonsten freu ich mich total, mein Körper lechzt nach lauter Musik und legendären Tagen. Und es ist wieder da, dieses Kribbeln... - wird hoffentlich saumäßig toll. ;)

(Den Gedanken an einen bierüberfluteten und vollgekotzten Boden in der Schlafhalle klammer ich mal aus)

Dienstag, 10. April 2012

Dying Humanity - Fragments of an incomplete Puzzle (2009)


Dying Humanity und ihre zweite Langzeitscheibe namens „Fragments of an incomplete Puzzle“ sind die nächsten Kandidaten, welche zur Bewertung anstanden. Vorab sei gesagt, dass ich dieses Album kostenlos bei einem Privatkauf dazu erhalten habe und nur in der Promo Form, sprich Plastic PVC Sleeve mit einseitigem Booklet besitze. Das heißt wiederum, dass der Punkt „Cover“ inklusive Ausstattung faktisch überbewertet, da nicht vorhanden und einzig und allein subjektiv ist. Aus Fairness, werde ich diesen Aspekt nur halb bewerten. Immerhin muss eine Band mit in der Regel kostenlosen CD’s den „Kunden“ nicht mit Ausstattung imponieren, noch kann man dies bei solch sensationellen Preisen von 0€ erwarten. So weit es meine Vorabrecherchen ergeben haben, soll dies ein Konzeptalbum sein. Da ich aufgrund der minimalistischen Ausstattung aber kein Booklet besitze, kann ich auf diesen theoretischen Pluspunkt leider nicht eingehen, da ich dies de facto – ohne externen Hinweis, nie im Leben mitbekommen hätte und könnte.
Der überlangen Einleitungen zu genüge kommen wir nun, ganz dem Stil des Album folgend, kurz und knapp jeweils zum Punkt:

„Catch The Puzzles“ schallt sich das Intro, welches unspektakulär und melodiös mit lauter werdenden Gitarren beginnt um nahtlos auf das mit Volldampf startende „Internal Decay“ umzuschalten. Da es seinen Zweck erfüllt sind 6 Punkte für dieses kurze Intermez
zo vollkommen verdient.

Besagter Song präsentiert sich als quicklebendiger Bastard aus Death Metal und latenten Grindcore Einflüssen. Was den Song in meinen Augen auszeichnet, sind die sich somit ergebenden gesanglichen Abwechslungen. Tiefe und hohe Growls bis hin zu kurzen Piq Squeals, welche gelungen und nicht nervig eingesetzt sind, lassen das ganze viel variabler und offener erscheinen. Ein vermeintlich ruhiger Zwischenpart in Form eines Gitarrensolos tut sein übriges und ich steh total auf den drückenden, fetzenden Bass, welcher die Breaks mächtig untermalt. 7,5 Punkte

Worth Of Human Life“ lässt den Hörer ebenfalls nicht zu Ruhe kommen sondern brettert gleichermaßen drauf los. Schöne Gitarrenmelodien und Läufe lassen das ganze nicht langweilig werden und verhindern gleichzeitig den Eindruck, eines hochtechnischen Geschrammels, welches sich tatsächlich auf einem ordentlichen Niveau befindet. Der Song sitzt. 7,5 Punkte

„Sick Desire - Dead Aim“ fängt wenig überraschend auch gleich bei Tempo 100 an, besitzt einige Double Base Parts, geht aber nicht ganz so leicht ins Ohr. Gegen Ende wieder ein verzerrtes Ausklingen der Gitarren. 6,5 Punkte

Die „Bitch“ greift dies dankenswerter Weise für gefühlte 0,5 Sekunden noch auf und unterbricht dieses „Ausklingen-Vollgas-Ausklingen-Vollgas“-Schema. Ansonsten hat auch dieses Luder kaum Erbarmen und fackelt einfach alles ab. 6,5 Punkte

Die absolut willkommene Ruhepause liefert „Make Them Forgotten“. Allerdings finde ich dieses Geklimper fiel zu belanglos und so ist leider nur ein, wenn auch gut gesetzter, Lückenfüller. 3,5 Punkte


„Perversion For Defenceless Victims“ macht dafür genau da weiter, wo wir kurzfristig unterbrochen wurden. Das Lied macht nicht viel mehr falsch als die Songs zuvor, bleibt aber gefühlt leicht hinter seinen Möglichkeiten. Kommt mir auf jeden Fall just so vor. 6 Punkte

Mehr gibt es nicht, da für Promo-CDs
nicht unüblich, auch nur halb gewichtet.

Erschienen bei Maintain Records
EAN: 4260141645416
Katalog-Nr. nicht vorhanden
Es folgt der Namen gebende Titelsong „Fragments Of An Incomplete Puzzle“ und mich beschleicht das leise Gefühl, nur noch marginale Höhepunkte zu erleben. Das Album war bislang erstaunlich gut und frisch, aber es fängt leider an sich zu überholen. 6 Punkte

Failing Existence“ macht da leider auch kaum eine Ausnahme. Die kraftvollen Breaks kombiniert mit der mächtigen Double Base und einem ruhigen Zwischenpart lassen zumindest wieder auf ein progressiveres Songwriting hoffen. 6,5 Punkte

„Instinct“ fängt mit verrückteren Vocals an und donnert death-lastiger drauf los. Das wirkt zumindest kurzfristig abwechslungsreich und genau das braucht das Album gerade. Da der Song nicht übermäßig lang geht, geht dies auch auf. 6,5 Punkte

Da mir zwischendrin die Worte ausgehen um Nuancen noch irgendwie groß zu reden sei gesagt. „Vicious Silence“ brettert seine 3 Minuten ordentlich durch. Fertig. 6 Punkte

A Sleaze And A Shame“ lässt sich mit gut 10 Sekunden ungewöhnlich viel Zeit, bis das Schlagzeug wieder heiß läuft und ansonsten sagen mir hier auch endlich wieder die Riffs mehr zu, auch die Rhythmik der Vocals gefällt. Der Song fadet schön aus, überschneidet sich aber ca. 5 Sekunden mit dem Outro des Albums und das finde ich persönlich nicht so dufte. 6,5 Punkte

Das hört auf den Namen „Annul The Fragments“ und kann es auch nicht sein lassen, noch ein paar Sekunden vom vorherigen Song im Hintergrund mitzunehmen. Wäre alles kein Problem, würde hier nicht so eine konträre Stimmung jeweils erzeugt werden. Wohlwollend: 4,5 Punkte


Fazit:
Trotz der Tatsache, dass diese Unterart des Metals nicht 100%-ig meine Baustelle ist, weiß mir das Album überraschend zu gefallen. Dying Humanity klingen zum Glück nicht wie der Kross der Bands sondern geben sich ernsthaft Mühe. Für die Spitze dürfte es dennoch (noch) nicht ganz damit reichen. Stichpunkt Innovation ist hier sehr zweischneidig. Ich finde die Scheibe weder langweilig noch belanglos, sie hat ihre Höhen und Stärken und trotz der Tatsache, dass sie Spaß machen kann, wiederholt sie sich auf ihre eigene Art und Weise. Die Songs im mittleren Teil oder gegen Ende sind nicht schlechter als die Ersten, aber man gewöhnt sich, wenn auch auf angenehme Art und Weise, zu sehr daran.
Das Cover schließt sich dem an, nicht schlecht – aber auch nicht herausstechend oder wichtig!
Reinhören dürfte aber kein Fehler sein und ich glaub durchaus, dass sich da noch einiges tun kann.



Gesamtergebnis: 6,26* 5,81

Gesamtspielzeit: 32:53
Durchschnittsdauer: 2:31
= halbe Wertung für Song 1 und Song 6

Liedqualität: 6,23 (3x)
[(0,5*6) + 7,5 + 7,5 + 6,5 + 6,5 + (0,5*3,5) + 6 + 6 + 6,5 + 6,5 + 6 +6,5 + 4,5] / 12 = 6,23
Cover: 6*  3,88 (0,5x)
Cover: 6
Lyrics: 0/13 = 0 + 3 = 3
Aufmachung: 3,5
Abwechslung: 6,5 (1x)

*Änderung aufgrund der neuen Bewertungsrichtlinien!

Sonntag, 8. April 2012

iTrend: Vegan Black Metal Chef

Oki doki, heut gibt es im wahrsten Sinne des Wortes ein Schmankerl der exquisiten Art, welche beweisen:
Kochen ist verdammt nochmal Black Metal und Vegan irgendwie auch. Wer also kein Problem damit hat, auf sein Grill samt Tonnen an Fleisch zu verzichten, wer auf witzige, individuelle und erstaunlich einfache Kochstunden mit musikalischer Untermalung steht - dem sei der Vegan Black Metal Chef wärmstens empfohlen.


Eine englische Reportage:




Hier mal seine neuste Kreation:




Mehr davon gibt es auf seiner Homepage: http://veganblackmetalchef.com/
Eine verdammt witzige Idee, welche man sich zumindestens mal anschauen sollte. ;)




Mittwoch, 4. April 2012

NEU: Der Blogger Terminplan!

Ich hatte es auf etalusicore bereits angekündigt, jetzt wird die Ankündigung aber "global" und konkret. Bislang war es sehr ungewiss und wage, wann was genau erscheint, aber zumindestens das "Kerngeschäft" sollte in meinen Augen terminlich vorhersehbarer sein.

Bei "[M³]-Etalusicore" sind CD Reviews der reguläre Anteil, bei "Les um dein Leben" sind es die Buchreviews und bei "Das ist doch Korinthe wie Rosine" ist es halt irgendwas...
Sonstige Extras (Konzertberichte, Kontroversen, Meinungen etc. pp.) ist lediglich unregelmäßiges Beiwerk. D.h. diese Kategorien werden auch in Zukunft beliefert, allerdings mache ich mich da nicht auf ein Datum fest.

Mein ambitionierter Terminkalender sieht nach jetztigem Stand wie folgt aus:

04ter Tag des Monats: Buchreview auf "Les um dein Leben"
10ter Tag des Monats: CD Review auf "[M³]-Etalusicore"
16ter Tag des Monats: Buchreview auf "Les um dein Leben"
22ter Tag des Monats: CD Review auf "[M³]-Etalusicore"
28ter Tag des Monats: Blogeintrag auf "Das ist doch Korinthe wie Rosine"


Das ist wesentlich straffer als es aussieht und wer nur einen Blog davon verfolgt, sieht so wenigstens wo und wann ich sonst noch schreibe, d.h. es wird somit auch transparenter woran ich gerade arbeite oder arbeiten "sollte".

Natürlich können äußere Umstände, Schreibblockaden oder sonstiges Unlustempfinden den ganzen Rythmus empfindlich stören *g* - aber das ganze werde ich in einer Art "Live-Ticker" festhalten. Das ganze sollte sich dann auch nur maximal um einen Turnus verschieben, d.h. bis auf letzteren Blog um lediglich 2 Wochen. ;)

Montag, 2. April 2012

Metal Firestorm 2012 – 30. März @ Aschaffenburg Colos-Saal


Würde ich den ganzen Tag ordnungsgemäß von vorne aufrollen, müsste ich mich erst einmal hierauf beziehen, etliche Carsharing und Mietwagenszenarien durch den Kopf gehen lassen, um nach einer umständlichen Anmeldephase und zeitlich knapper Kartenbestellung mit Tickets zum selber ausdrucken; über verzweifelter Autosuche, Bedienung, Anfahrt und blaaa auf den Punkt zu kommen. Daher spar ich mir die Details und leg sofort los.

Auf nach Aschaffenburg hieß die Devise mit meinem persönlichen Headliner namens Communic.

Den Auftakt bildeten Scar of the Sun, welche laut der Zusammenfassung ihrer Biographie glasklar Gothic Metal, Doom Metal, Melodic Death Metal und Progressive Metal spielen, also irgendwie alles wie meine Freundin treffend sarkastisch vorab bemerkte.
Und ehrlich gesagt hab ich auch keine Lust, gesehenes irgendwo einzuordnen, sonst müsste ich das Ganze noch mit Sätzen von härterem Postrock ergänzen um im Endeffekt sowieso zu dem gleichen Ergebnis zu kommen. Es reißt absolut nichts und die lichten Momente, in denen mal mehr gegrowlt wurde, rettet den Auftritt nicht vom belanglosen Mittelmaß. Ein permanentes Highlight gab es aber dann doch noch! Zwar ganz hinten sitzend versteckt, holte der Dummer diverse Bodyworkoutübungen nach und musste alle paar Schläge theatralisch prüfen, ob seine Drumsticks noch gerade sind. Abgesehen von dieser sehr unkonventionellen dennoch taktsicheren Art und Weise das Schlagzeug zu bedienen, leistete sich die Band technisch gesehen keine großen Fehler, aber hatte leider nicht wirklich gute Songs in Petto, welche sie irgendwo ganz tief in der Hirnrinde festsetzen konnten.
Und DOOOOM war gottverdammt noch mal NICHT dabei – als Doomfanatiker fand ich leider keine „many elements and influences; from gothic and doom atmospheres to […]“ und war daher aus Prinzip enttäuscht. Tzzzz…

Für mich sehr überraschend betraten umgehend Communic als Zweite die Bühne und legten einen von vorne bis hinten perfekten Auftritt ab. Was mich ein klein wenig störte war die Tatsache, dass man den Opener „A Wayward Soul“ mit einem Intro vom Band beginnen musste. Natürlich war der Auftritt danach Live, aber eine inaktive Band bei einsetzender Musik, welche auch in der Regel von der Band gespielt wird, also nicht mit epischen Soundeffekten verglichen werden kann – finde ich persönlich nicht sehr toll. Dass das Ganze nicht beim ersten Anlauf funktionierte sondern ein zweites Mal wiederholt werden musste, machte das Ganze nicht besser. Es folgte „Destroyer Of Bloodlines”  auf „Facing Tomorrow“, bevor man mit „Communication Sublime “ mal das Album wechselte. Mit dem etwas längeren Song “Ravens Cry” und „Flood River Blood“ war der Auftritt dann auch leider schon zu Ende. Im Hinblick darauf, dass vor kurzem das vierte Album veröffentlicht wurde, kann ich schon verstehen, dass der Schwerpunkt der Songauswahl auf eben jenem Album lag, aber 4 von 6 Liedern bei 4 Alben finde ich leider etwas zu sehr darauf orientiert.
Auch meine utopische Erwartungshaltung – live muss(!) das noch tausendmal geiler klingen – mag bei dieser hammermäßigen Veröffentlichungsqualität vermessen gewesen sein.
Denn wirklich falsch gemacht haben Communic nichts, Oddleif ist und bleibt ein Ausnahmesänger und ließ keine Gelegenheit zu, daran auch nur zu zweifeln. Ein absolut gelungener, nur viel zu kurzer Auftritt einer sympathischen Truppe.



Den Bruch der kompletten Stimmung von Communic zu Týr fand ich extrem hart. Hier wäre auch die passende Stelle um zu erwähnen, dass es hier keine ewig langen Verzögerungen, nie enden wollende Soundchecks oder ähnliches gab. Eine Band war fertig, zack stand 10 Minuten später die nächste Einsatzbereit schon auf der Bühne und der Sound saß! So gesehen eine starke Leistung der Location, der Bands, des Soundmanns oder von wem auch immer.
Aber von der Tiefe und Melancholie Communics in so kurzer Zeit auf das fröhlich, folkige, Pagan/Wikinger Gedudel von Týr zu wechseln ist mehr als nur eine 180° Drehung in unverschämt kurzer Zeit. Aber zum Glück konnte ich mich schon spätestens beim zweiten Song akklimatisieren. Da ich wusste was mich erwarten würde, immerhin sah ich die färöerischen Recken erst vor kurzer Zeit, dachte ich, recht schnell in besagte Stimmung kommen zu können. Zum Glück gab es diesmal keine Störgeräusche, aber irgendwie wirkte der Auftritt auf mich zu routiniert. Es gab 1-2 stark dargebotene Songs, eine lustige Ansage und Plauderei über Affenärsche (Aschaffenburg) – aber sonst nichts wesentlich besseres, als Mitte November in Mühltal. Diesen Auftritt damals fand ich um einige Punkte besser und ob es an dem diesmalig abstinten Trinkverhalten lag, lass ich mal offen im Raum stehen. *g*

Nach nicht viel mehr als 2 Stunden waren die ersten 3 Bands schon durch, was ich recht flott fand und so war der Weg frei für Rage. Was zuerst ins Auge fiel war das kolossale Schlagzeug (Mein Witz des Abends *hihi*) und auch sonst ließ die Band nie auch nur einen Hauch von Zweifel aufkommen, dass sie alte Hasen in dem Geschäft sind und sie ihr Handwerk perfekt beherrschen. Leider mussten sie ohne ihren alten Busfahrer aufkreuzen und in diesem Wechselspiel zwischen Auftritt, Ansage, Erzählung und Interaktion wurde klar. Die Band hatte den Saal fest im Griff und freute sich sichtlich, hier zu spielen. Nun ist dieses Heavy Metal/Thrash Gefrickel nicht ganz meine Baustelle, dennoch wussten die Gitarrensolos sehr zu gefallen. Der Auftritt war mit fast 2 Stunden zwar ziemlich lange, wurde aber unter anderem durch einen Gastauftritt von Oddleif aufgelockert. Trotzdem war ich froh, als das Konzert irgendwann zu Ende war. Die Woche war anstrengend genug, sodass mir die Füße langsam recht schwer wurden, eine temporär sehr eingequetschte Phase und eine menschliche Sirene direkt an meinem Ohr taten ihr übriges. Die Band war hervorragend, aber irgendwann muss auch wieder Schluss sein.


Alles in allem ein erfreulicher Abend und ein schöner Kontrast zum alltäglichen Trott. Da die Location doch recht schnell erreicht ist, werde ich mir dortige Konzerte in Zukunft doch genauer überlegen. Nur zu spät kommen sollte ich wohl nicht…


PS: Da ich beim erschöpfungsbedingten Gähnen einen wesentlich besseren Sound hatte, denk ich noch mal ernsthaft darüber nach, mir Ohrhörer speziell für Konzerte anfertigen zu lassen. Das hat nicht speziell mit diesem Konzert etwas zu tun, aber so auf lange Sicht vielleicht nicht ganz dumm…