Frontcover |
Nachdem wir uns alle angeschnallt haben geht es los mit
„Mortals Watch the Day“. Das ganze ist recht gemächlich, nicht drückend und
schwer, aber es eilt auch nicht unbedingt. Die Vocals sind relativ unauffällig,
der Refrain hat wiedererkennungswert und die Solis im ersten Drittel sind recht
ansehlich. Ein paar Tempowechsel lassen sich auch wiederfinden und so
präsentiert sich der Opener als recht abwechslungsreich und vielversprechend. 7 Punkte
„Crying for Eternity“ startet da schon wesentlich langsamer
und sperriger. Den Anfang des Songs find ich ehrlich gesagt nicht gerade
überragend, aber er wächst in sich selber7,5 Punkte
indem er wiederkehrende Parts
geschickt wie einen roten Faden durch den ganzen Song verwendet. Die Solos und
die kurzfristige helle, freundliche Auflockerung gefallen mir hierbei am
besten. Spätestens hier muss man sich auch von dem Gedanken lösen, es mit einem
einfallslosem Album zutun zu haben. Das ganze ist wesentlich progressiver als
es das Label Doom weitläufig erwarten lässt.
Erschienen bei: Music For Nations EAN-Nr.: 5016583113520 Katalog-Nr.: CDMFN 135 |
Mit einer
ähnlichen Stimmung fängt „Embraced“ an. Am auffälligsten finde ich den
Bruch vom Refrain zur zweiten Strophe. Es wäre übertrieben, ihn als „hart“ zu
bezeichnen, ich finde ihn aber nicht gerade rund. Das gelingt zum Abschluss
wesentlich besser, hier blitzt kurzfristig so etwas ähnliches wie Aggression in
Form gesteigerter Dynamik auf. Ich persönlich finde nämlich, verglichen mit den
Texten, die Umsetzung erstaunlich stoisch. 7
Punkte
„Daylight Torn“ lautet der vierte Song, welcher nach den
ersten Riffs etwas schneller vorprescht und sich erst in der Mitte des Songs
wieder etwas einfängt. In der vorletzten Strophe klingt es dann endlich
klagend, die Vocals harmonieren hier sehr schön mit den Gitarren. Das ruhige
Zwischenspiel gibt dem Ganzen 8 Punkte
Wirkung, um sich am Ende noch mal schön zu
entladen. Hier würde ich mein erstes Ausrufezeichen setzen, denn hier
entwickelt es sich genau in die Richtung wie ich es gerne hätte.
Die Bookletgestaltung ist etwas arg mager aus- gefallen. Es ist alles da, aber nur in minmalem Ausmaß. |
„Pity the Sadness“ nimmt diesen Schwung mit und klingt dabei
nur selten doomig. Das ganze hat vielmehr eine thrashige Schlagseite und ist
damit eigentlich Ideal im Album platziert. Die Stelle von 4:18 bis 4:30
zeichnet sich zudem noch mit einer wunderbaren Atmosphäre aus, welche leider
nicht weitergeführt wird, sondern durch eine nicht viel mindere Variante ersetzt
wird. In Kombination mit dem voran gegangen Song, knappe 8 Punkte
„No Forgiveness“ klimpert anfangs leise vor sich hin, bis
die schweren Gitarren langsam einsetzen. Höhepunkt für mich ist die Textpassage
„Hearing you talk is a waste of silence“. Nicht weil sie irgendwie besonders
cool umgesetzt wäre, das ist sie leider nicht – aber die Aussage hat einfach
was. Auch hier lassen sich diverse Solis und Stimmungswechsel finden,
allerdings fehlt mir einfach der Reiz oder das gewisse Etwas, welches im Ohr hängen
bleibt. 6,5 Punkte
„Your Hand in Mine“ wird sogar noch zäher und überrascht mit
stimmigen, tiefen clean Vocals welche nahtlos in Growls übergehen. Vielleicht
der passende Moment um zu betonen, dass diese das ganze Album über sehr, sehr
gut verständlich und recht ruhig sind. Lang gezogene Gitarrensounds und
marschierende Drums steuern gegen Ende auf ein Finale zu, welches sich
allerdings nicht als großer Knall entlädt, sondern harmonisch den Kreis
schließt. 7 Punkte
Backcover und Tracklist |
und naja. Er klingt nicht irgendwie besonders anders, als just gehörten Songs und bis zum gelungenen Finale rauscht er ohne weitere Höhepunkte recht belanglos an mir vorbei. Letzteres rettet aber den Song noch auf
Den Abschluss bildet „As I Die“ und dieser ist in meinen
Augen auch schon so ziemlich der Topsong schlechthin. Seien es die geflüsterten
Passagen welche sich wunderbar in den Song einschmiegen und für bitter
benötigte Kontraste sorgen, oder die unvergleichliche Melodie, welche ich als
einzige wirklich im Kopf behalten kann. Auf diesem Mindestniveau hätte ich mir
ALLE Lieder gewünscht. Zum Ansporn gnädige 8,5
Punkte
Fazit:
Ich finde das Album wirklich nicht schlecht, aber es wirkt
auf mich viel zu… und hier fehlt mir leider das Vokabular. Es ist definitiv
nicht langweilig und vorhersehbar, dafür hat es zu viele dynamische Wechsel und
Stimmungen. Den Gesang selber finde ich ein wenig emotionsarm, technisch sehr
nah an der Eindimensionalität, aber insgesamt betrachtet kann man dem Album auf
keinen Fall diesen Vorwurf machen. Das Album hat auch eine sehr homogene
Atmosphäre, welche ich als durchaus bedrückend empfinde kann, aber nicht immer muss.
Vielleicht fehlen mir einfach die Extreme, denn es macht mich weder glücklich
noch traurig, ich empfinde es nicht als erregend noch bin ich dem ganzen
gleichgültig gegenüber gestellt. Man kann es sehr angenehm anhören, aber
irgendetwas fehlt mir noch und ich komm verdammt noch mal nicht darauf was es
sein könnte. Trotzdem bleibt es ein
Klassiker dem man ein Ohr gönnen sollte.
Gesamtergebnis: 6,83* 7,31
Gesamtspielzeit: 54:46
Durchschnittsdauer: 6:05
Liedqualität: 7,39 (3x)
(7 + 7,5 + 7 + 8 + 8 + 6,5 + 7 + 7 + 8,5) / 9 = 7,39
Cover: 5* 7,38 (1x)
Cover: 5
Lyrics: 9/9 = 10
Aufmachung: 4,5
Cover: 5
Lyrics: 9/9 = 10
Aufmachung: 4,5
Abwechslung:
7 (1x)
*Änderung aufgrund der neuen Bewertungsrichtlinien!
*Änderung aufgrund der neuen Bewertungsrichtlinien!
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